Benefizaktion für Flutopfer Wachtberger helfen Wachtbergern

WACHTBERG · Beim Aktionstag für Unwetteropfer herrschte am Sonntag großer Andrang. Neben einem Flohmarkt und Kuchenverkauf gab es auch eine Tombola und eine Versteigerung.

Großes Gedränge für den guten Zweck: Tausende Besucher, nahezu ganz Wachtberg, war gestern dabei, als auf dem Gelände rund um den Bernareggio-Platz in Berkum ein besonderer Aktionstag für die zahlreichen Opfer der Unwetter in den vergangenen Wochen veranstaltet wurde. Wie hoch der Erlös ist, stellt sich in den nächsten Tagen heraus.

„Eigentlich sollte es nur ein Kinderflohmarkt werden, aber es hat sich irgendwie verselbstständigt“, sagte Heike Meedin, Inhaberin des Lumis Steakhauses. Sie hatte die Idee, einen Kuchenverkauf mit Flohmarkt zu organisieren, um Betroffene, die durch die Unwetter Schäden davongetragen haben, finanziell zu unterstützen. Also startete sie einen Aufruf auf Facebook. „Ich habe in die Runde gefragt, wer Interesse hätte, bei der Organisation einer Charity-Veranstaltung zu helfen“, erzählte Meedin. Das Feedback, was sie daraufhin erhielt, war so groß, dass sich ein paar Tage später bereits zehn Männer und Frauen zusammensetzten und in die Planung gingen. „Die Spendenbereitschaft war unfassbar“, erzählte Daniela Jahn, Mitorganisatorin des Aktionstages. „Wir haben für die Veranstaltung kein Geld ausgegeben.“

Die Facebook-Gruppe zählte am Sonntag bereits mehr als 1700 Mitglieder. Mehr als 100 Kuchen wurden gespendet, um sie an der „längsten Kuchentheke Wachtbergs“ zu verkaufen. Noch länger als die Theke selbst war nur die Schlange davor. „Wir sind erschlagen, unsere Erwartungen wurden total übertroffen“, meinte Christine Remold, die den Bon-Verkauf betreute. Für 50 Cent gab es einen Bon, den man wiederum für Kaffee und Kuchen einlösen konnte. „So ist es logistisch einfacher, das Geld zu bündeln“, erklärte Remold. Auch sie hat privat geholfen, die Veranstaltung zu organisieren: „Ich bin eine ganz private Mami“, sagte Remold und lachte.

Eine überwältigende Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung

Die zahlreichen Stände des Kinderflohmarktes zeugten ebenfalls von der großen Hilfsbereitschaft der Wachtberger. „Ich gehe hier öfters einkaufen und bin durch die Plakate darauf aufmerksam geworden“, erzählte eine Helferin, die an ihrem Stand Baby- und Kinderkleidung anbot. „Da ist schon viel weggegangen, aber da geht noch was“, meinte sie. Auch die Kinder wollten helfen: So verkaufte die kleine Samira mit ihren Freundinnen ihre Spielzeuge.

Abgesehen von der großen Anzahl privater Helfer wurden auch viele gewerbliche Spender auf die Aktion aufmerksam: Zahlreiche Wachtberger und auch Bad Godesberger Unternehmen unterstützten die Aktion mit Sachspenden, die bei einer Tombola versteigert wurden. Darunter waren Elektrogegenstände wie Spielekonsolen, Eintrittskarten für den Laienspielkreis oder ein 100-Euro-Gutschein eines Möbelladens.

„Jedes Los kostet fünf Euro und es gibt keine Nieten“, erklärte Heike Meedin. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) des Ortsvereins Wachtberg war mit dabei: „Wir wurden gefragt, ob wir helfen möchten und haben angeboten, 500 Portionen Erbsensuppe und Würstchen beizusteuern. Bei der Tombola gibt es außerdem Gutscheine für Erste-Hilfe-Kurse zu gewinnen“, erzählte Michael Bau, Geschäftsführer des DRK Wachtberg. Für Stimmung sorgten Gruppen aus Wachtberg und der umliegenden Region, darunter die Coverband „Winterfeld“ und der Drachenchor.

Die Gruppe bei Facebook

Wer sich weiter über die Benefizaktion und die Menschen dahinter informieren möchte, kann das in dieser Facebook-Gruppe tun.

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