St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Wilhelm Langen neu im höchsten Schützenamt in Niederbachem

Wachtberg-Niederbachem · Der neue erste Brudermeister der Niederbachemer Sebastianus-Schützen heißt Wilhelm Langen. Er plant den Ausbau des sportlichen Zweiges und der Jugendförderung des Vereins.

 Der neue erste Brudermeister Wilhelm Langen strebt eine Modernisierung der Schießanlage an.

Der neue erste Brudermeister Wilhelm Langen strebt eine Modernisierung der Schießanlage an.

Foto: Petra Reuter

Der Vorname bleibt, die Zeiten ändern sich. Wilhelm Ippendorf reichte den Stab als erster Brudermeister der Niederbachemer Sebastianus-Schützen nach 44-jähriger Tätigkeit kürzlich an seinen Nachfolger Wilhelm Langen weiter. „Eine so lange Amtszeit werde ich wohl nicht vor mir haben“, schmunzelt der 52-jährige, der seit zehn Jahren im Verein aktiv ist. Nicht nur die organisatorischen Dinge wie der Unterhalt des Schützenhauses und der Anlagen liegen nun in neuen Händen. Als Repräsentant vertritt Langen den Verein nach außen und lenkt Strategien zum Erhalt der Tradition und des sportlichen Zweiges. Die persönliche Stärke seines Vorgängers, aus dem Stegreif eindrucksvolle Reden zu halten, könne er nicht vorweisen. „Jeder der ein Amt ausübt, macht das mit seiner individuellen Persönlichkeit“, erklärt das neue Vereinsoberhaupt. Ihm schweben keine radikalen Änderungen vor. Allerdings wolle er dem sportlichen Bereich neben dem traditionellen Zweig mit der Prägung „Glaube, Sitte, Heimat“ einen größeren Raum geben.

Dazu sei gerade beim Dreistellungskampf, der Schießen im Stehen, Knien und Liegen vorschreibe, die Modernisierung der Schießanlage angezeigt. Mittlerweile ist es ihm als ersten Brudermeister nach den Vorgaben der historischen Schützen auch möglich, gerade auf der sportlichen Schiene Andersgläubigen die Mitgliedschaft zu ermöglichen. Man könne hier nie pauschal Ja oder Nein sagen, man müsse den Einzelfall betrachten, erklärte Langen. Eine offene Haltung gegenüber allem Neuen sei wichtig. „Als ich angetreten bin, habe ich gesagt: Ich bin bestimmt nicht derjenige, der die Tür hier oben am Schützenhaus zuschließt“, erklärte der IT-Spezialist. Der Verein verzeichnet in den letzten Jahren viele Neumitglieder unter den 40- bis 50-Jährigen. Insofern stellt er die Zukunft von Schützenvereinen gerade mit Blick auf die gute Gemeinschaft und den sportlichen Schwerpunkt nicht in Frage. Die Kinder seien dann in den meisten Fällen schon größer und die Erwachsenen fänden wieder mehr Zeit für eigene Hobbys. Da sei das Schießen perfekt, um vom Alltagsstress herunterzukommen. Wie aber passen Ruhe und Waffen zusammen? Sportlich schießen bedeutet, gute Ergebnisse zu erzielen. Und da ein Schütze einen guten Schuss nur mit der passenden Konzentration und Ruhe realisieren könne, bliebe ihm gar nichts anderes übrig, als den Alltagsstress am Schießstand hinter sich zu lassen, erklärt der Vater von drei fast erwachsenen Kindern.

Die Jugendförderung ist für den Neuen ein wichtiges Thema. „Wir haben vor zwei Jahren bei der Jugend-Expo einen Jungen für unseren Verein gewinnen können, der dieses Jahr in München Meister seiner Altersklasse geworden ist.“ Der Jugendschutz wird hier wie in anderen Schießsportvereinen geschätzt und geachtet. Die Jüngsten wie auch der seinerzeit siebenjährige Meisterschütze trainieren ihre Treffsicherheit bis zum zwölften Lebensjahr mit der Lichtpunktanlage. Erst danach dürfen sie mit dem Einverständnis der Eltern mit einer „echten“ Sportwaffe, dem Luftgewehr schießen. Sorgen um die Zukunft mache er sich nicht, ist von dem engagierten Mann zu hören. Sein Ziel ist es, die Mitgliederzahl um ein bis zwei aktive Schützen pro Jahr zu erhöhen.

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