Rhein-Sieg-Kreis erinnert Besucher an Regeln Vandalismus auf dem Rodderberg nimmt zu

Wachtberg · Mit dem stärkeren Bewegungsdrang in Corona-Zeiten notiert das Amt für Umwelt- und Naturschutzes des Rhein-Sieg-Kreises mehr Verfehlungen der Besucher auf dem Rodderberg. Dazu zählen zerstörte Leitsysteme, herumliegende Hundekot-Beutel und platt getretene Biotope.

 Einige der Holzbalken, die Besucher des Naturschutzgebietes Rodderberg auf den Wegen halten sollen, sind zerstört.

Einige der Holzbalken, die Besucher des Naturschutzgebietes Rodderberg auf den Wegen halten sollen, sind zerstört.

Foto: Rhein-Sieg-Kreis

Der Rhein-Sieg-Kreis macht jetzt auf Vandalismusprobleme im Naturschutzgebiet Rodderberg aufmerksam. „Seit Beginn der Corona-Pandemie suchen mehr Menschen denn je die Naturschutzgebiete auf, um dort frische Luft zu tanken und Erholung zu finden“, betonte Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz beim Kreis. „Und damit gibt es auch immer mehr Besucherinnen und Besucher des Rodderbergs, die sich nicht an die dort geltenden Regeln halten“, führte er weiter aus. Dadurch würden die Biotope mit all ihren Pflanzen und Tieren stark geschädigt.

Auf den im Rheinland ansonsten kaum vorkommenden Tuffflächen des Berges finde man Pflanzen, die woanders selten wachsen. Denn durch die Nähe zum Rhein und den dadurch höheren Durchschnittstemperaturen sowie der guten Wärmespeicherung des Bodens wurde der Rodderberg zu einer wahren Wärmeinsel.

Viele Hunde laufen unangeleint herum

Insbesondere am Kraterrand haben sich Pflanzen angesiedelt, die eigentlich in den warmen Gebieten Süd- und Südosteuropas beheimatet sind. Mit ihren zahlreichen Blüten locken sie neben Insekten auch verschiedene Schmetterlingsarten an. Ein Paradies für die vielen hier lebenden Vögel.

„Leider betreten die Erholungssuchenden immer wieder die abgesperrten Flächen und laufen dort herum“, sagte Kötterheinrich. „Dadurch entstehen zahlreiche Trampelpfade, die Vegetation wird zerstört, Müll nicht mitgenommen“, bedauert der Chef des Kreis-Umweltamtes. Hunde liefen ohne Leine herum, störten die Vögel oder hetzten Wild. Entweder bleibe der Hundekot direkt liegen oder die vollen Kotbeutel säumten die Gehwege. Dabei habe die Gemeinde Wachtberg zusätzliche Mülleimer aufgestellt, um das zu verhindern.

Eigentlich, so meint der Kreis, sei es doch ganz einfach, den Ausflug zum Rodderberg zu genießen und die Natur dabei gleichzeitig zu respektieren und zu schützen. „Folgen Sie dem Besucherleitsystem und verlassen Sie dabei nicht die Wege. Auch dann nicht, wenn die Tore im Holzzaun wegen beschädigter Riegel leicht zu öffnen sind oder sogar offenstehen“, appellierte Christoph Weber vom Amt für Umwelt- und Naturschutz. Nur so könne man die vielfältige Landschaft für kommende Generationen bewahren. Aktuell registriert das Amt viele zerstörte Holzbalken, die als Wegeleitsystem dienen – und wichtige Flächen schützen.

Der Großteil des Rodderbergs liegt in der Gemeinde Wachtberg. Durch die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz geteilt, gehören zwei Drittel der 73,25 Hektar großen geschützten Fläche zu Nordrhein-Westfalen. Er ist das Überbleibsel eines Vulkans, der vor rund 26.000 Jahren zum letzten Mal ausbrach. Er stellt eine geologische Besonderheit dar, da es seinerzeit lediglich in der Eifel Vulkane gab, wie der Kreis noch einmal anführte.

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