Debatte über Wachtberger Spielplätze Wohin soll der Trimm-Dich-Parcours in Berkum?

Berkum · Noch immer steht nicht fest, wo genau der Wachtberger Trimm-Dich-Parcours gebaut werden soll. Auch zur Sanierung des Pecher Spielplatzes stehen weitere Gespräche aus.

 Liegestütze für die Fitness: In Wachtberg gibt es ihn noch nicht, an anderen Orten wie in Dresden erfreuen sich die Trimm-Dich-Pfade großer Beliebtheit.

Liegestütze für die Fitness: In Wachtberg gibt es ihn noch nicht, an anderen Orten wie in Dresden erfreuen sich die Trimm-Dich-Pfade großer Beliebtheit.

Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Es war die letzte Sitzung des Wachtberger Bildungsausschusses vor der Kommunalwahl, in der es einige Weichen zu stellen galt. So ging es unter anderem um die Frage, wo der vom Jugendrat gewünschte Trimm-Dich-Parcours errichtet werden soll. Außerdem stand eine Elternbefragung zur Schullandschaft im Drachenfelser Ländchen auf dem politischen Ausschussprogramm.

■ Trimm-Dich-Parcours: Soll das Jugendrat-Projekt Trimm-Dich-Parcours wie geplant in Berkum, zwischen Ahrweiler Straße und Wiesenweg gebaut werden? Oder wäre es auch möglich, so ein Antrag der CDU, den Pfad gemeinsam mit der Sanierung des Pecher Spielplatzes zu realisieren, der von der Alanus-Hochschule gestaltet werden soll? Eine eindeutige Antwort fand sich in den Reihen der Fraktionen und des Jugendrates zunächst nicht, am Ende jedoch zog die Union ihren Antrag zurück.

 „Eine zeitnahe Realisierung ist uns wichtig“, sagte Jugendrat-Kassenwart Kai Pietrusziak, der in den Ausschuss gekommen war. Da dies in Pech möglich sei, könne man sich eine Verlagerung dorthin vorstellen, „aber in Verbindung mit pädagogischen Spielgeräten“. Dennoch präferiere der Jugendrat weiterhin den (zentralen) Standort „Grüne Mitte“ in Berkum.

Käme das Projekt nach Pech, ergebe sich eine Win-win-Situation, war sich Udo Hausmanns (CDU) sicher. Der Parcours würde schnell, und nicht erst in einigen Jahren realisiert. Genau wie der Spielplatz, auf den die Eltern schon lange warteten. Und: Der Pfad könnte aus dem Spielplatz-Budget finanziert werden, der für Berkum veranschlagte Betrag von 50 000 Euro bliebe erhalten. Heißt: An beiden Standorten könnte künftig trainiert werden. In Pech sei zu wenig Platz für die Fitness-Geräte, meinte Jürgen Meinberg (FDP). Außerdem handele es sich um ein Nord-Süd-Grundstück. „Darauf knallt von Vormittag bis Nachmittag die Sonne.“

 Alter und neuer Standort: In unmittelbarer Nähe des Spielplatzes „Grüne Mitte“ in Berkum soll der Trimm-Dich-Parcours gebaut werden.

Alter und neuer Standort: In unmittelbarer Nähe des Spielplatzes „Grüne Mitte“ in Berkum soll der Trimm-Dich-Parcours gebaut werden.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Das Projekt sei unterstützenswert und werde umgesetzt, sagte Jutta Danylow (SPD). „Nur Pech ist nicht der richtige Platz.“ Ein provisorisches Spielgerät, ein leerer Basketballplatz „und daran wird ein Parcours geklatscht. Da sehe ich nicht die Pädagogik.“ Die sei in Pech nicht vorhanden, sagte auch Oliver Henkel (Grüne). Er sah ein weiteres Problem: „Wenn wir es so machen, wie von der CDU vorgeschlagen, nehmen wir 50 000 Euro vom Budget für den Spielplatz weg.“ Das sollte man nicht tun – schon gar nicht, ohne vorher mit den Eltern gesprochen zu haben.

 Mitte September sei ein Vor-Ort-Termin mit der Alanus Hochschule in Pech anberaumt, sagte Bürgermeisterin Renate Offergeld. Dieses Gespräch „würden wir als Gemeinde gerne abwarten“. Ziel sei es, in Pech einen „richtig schönen Spielplatz zu haben, der kein Provisorium ist“.

■ Elternbefragung: Die Eltern der Vor- und Grundschulkinder sowie der Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule sollen ihre Meinung und Wünsche zur Entwicklung der Wachtberger Schullandschaft in einer offenen Befragung kundtun. Grundlage dafür ist ein professionell ausgearbeiteter Fragebogen. Dafür stimmte die Mehrheit des Ausschusses – bei einer Gegenstimme (Grüne) und vier Enthaltungen. Vorangegangen war eine lange Diskussion, gar eine Sitzungsunterbrechung wurde benötigt. Der Kernpunkt: Einige Fragen seien missverständlich, andere fehlten ganz, so die Kritik. Darunter zum Beispiel die Erkundigung, welche weiterführende Schule die Eltern in Wachtberg gerne sehen würden. Und ob sie eine Betreuung bis zu einer festen Uhrzeit samt Mittagessen wünschen.

Schließlich aber konnte man sich im Bildungsausschuss – mehrheitlich – auf die vom Gutachterbüro Anja Reinermann-Matatko vorgelegten und in politischen Arbeitsgruppen besprochenen Bögen einigen. Inhaltlich sollen die Eltern nun darlegen, welche Wünsche sie mit Blick auf die schulische Laufbahn ihrer Kinder haben. Dabei geht es unter anderem um die nachmittägliche Betreuung, die Auswahl der Schule, die verkehrliche Anbindung, die Klassengrößen, die Leistungsanforderungen und mögliche Abschlüsse.

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