Spaziergang zu Weihnachten Wachtberger Winterwanderung führt rund um den Golfplatz

Wachtberg · Die Weihnachtstage sind meist eng getaktet – nicht zuletzt, da ja regelmäßig Nahrung aufgenommen werden muss. Deshalb durfte der Wachtberg Wander-Verein für den GA auch nur eine kleine Tour aussuchen. Denn der nächste Stollen wartet schon.

 Ursula Botthof-Speiser und Ernst Picard genießen den Winterspaziergang rund um den Niederbachemer Golfplatz – mit dem Siebengebirge als Begleiter.

Ursula Botthof-Speiser und Ernst Picard genießen den Winterspaziergang rund um den Niederbachemer Golfplatz – mit dem Siebengebirge als Begleiter.

Foto: Axel Vogel

Wer es mit Profi-Wanderern zu tun hat, muss genau aufpassen, wie er formuliert. Der GA hatte beim Wachtberger Wander-Verein um eine Route gebeten, die als Verdauungsspaziergang zwischen mittäglichen Weihnachtsbraten und nachmittäglichen Stollen passt. Doch das, was Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Ernst Picard zunächst vorschlägt, klingt mit durchgängig vollem Bauch an den Festtagen ambitioniert: Die Hümerich-Runde zwischen Werthhoven und Berkum, vorbei an Stumpeberg und Domsteinbruch, ist mit 6,2 Kilometern angesetzt, die Kleine Burgenrunde über Burg Adendorf und Burg Gudenau (Villip) mit elf Kilometern überhaupt nicht klein.

Picard, eben Profi, hört die leisen Bedenken und bessert nach. Die Tour um den Golfplatz in Niederbachem klingt mit 4,3 Kilometern schaffbar, und der Wanderführer verspricht, dass sie kinderwagentauglich ist, wobei darunter meist die Attraktivität der Strecke leide. Picard lässt sowieso wenig Ausreden gelten: „Ich habe den Eindruck, dass mit den modernen Kinderwagen auch schwierige Wegstrecken ohne größere Schwierigkeiten bewältigt werden können.“

Los geht es am Parkplatz des Golfclubs in Niederbachem

Los geht es am Dienstagmorgen zur Proberunde ohne Kind, dafür aber bei minus sechs Grad. Ursula Botthof-Speiser ist in unserem Bunde die Dritte und seit September neue Vorsitzende des Wander-Vereins. „Bei Sonne und Raureif ist Wachtberg noch schöner“, findet sie. Startpunkt ist der Parkplatz des Golfclubs am Landgrabenweg. Nach links durch den Gebäudekomplex hindurch öffnet sich schon bald die Weite der Anlage. Da die Golfer ein zäher Menschenschlag sind – und damit Wanderern nicht unähnlich –, befinden sie sich selbst bei eisigen Temperaturen auf dem leicht weißen Green. Weshalb Picard betont: „Bitte die Schilder beachten, die vor fliegenden Golfbällen warnen.“

Die Kälte ist beim Berganstieg schnell vergessen. Von der Gründung des Vereins 2002 bis 2016 war Picard Vorsitzender, er engagiert sich immer noch stark. Als man im November 2020 wegen Corona alle Touren einstellte, sorgte er für Alternativen auf der Homepage. Dort lassen sich viele schöne Routen im Drachenfelser Ländchen finden – alle versehen mit GPS-Daten und QR-Code. „Unsere Mitglieder haben sich dann zu zweit für Unternehmungen zusammengetan“, erzählt Botthof-Speiser, die vor sechs Jahren dazustieß.

Den Wanderweg ziert ein schwarzes „W“

Der erste Abzweig, der nach rechts genommen werden muss, führt auf den Wanderweg „Rund um Wachtberg“, erkennbar am schwarzen „W“ auf weißem Grund. Den Ehrenvorsitzenden erinnert es zudem an seine Heimat „W“uppertal. „Wir haben insgesamt rund 80 Kilometer markierte Wanderwege im Ländchen“, sagt Picard, für den eine richtige Tour bei acht Kilometern anfängt. Deshalb fühlt er sich bei den Sonntagsangeboten wohl, die zwischen zwölf und 15 Kilometer lang sind.

Wachtberg: Winterwanderung führt rund um den Golfplatz
Foto: GA Grafik

Während es hierfür einer Anmeldung bedarf, kann man zu den kürzeren Wanderungen mittwochs und donnerstags einfach so dazustoßen. „Auch zum Schnuppern“, wie die neue Vorsitzende schnell anfügt. Obwohl sie erst im Juni wieder durchstarteten, kamen in diesem Jahr immerhin neun Mitglieder hinzu, insgesamt sind es jetzt 121.

Das Naturschutzgebiet Kaolingrube sowie der Schießgraben bei Züllighoven liegen ebenfalls auf der Route, bevor man bei bestem Blick aufs Siebengebirge wieder dem Golfplatz nahekommt (ausführliche Beschreibung, siehe „Wanderung“). Mit echtem Wanderschritt, so Picard, lege man vier Kilometer pro Stunde zurück: „Wenn wir mit dem Verein unterwegs sind, schaffen wir eher 3,5.“ Da es sich jedoch beim Golfplatz-Rundweg mit 4,3 Kilometern gewissermaßen um eine Kurzstrecke handelt, rechnet er hierfür mit 1:10 Stunden. Dann ist wieder Platz für neue Nahrung. Bei den Profis übrigens auch. „Wir legen immer Wert auf eine Schlusseinkehr“, betont Botthof-Speiser neben den Gesprächen unterwegs einen weiteren Geselligkeitsaspekt.

Viele weitere Touren und Infos zum Verein finden sich unter www.wachtberger-wander-verein.de.

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