Radweg zwischen L158 und Villiper Bachstraße Wenn der Lückenschluss zur Rennpiste wird

WACHTBERG · Ein kleines Prunkstück haben die Gemeinde Wachtberg und der Landesbetrieb Straßen.NRW an der Villiper Bachstraße realisiert. Die Rede ist von einem 416 Meter langen und drei Meter breiten Fahrradweg zwischen der Anwohnerstraße und der L158.

 Eine Delegation der Wachtberger Verwaltung und Politik überzeugt sich vor Ort von der Qualität des Asphalts.

Eine Delegation der Wachtberger Verwaltung und Politik überzeugt sich vor Ort von der Qualität des Asphalts.

Foto: Ariane Fries

300.000 Euro investierte Straßen.NRW dort, um die Zweiradnutzer von der Landstraße zu holen. "Der Asphalt ist ein Traum für die Radfahrer", sagte Beigeordneter Jörg Ostermann nun bei einem Ortstermin. Im Fachjargon wird das Stückchen auch als Bauklasse Vier bezeichnet.

Übersetzt heißt das, dass der Aufbau so auch für Fußgängerzonen mit Ladeverkehr geeignet sei, wie Hermann-Josef Bongard von Straßen.NRW erklärte. Der Projektleiter verwies weiter darauf, dass der Ausbau technisch schwierig war. Schließlich handele es sich um ein Hanggrundstück und auch Traktoren würden den einstigen Wirtschaftsweg nutzen. Um alle Interessen zu vereinen, war es nötig geworden, den Weg so breit anzulegen und einen recht robusten Untergrund zu wählen.

Aber eben jener astreine Asphalt und auch das Gefälle sorgt auch dafür, dass die Radler ordentlich Geschwindigkeit drauf haben, wenn sie von der Schnellstraße runter ins Tal düsen. Besonders für die Anwohner ist das eine brenzlige Situation, wenn sie aus ihren Ausfahrten hinaus fahren: Die Sicht ist durch Bäume und Büsche total versperrt.

"Es würde schon helfen, wenn ein konkaver Spiegel aufgestellt würde", ist sich Anwohner Alfred Richter sicher. Rolf Bertram von der Gemeindeverwaltung überzeugte sich bei dem Ortstermin gleich selbst von der Sachlage. Als Lösung käme auch infrage zwei große Tannen auf einem anliegenden Grundstück zu fällen, doch da muss erst der Eigentümer zustimmen.

Richter hingegen habe schon mit dem Bauern des gegenüberlegen Feldes gesprochen. Nach seinen Angaben habe dieser keine Einwände gegen einen Spiegel auf seinem Grundstück. Die Verwaltung versicherte sich, um den Mangel zu kümmern.

Ebenfalls um Radwege, die allerdings unter der Bezeichnung Wirtschaftswege firmieren, ging es im Bau- und Vergabeausschuss am Mittwochabend. Drei Wirtschaftswege sollen so saniert werden, dass sie auch für Radfahrer nutzbar sind. In der jüngeren Vergangenheit sorgte der vorgesehene Belag aus Recyclingmaterial für Diskussionen (der GA berichtete). Nun wurde vor Ort mit einem Experten des ADFC über das Sanierungsprogramm gesprochen. Dieser sprach sich im Namen des Clubs für die Maßnahmen aus und begrüßte eine Umsetzung noch in diesem Jahr.

Der Weg zwischen der K58 und Haus Grafenberg in Richtung Holzem, der Anschluss von der L123 bis zum Wirtschaftsweg Fritzdorf/Arzdorf und die Verbindung zwischen Fritzdorf und Arzdorf sollen die Gemeinde 132.650 Euro kosten. Der Radweg von Gut Haus Holzem nach Fritzdorf/Arzdorf übernimmt der Landesbetrieb.

Um die genannte Summe zu stemmen, schlägt die Gemeinde vor, einen Sperrvermerk über 86.000 Euro aufzuheben. Dieser war in der Vergangenheit erhoben worden. Allerdings wird das auch den Finanzausschuss beschäftigen.

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