Coach hilft Eltern in Wachtberg Wie lassen sich Hausaufgaben mit Spaß erledigen?

Wachtberg · Wie man Kinder zum Hausaufgabenmachen motivieren kann und warum manchmal Gelassenheit hilft, hat ein Lerncoach interessierten Eltern im Familienzentrum in Wachtberg-Berkum erzählt.

 Symbolfoto.

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Foto: dpa/Peter Steffen

Es ist ein ewiger Kampf mit den Hausaufgaben, so schien es am Montag in Berkum. Dort hatten die Organisatoren des Familienzentrums St. Maria Rosenkranzkönigin zu einem Vortrag und Elternabend mit dem Thema „Was braucht mein Kind zum Lernen?“ eingeladen. Referentin war Logopädin Susanne Trübestein, die sich vor einigen Jahren zum Lerncoach weitergebildet und sich selbständig gemacht hatte.

Mit einer kleinen Vorstellungsrunde und einem Gedankenaustausch zu der titelgebenden Fragestellung eröffnete sie den Abend. Schnell stellte sich heraus, dass der Knackpunkt bei den meisten der vertretenen Familien weniger schlechte Noten sind, sich stattdessen in einem bestimmten Problem abbilden: Die Kinder – die meisten von ihnen im Grundschulalter – zum Anfertigen der Hausaufgaben zu motivieren. Beim Gedankenaustausch der Gruppe zeigte sich, dass gerade Ruhe und Struktur die Dinge sind, von denen die Eltern annehmen, dass ihre Kinder dies zum Lernen brauchen.

Diese Elemente spielen eine Rolle beim Lernen

Ihren Beitrag unterteilte Trübestein in die Themenkomplexe „Interesse & Vorwissen“, „Multisensorik“, „Spaß & Emotionen“, „Bewegung & Entspannung“, „Merkwürdiges“, „Selbsteinschätzung“, „Erfolg & Unterstützung“. All diese Elemente spielen eine Rolle beim Lernen, was Trübestein differenziert ausführte. Schnell entwickelte sich in der Runde auch ein Dialog, sodass Eltern nach konkreten Beispielen und Handlungstipps fragten. Viele der Fragestellungen führten am Ende auf die drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Rosenberg zurück: Autonomie, Kompetenz erleben sowie Akzeptanz.

Gerade die Autonomie stellte sich als besonders wichtiges Thema heraus: So berichteten viele Eltern von einer Beobachtung. Kinder seien oftmals am Vortag partout nicht dazu zu bewegen, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Am nächsten Morgen kurz vor Schulbeginn aber würden Kinder die Aufgaben binnen kürzester Zeit eigenständig und sogar konzentriert fertigstellen.

Andere Eltern wiederum berichteten vom Hausaufgaben-Machen bei lauter Musik oder auf dem Bett liegend – Lernumstände, die Eltern vielleicht als alles andere als ideal ansehen und für die Kinder trotzdem häufig funktionieren.

 Susanne Trübestein hat den Eltern Tipps und Tricks rund ums Lernen vermittelt und sie ermutigt, sich mehr auf die Bedürfnisse der Kinder einzustellen – wenn diese etwa bei Musik besser lernen können

Susanne Trübestein hat den Eltern Tipps und Tricks rund ums Lernen vermittelt und sie ermutigt, sich mehr auf die Bedürfnisse der Kinder einzustellen – wenn diese etwa bei Musik besser lernen können

Foto: Verena Düren

Wichtigster Tipp: Gelassen bleiben

Neben den Tipps zur Motivation der Kinder ermutigte Trübstein die Eltern vor allem zur Gelassenheit und dazu, die Kinder einfach machen zu lassen – auch wenn es schwerfällt: „Das Schiff geht nicht unter, wenn Ihr Kind einmal ohne Hausaufgaben zur Schule geht.“ Gerade hierin liege wiederum auch die Autonomie der Kinder, die auch das Verständnis dafür unterstützen kann, für wen man die Hausaufgaben eigentlich macht.

Es gab auch Tipps wie ausreichende Bewegung und Herangehensweisen, die von der Norm abweichen: wie zum Beispiel das Einbetten von Fakten in merkwürdige Geschichten, die sich das Gehirn aber leichter merkt. Und auch belohnen dürfen Eltern.

Mit einem der wichtigsten Punkte beendete Trübestein den Elternabend – der wichtigen Rolle der Eltern als „Fanclub“ ihrer Kinder.

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