Beitritt zur Energieagentur Rhein-Sieg geplant Wachtberg will mehr CO2 einsparen

Wachtberg · Der Umweltausschuss hat der Gemeinde Wachtberg grünes Licht gegeben, der Energieagentur Rhein-Sieg e.V. beizutreten. Darin sind bereits zehn Kommunen und der Rhein-Sieg-Kreis selbst Mitglied. Von einem Beitritt würden auch die Bürger profitieren.

 Ein gutes Beispiel in Sachen Energieeffizienz ist seit der Sanierung die Turnhalle in Pech. Nicht alle gemeindeeigenen Gebäude stehen so gut da.

Ein gutes Beispiel in Sachen Energieeffizienz ist seit der Sanierung die Turnhalle in Pech. Nicht alle gemeindeeigenen Gebäude stehen so gut da.

Foto: Axel Vogel

Auf noch breitere Schultern möchte die Gemeinde Wachtberg den Umweltschutz stellen. Deshalb würde sie gerne dem Verein Energieagentur Rhein-Sieg beitreten, um mehr Möglichkeiten zu entdecken, CO2-Emmissionen zu verringern. Unberührt bleiben soll davon der Einsatz von Klimaschutzmanager Tobias Gethke, der seit 2015 für die sechs linksrheinischen Kommunen arbeitet. Letztere hatten nach Ablauf der Förderperiode im März 2020 durch das Bundesumweltministerium beschlossen, das interkommunale Klimaschutzmanagement selbst weiter zu finanzieren.

Nun also soll ein weiterer Player hinzukommen. Dieser hat sich bei seiner Gründung 2018 dazu verpflichtet, Kommunen bei der Energieeinsparung, der effizienteren Nutzung von Energie und der Förderung von regenerativen Energien zu begleiten. Dazu gab der Wachtberger Umweltausschuss nach dem Vortrag von Thorsten Schmidt, Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Sieg, grünes Licht. Schmidt erklärte den Politikern, warum eine Mitgliedschaft sinnvoll ist – aber auch, was sein Hennefer Verein nicht leistet. Wenn der Haupt- und Finanzausschuss dem Konzept seinen Segen gibt, könnte Wachtberg noch in diesem Jahr beitreten, so Schmidt. Der Jahresbeitrag liegt zwischen 4000 und 8000 Euro, für die Gemeinde würden bei ihrer Größe 5000 Euro fällig. In einem ersten Schritt stünde bei einer Mitgliedschaft ein Schnellcheck der kommunalen Gebäude an, so der Geschäftsführer. Als Leuchtturmprojekt in Wachtberg, nannte er auch GA-Nachfrage, die Turnhalle in Pech, die nach ihrer Sanierung jetzt energieeffizient dasteht. Seitdem wurde der durch Stromverbrauch und Wärmeerzeugung verursachte CO2-Ausstoß um mehr als 70 Prozent (rechnerisch: 74 Prozent) reduziert. Bei anderen Gebäude, wie zum Beispiel dem Rathaus, ist dagegen noch viel Luft nach oben.

Energieberatung und Basis-Check für Bürger

Die Bürger profitieren ebenfalls von einem Beitritt. Nämlich durch das „Herzstück“, der 90-minütigen Energieberatung zu Hause. Für 30 Euro Eigenanteil gibt es anschließend ein umfassendes Protokoll und Informationsmaterial. Themen sind laut Schmidt unter anderem Energetische Sanierung, Solarstrom, Feuchte und Schimmel, aber auch einfach ein Basis-Check. Zehn Kommunen und der Kreis selbst sind bereits Mitglied. „Im September kommt Neunkirchen-Seelscheid dazu, Siegburg ist so wie Wachtberg in Planung“, kündigte der Geschäftsführer an und führte aus, er rechne damit, dass alle 19 Kommunen beiträten.

In einem zweiten Schritt könnte sich Wachtberg überlegen, einen Vertrag zum Kommunalen Energiemanagement zu unterzeichnen. „Da gibt es dann unter anderem im investiven Bereich eine stärkere Beratung, was zum Beispiel Leistungen durch ein Planungsbüro ersetzen kann“, erklärte Schmidt einen Vorteil. Gerade untersuche man für Hennef, wie viele Solaranlagen auf städtische Immobilien passten. Zudem gebe es in Kürze einen eigenen Fördermanager, der für finanzielle Entlastung bei der Umsetzung sorgt. Und die Bildungsarbeit wird ausgebaut, klassisch in Schulen, aber in Rathäusern und zu Hause: Über die Sensibilisierung von Gebäudenutzern für klima- und energiebewusstes Verhalten.

Bürgermeister Schmidt begrüßt Entscheidung

Was Schmidt und seine Mitstreiter in Abgrenzung zu Tobias Gethke nicht sind, führte er auch aus. „Anders als der Klimaschutzmanager geht es bei uns nicht um den Klimawandel.“ Damit sind vor allem die geologischen und meteorologischen Aspekte wie der Schutz vor sommerlicher Hitze oder der Überflutungsschutz gemeint. Dafür wäre Gethke auch nach einem Beitritt Wachtbergs zur Energieagentur weiterhin erster Ansprechpartner.

Bürgermeister Jörg Schmidt (CDU) freute sich über den Auftrag des Umweltausschusses: „Eine Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rhein-Sieg e.V. kann für unsere Gemeinde ein großer Gewinn sein. Ich erhoffe mir neben weiteren Informationen über den energetischen Zustand unserer Gebäude auch weitere Transparenz über unsere Energiekosten, um dadurch eine nachhaltige Kostenersparnis und deutliche Reduktion des CO2-Ausstoßes zu erreichen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Bonner SC startet beim FC Hürth
Fußball-Verband veröffentlicht neue Spielpläne Bonner SC startet beim FC Hürth
Aus dem Ressort