Mobiles Tempo-Display für Wachtberg Wer maximal 30 fährt, wird mit einem Lächeln belohnt

Pech · An der Grundschule in Pech hat die Gemeinde ein mobiles Geschwindigkeitsdisplay installiert. Das Gerät soll an wechselnden Orten für die Einhaltung von Tempo 30 sensibilisieren. Ein Radarmessgerät liefert außerdem anonyme Zahlen zum Verkehrsverhalten.

 Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt (l.) und der für Bürgerdienste zuständige Jan Schatton vor dem mobilen Geschwindigkeitsdisplay.

Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt (l.) und der für Bürgerdienste zuständige Jan Schatton vor dem mobilen Geschwindigkeitsdisplay.

Foto: Alexander Barth

Grün oder Rot, Lächeln oder Traurigkeit – darüber entscheiden Autofahrende in Pech aktuell selbst. Nahe der Grundschule in der Hangstraße Am Langenacker hat die Gemeinde ein mobiles Geschwindigkeitsdisplay installiert. Das Gerät soll für die Einhaltung von Tempo 30 sensibilisieren, vorerst an dieser verkehrsmäßig sensiblen Stelle, später an wechselnden Punkten in der Gemeinde. Gleichzeitig ist ein sogenanntes Seitenradarmessgerät zur anonymen Verkehrszählung in Betrieb genommen worden. Die Freigabe entsprechender Haushaltsmittel für die Anschaffung hatte der Gemeinderat 2022 genehmigt.

Das Prinzip ist so einfach wie bekannt: Das Gerät „lobt“ mit der Piktogram-Anzeige eines grünen lachenden Smileys die Einhaltung der Tempo-30-Regel. Liegt man darüber, zeigt die Anzeige ein trauriges Gesicht in Rot. Dazu blinkt die jeweilige Geschwindigkeit auf. Auch Radfahrer werden erfasst, sagt Jan Schatton, Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Gemeinde. „Wir sind ein Stück weit unabhängig geworden vom Rhein-Sieg-Kreis in Sachen Technik“, ergänzt er am Tag der Inbetriebnahme. Bislang hatte der Kreis allein für Messungen auf Wachtberger Gebiet die Infrastruktur gestellt.

Anonyme Verkehrszählung am jeweiligen Standort

Mit dem ebenfalls angeschafften Seitenradarmessgerät sei eine konkrete anonyme Verkehrszählung am jeweiligen Standort möglich, sagt Schatton. „Das Gerät misst Geschwindigkeit und Anzahl von Fahrzeugen. Aufgrund eines möglichen negativen Ergebnisses, etwa massiven und dauerhaften Tempoüberschreitungen, können wir durch bauliche Maßnahmen oder verkehrsrechtliche Anpassungen die Situation verbessern.“ Soll heißen: Bei Bedarf könnten etwa sowohl scharfe Blitzanlagen als auch Temposchwellen angelegt werden.

Rund 4000 Euro haben die beiden Anschaffungen zusammen gekostet, die auch unabhängig voneinander einsetzbar sind. Für den Betrieb ist ein Akku eingebaut, der laut Herstellerangaben mindestens zwei Wochen halten soll, sagt Schatton. Eine Umrüstung auf Solarbetrieb sei nicht ausgeschlossen.

Bürgermeister setzt auf den psychologischen Effekt

Neben dem Erkenntnisgewinn durch das Radargerät setzt Bürgermeister Jörg Schmidt (CDU) auf den psychologischen Effekt des Displays: „Die Anzeige der eigenen Geschwindigkeit in Kombination mit einem entweder zustimmenden oder warnenden Symbol, das löst etwas aus“, so seine Überzeugung. Anderswo hätte das System für mehr Umsicht gesorgt.

Die Grundschule sei ein sinnvoller Startpunkt für das neue System, auch wenn an dieser Stelle bislang kein Gefahrenschwerpunkt nachweisbar gewesen sei oder besondere Beschwerden vorgelegen hätten. „Wir haben allerdings eine Liste von Vorschlägen und Empfehlungen erhalten, wo wir das Gerät aufstellen sollten“, sagt Schmidt. Womöglich gehört dann auch die eine oder andere Hochtempostrecke auf Wachtberger Gebiet dazu.

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