Ärger in Wachtberg-Villip Noch immer Schleichverkehr wegen Sperrung

Wachtberg-Villip · Nachdem wegen der gesperrten Ortsdurchfahrt in Villip einem Schleichverkehr ein Riegel vorgeschoben worden war, haben sich Autofahrer nun neue Wege gesucht. Das Ärgert die Anwohner.

Der ausgebaute Feldweg wird derzeit viel befahren. Hier kommt man trotz Sperrung in Villip auf den Wachtbergring.

Der ausgebaute Feldweg wird derzeit viel befahren. Hier kommt man trotz Sperrung in Villip auf den Wachtbergring.

Foto: Axel Vogel

Der Ärger über Schleichverkehr in Villip nimmt kein Ende. Bereits Mitte Dezember hatte der General-Anzeiger anlässlich der komplett wegen Bauarbeiten gesperrten Ortsdurchfahrt auf der Gimmersdorfer Straße in Villip über das Problem berichtet: Um die Baustelle zu umgehen, hatte nämlich viel Liefer- und Privatverkehr eine Ausweichroute über die Anliegerstraße Galgenpfad gewählt, der im weiteren Verlauf zu einem Wirtschaftsweg wird.

Da sich viele Anwohner darüber ärgerten, sperrte die Gemeinde diese Strecke kurzerhand ab: Schwere Steine versperren inzwischen die Durchfahrt auf dem Galgenpfad und wie zu hören, ist das erfolgreich. Kaum ein Autofahrer versuche, sich dort noch irgendwie durchzumogeln, so ein Anwohner.

Doch das Problem sei damit noch keineswegs vom Tisch, sagt Tobias Teichner, Vorsitzender der Ortvertretung von Villip und Holzem: Kurzerhand würden viele jetzt die Strecke über den sogenannten Rentnerweg und den neuen Teil des Villiper Gewerbegebietes wählen. Zudem wundert sich Teichner darüber, dass auf der Baustelle die Arbeiten teils zu ruhen scheinen.

Zur Erinnerung: Seit Anfang Dezember baut die Gemeinde die Bushaltestellen Zwischen den Hüllen, die sich direkt am Villiper Familienzentrum befinden, barrierefrei um. Die Arbeiten, die auf knapp 400.000 Euro veranschlagt sind, lassen sich nur in Verbindung einer Sperrung durchführen – und die soll noch eine Weile dauern, genauer gesagt bis Ende April. Gesperrt ist weiterhin der Bereich zwischen der Straße Zwischen den Hüllen und dem Kreisverkehr Siebengebirgsblick, weshalb also anfangs mancher Ortskundige – unerlaubter Weise – die Ausweichroute über den Galgenpfad wählte.

Steine versperren den Weg

Die auf der Straße platzierten Steine verhindern nun ein Durchkommen. Dabei stellt der Rhein-Sieg-Kreis grundsätzlich klar, dass „die vorhandene Sperr-Beschilderung nicht zu beanstanden“, sei: „Die Gemeinde Wachtberg hatte das Straßenverkehrsamt darüber informiert, den Galgenpfad baulich abzubinden, zumal für die Rettungsfahrzeuge eine alternative Ausweichroute bliebe und etwaig betroffene Landwirte derzeit nicht zu ihren Feldern müssten“, stellt Antonius Nolden, Mitarbeiter in der Pressestelle des Kreises, klar. Eine Anfrage an die Gemeinde blieb bislang unbeantwortet.

Zur Verkehrssituation sagt Teichner: „Der Umbau der Haltestelle zwischen den Hüllen wird in Villip allgemein sehr begrüßt. Damit einher geht ja auch eine Verbesserung der Geschwindigkeitssituation an dieser Stelle bei gleichzeitiger Entfernung der bisherigen der Sache nicht dienlichen Hubbel, die durch ihre Lage und Ausführung auch ein Villiper Politikum darstellen.“

Die Anwohner ärgern sich allerdings darüber, dass die Sperrung so lange dauert: „Dies erfordert sehr viele Umwegfahrten durch den Bruch und den Wachtbergring oder über Holzem“, so Teichner. Zudem sei die Erreichbarkeit der Firmen und Geschäfte eingeschränkt. „Auch für die Nutzer des ÖPNV ist die Situation unbefriedigend, da die stark frequentierten Haltestellen Kreuzgasse und zwischen den Hüllen nicht angefahren werden und die Ersatzhaltestelle im Bruch einen langen und steilen Fußweg erforderlich macht.“

Vor allem ärgert man sich laut Teichner in Villp über jene Autofahrer, „die zum Teil militant versuchen, die Sperrung über den Galgenpfad und den sogenannten Rentnerweg zu umfahren.“ Es sei ein rechter Kleinkrieg entstanden, „da Autofahrer zum wiederholten Male Absperrpfosten und Steine beiseite räumen und durch ihre Fahrweise auf den Feldwegen Fußgänger und Radfahrer gefährden“.

Wie Teichner ausführt, seien die Steine von der Gemeindeverwaltung auf beiden Wegen zusätzlich verlegt worden: „Meine persönlicher Wunsch ist, dass die Arbeiten nach der Weihnachtspause zügig wieder aufgenommen werden und sich so schnell wie möglich zumindest ein einspuriger Verkehr mit Ampelregelung realisieren lässt.“ Teichner weist auch darauf hin, dass die Verkehrssituation in Villip auch auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ortsausschusses steht: an diesem Mittwoch ab 18 Uhr im Hotel Görres in Villip.

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