Kommunalwahl in Wachtberg Oliver Henkel setzt sich für lokale Unternehmer ein

Wachtberg · Der General-Anzeiger stellt die Kandidaten aus Wachtberg vor, die bei der Kommunalwahl im September antreten. Oliver Henkel (Grüne) fordert mehr Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum.

 Oliver Henkel will Bürgermeister für die Grünen werden.

Oliver Henkel will Bürgermeister für die Grünen werden.

Foto: Privat

■ Der Kandidat

Dass Oliver Henkel Niederlagen gut wegstecken kann, beweist seine erneute Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters. Schon 2014 wollte der Villiper auf den wichtigsten Stuhl im Rathaus, wurde aber nur Dritter. Der 57-Jährige wagt einen neuen Anlauf und hat dafür die volle Rückendeckung seiner Partei.

Geboren wurde er in Duisburg und wie er es selbst ausdrückt im zarten Alter von drei Monaten nach Bonn „verschleppt“. Seit 1991 lebt er in Wachtberg. An Aufgaben mangelt es ihm nicht. Zum einen ist Henkel selbstständiger Unternehmer in der Finanz- und Versicherungsbranche. Was ihn gerade bei Haushaltsthemen im Rat durchaus energisch und seine Metaphern bunt werden lässt.

Zum anderen ist er Ehemann und Vater von vier Kindern zwischen 14 und 32 Jahren. Wenn die  Zeit es erlaubt, hört er Musik – und macht sie auch. Der Grüne fährt gerne Rad und spielt Doppelkopf, schaut Sportübertragungen und  Filmklassiker an.

Nach dem Hausbau in Villip kam der heutige Partei- und Fraktionsvorsitzende 2008 zur Politik, weil er sich, so sagt er, für die Allgemeinheit nützlich machen wollte. Als Vorbilder benennt er unter anderem Willy Brandt für dessen politischen Mut und den verstorbenen früheren Brudermeister aus Villip, Thomas Köhler, der ihm mit seiner Art als „Menschenfreund“ imponiert hat.

Die Gemeinde steht kurz vor einem Haushaltssicherungskonzept. Wie wollen Sie das verhindern?

Nach dem CDU, FDP und UWG dafür gesorgt haben, dass Wachtberg die 5-Prozent-Grenze in 2020 reißt, wird das HSK in 2021 (also kurzfristig!) nur mit enormen Kraftanstrengungen zu vermeiden sein. Wer da nichts liefert, hat bereits aufgegeben. Nur Finanz-Laien glauben, dass Ausgabenkürzungen den Haushalt sanieren können. Das ist durch mehrere unabhängige Sachverständigen-Gutachten bereits nachhaltig widerlegt worden. Die Haushaltsentscheidungen trifft allerdings der Rat.

■ Welches sind die drei dringlichsten Themen in Wachtberg und warum?

Neben der „Menschheitsaufgabe Klima“, die Handeln statt Sonntagsreden benötigt, brauchen wir stabile ökonomische Perspektiven durch systematische Förderung der regionalen Wirtschaft. Wir müssen Unternehmer und Unternehmerinnen vor Ort helfen – bei (digitaler) Infrastruktur und Bewältigung der Bürokratie. Mit Stärkung regionaler Anbieter von Waren und Dienstleistungen und den damit verbundenen kurzen Wegen profitieren alle: die Menschen in Wachtberg sowie Umwelt und Natur. Flächen schonender, energiesparender Wohnungsbau ist die Voraussetzung für langfristig bezahlbares Wohnen. Digitalisierung auf allen Ebenen ist überfällig.

■ Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?

Ich blicke lieber nach vorn. Denn selbst wenn es gelingt, die finanzielle Selbstbestimmung zu erhalten, die Verwaltung als echte Dienstleisterin für die Bürger aufzustellen und das Gefühl gewachsen ist, dass wir in Wachtberg zusammengehören, ist der Klimawandel nicht gestoppt. Die zunehmende Trockenheit belastet die Natur im Ganzen und die Landwirtschaft im Besonderen. Der schönste Erfolg wäre, wenn mir die Menschen zutrauen, dass alle wichtigen Dinge bei mir in guten Händen sind.

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