Wachtberger Koalition stellt Anfrage zur Kita- und Schulverpflegung Wer entscheidet, was auf den Tisch kommt?
Wachtberg · Wer entscheidet eigentlich, welcher Caterer Wachtberger Schulen und Kitas beliefert? Und wie ist es allgemein um die Verpflegung der Kinder fernab des Elternhauses bestellt? Das wollten CDU und Grüne im Ländchen im Bildungsausschuss von der Verwaltung wissen.
Immer mehr Kita- und Grundschulkinder verbringen den größten Teil des Tages in ihren Einrichtungen. Und nehmen damit fast alle Mahlzeiten außerhalb des Elternhauses ein. Weshalb die schwarz-grüne Koalition befand, dass man für Wachtberg den Stand der Kita- und Schulverpflegung im Bildungsausschuss eruieren sollte.
Dabei interessierte die CDU um Christoph Fiévet und Hilde Philippi sowie die Grünen um Oliver Henkel und Sabine Killmann weniger der Geschmack, sondern eher die Qualität der angebotenen Nahrung. Von der Verwaltung wollten sie deshalb Näheres zum Vergabeverfahren, dem Mitspracherecht der Eltern und zur Versorgung allgemein wissen.
Verschiedene Caterer sind im Einsatz
Denn gemäß dem Bundeszentrum für Ernährung und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gehe es um mehr als nur die Nahrungsaufnahme. Die Ernährung „erhält alle physischen und psychischen Funktionen des Menschen, ermöglicht erst seine Entwicklung, hat direkte und indirekte Auswirkungen auf den gesundheitlichen Status und ist ein Ausdruck kultureller Aspekte“, gaben die Anfragenden die Einschätzung der Fachleute wieder.
„Die Kinder und Jugendlichen erhalten täglich eine ausgewogene warme Mahlzeit“, stellte die Verwaltung zu Beginn ihrer ausführlichen Stellungnahme fest. Diese werde von verschiedenen Caterern aus der Region geliefert. Für zwölf Schulen und Kitas wurden die Anbieter aufgelistet.
Die Preise pro Kita-Mahlzeit liegen zwischen 2,40 und 3,40 Euro
Die OGS Niederbachem, Adendorf sowie die Kita Maulwurfshügel in Werthhoven erhalten ihr Essen von Rent a Cook, die OGS Pech, Villip und das Familienzentrum Drachenfelser Ländchen von Ahr-la-carte, die OGS Berkum sowie die Kita Niederbachemer Glühwürmchen vom Limbach-Stift, die Kita Fabelkinder in Adendorf von der Metzgerei Effert, die Kita Die kleinen Strolche in Oberbachem von Lehmanns Gastronomie, die KinderW.E.L.T. Villip von Apetito und die Kita Drachenhöhle in Niederbachem habe eine eigene Küche. In den kommunalen Kitas gehen die monatlichen Pauschalen bei 47 Euro los. Wo sozusagen täglich gezahlt werden kann, liegen die Preise pro Essen zwischen 2,40 und 3,40 Euro. In den Offenen Ganztagsschulen müssen die Eltern Monatspauschalen zwischen 40 und 53 Euro zahlen. Einige Caterer haben für das kommende Schuljahr höhere Preise angekündigt. Bei der Elterninitiative in Niederbachem sind wegen des eigenen Personals zwischen 93 und 95 Euro pro Monat fällig. Das Team im Rathaus hatte nicht von allen Kindertagesstätten unter freier Trägerschaft eine Rückmeldung erhalten.
Elternrat ist an Auswahl beteiligt
Die Caterer würden in der Regel von den OGS- oder Kitaleitungen anhand von Probeessen ausgewählt. „Hierbei wird bei den Kindertagesstätten ebenso der Elternrat beteiligt“, teilte die Verwaltung mit. Qualität des Essens, Standortnähe, Vielfalt und Preis würden als Merkmale herangezogen. „Weiterhin wird darauf geachtet, dass eine Ausgewogenheit zwischen, Fleisch/Fischgerichten aber auch vegetarischen Alternativen besteht“, heißt es aus dem Rathaus. Zudem werde Wert darauf gelegt, dass der Caterer auf Unverträglichkeiten eingehe.
Egal wo das Essen auf den Tisch kommt: Sowohl in der Kita wie der OGS wird das Mittagessen durch das pädagogische Personal begleitet. Vielleicht ganz interessant für Eltern, deren Kinder sich häufig übers Essen auswärts beklagen: Sofern Corona es zulasse, stehe sowohl Klein wie Groß frei, an einem Probeessen teilzunehmen.
