Infostand am Berkumer Einkaufszentrum Wachtberger Jugendfeuerwehr wirbt um Nachwuchs für Ehrenamt

Wachtberg-Berkum · Zur Freude der Wachtberger Jugendfeuerwehr interessierten sich am Samstag viele Passanten für den Infostand am Berkumer Einkaufszentrum. Nach den Mitgliederverlusten durch die Pandemie hoffen die Ehrenamtler auf Neuzugänge.

Die Wachtberger Jugendfeuerwehr präsentiert sich am Einkaufszentrum in Berkum. Ina Beißel (schaut in die Kamera) und Mara Feddern (dahinter) sind auch dabei.

Die Wachtberger Jugendfeuerwehr präsentiert sich am Einkaufszentrum in Berkum. Ina Beißel (schaut in die Kamera) und Mara Feddern (dahinter) sind auch dabei.

Foto: Axel Vogel

„Willst du dir das Feuerwehrfahrzeug einmal aus der Nähe ansehen?“ Bei einer Werbeaktion der Wachtberger Feuerwehr am Samstagvormittag im Berkumer Einkaufszentrum (EKZ) diente Feuerwehr-Technik quasi als „Türöffner“ für ein Gespräch. Gemeindejugendwart Christian Münzer hatte ein vollausgestattetes Feuerwehrfahrzeug, ein sogenanntes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) 10 mit einem 1600 Liter fassenden Wassertank, mitgebracht. Rund zehn Mitglieder der Jugendfeuerwehr um Ina Beißel (16) und Mara Feddern (15) machten Werbung für ihr ehrenamtliches Hobby und sprachen gezielt junge Passanten mit ihren Eltern an.

Sehr zur Freude von Ina Beißel, die auch Sprecherin der Jugendfeuerwehr ist, wurde ihr Informationsangebot gut angenommen: „Viele Kinder und auch deren Eltern waren sehr interessiert.“ Vor allem wollten eine Reihe von Jungen und Mädchen Genaueres über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr wissen. Gemeindejugendwart Münzer beobachtete das mit Wohlgefallen, denn Nachwuchs ist nach den Erschwernissen der Coronazeit in Wachtberg höchst willkommen.

„Zeigen, dass wir weiterhin da sind“, so brachte Münzer das Motto der Aktion auf den Punkt. Schließlich hätten die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie auch bei der Jugendfeuerwehr deutliche Spuren hinterlassen. „Corona hat uns bei der Jugendarbeit zu schaffen gemacht“, sagte der Gemeindejugendwart. Fußballvereine hätten wieder deutlich früher mit ihren Aktivitäten begonnen.

Münzer vermutet einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Corona-Auflagen und den insgesamt rund 20 bis 30 Jugendlichen, die sich mittlerweile nicht mehr in der Jugendfeuerwehr engagierten. Erfreulich sei aber, dass man zuletzt wieder eine Reihe Neuzugänge verzeichnen konnte. Derzeit zählt die Wachtberger Jugendfeuerwehr laut Münzer wieder rund 80 Mitglieder: „Das ist in etwa so viel, wie vor der Coronazeit.“

Manchen Ortsgruppen fehlt noch Nachwuchs

Michael Ruck, Sprecher der Wachtberger Feuerwehr, gibt allerdings zu bedenken, dass sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr höchst ungleich auf die Löschgruppen in den einzelnen Ortsteilen verteilen: „Die Löschgruppe Berkum stellt derzeit mit rund 20 Jugendlichen die größte Jugendgruppe.“ Leider gebe es aber eben auch Jugendgruppen etwa in Adendorf, die deutlich weniger haben, erklärte Ruck: „Das ist halt eine bunte Mischung und es ist in der Tat so, dass einige Jugendgruppen noch Nachwuchs gebrauchen könnten.“ Einmal unverbindlich in die Jugendgruppen hinein zu schnuppern, sei ausdrücklich erwünscht und jederzeit möglich.

Beim Thema Nachwuchsgewinnung liegt derweil in anderen Feuerwehren im linksrheinischen Kreisgebiet wie etwa in Alfter, Bornheim und Rheinbach ein großer Fokus auf der Bildung von Kinderfeuerwehren. Diese richtet sich an Jungen und Mächen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. „Das ist für uns auf längere Perspektive auch ganz sicher ein Thema, das aber erst einmal auf Verwaltungsebene angestoßen werden soll“, sagte Münzer.

Jugendfeuerwehrsprecherin Ina Beißel von der Löschgruppe Fritzdorf bleibt auf jeden Fall weiterhin mit Eifer dabei: „Mein Vater und meine Schwester sind bereits in der Feuerwehr und auch mir machen beispielsweise die gemeinsamen Übungsdienste und Unternehmungen viel Spaß.“ Deshalb steht für sie auch schon fest: Sie will das Feuerwehrleben bald in der Aktiven Wehr weiterführen. So sieht es auch die Berkumerin Mara Feddern, die seit über einem Jahr Feuerwehrkameradin ist: „Die Gemeinschaft ist einfach schön. Man lernt Leute kennen und findet Freunde.“ Hinzu kommt, eine Berufsplanung, die zu ihrem Hobby passt: Mara will Notfallsanitäterin werden.

Auch am Samstag, 22. April, können sich Interessierte ab 13 Uhr am Gerätehaus in Pech über die Jugendfeuerwehr informieren. An dem Tag steht die Einsegnung des neuen Gerätehauses auf dem Programm, zudem erwarten die Besucher Vorführungen der Jugendfeuerwehr.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Wachtberger Feuerwehr unter www.feuerwehr-wachtberg.de.

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