Henseler Hof Zukunft der Gaststätte im Niederbachemer Ortskern ist ungewiss

NIEDERBACHEM · Der Henseler Hof im Dorfzentrum hat seine Pforten geschlossen. Wie die Gemeinde Wachtberg auf GA-Anfrage bestätigte, stellt der Henseler Hof zum Ende des Jahres auch offiziell den Betrieb ein. Die Pächterin war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der Henseler Hof wurde 1996 eröffnet und seither von verschiedenen Pächtern geführt. Die Nutzungsvereinbarung zwischen Gemeinde und der Union Niederbachemer Vereine (UNO) gewährte den ortsansässigen Vereinen ein Sondernutzungsrecht.

Die jetzige Schließung "bleibt nicht ohne Auswirkungen auf unser Vereinsleben in Niederbachem", wie ein Autor, der namentlich nicht genannt werden wollte, in der Dezember-Ausgabe des Niederbachemer Heimatbriefes bemerkte. Das sieht auch Günter Kurenbach so, der einer sechsköpfigen Kommission vorsteht, die kürzlich bei der Kämmerin der Gemeinde, Beate Pflaumann, in dieser Angelegenheit vorstellig wurde - allerdings ohne tragfähige Ergebnisse.

"Wir warten noch auf konkrete Zahlen", meinte Kurenbach gegenüber dem GA. "Mit den vorliegenden Zahlen von 2007 bis 2012 konnte ich nicht so viel anfangen", sagte er. Kämmerin Pflaumann wollte sich dazu gegenüber dem GA nicht äußern.

Wie die Gemeinde bestätigte, gebe es "Überlegungen, ein neues Gesamtkonzept zu erarbeiten". "Das kann nur im Einklang mit den Vereinen geschehen", sagte Kurenbach und ergänzte: "Wir müssen schon aufpassen, dass die uns das Ding nicht verkaufen." Schließlich habe man 18 Jahre dafür gekämpft und sei 1996 bei der Eröffnung "richtig stolz darauf gewesen", so Kurenbach.

Der Henseler Hof im Ortskern von Niederbachem "bietet auf rund 400 Quadratmetern eine gut erhaltene Gaststätte mit einer Gastraumfläche von 67 Quadratmetern sowie einen großen Festsaal mit knapp 300 Quadratmetern", hieß es in einer Ausschreibung der Gemeinde vor etwa vier Jahren.

Im Obergeschoss befindet sich ein weiterer Veranstaltungsraum mit etwa 50 Quadratmetern, im Innenhof ein Biergarten. Neben der gewerblichen Nutzung wird zudem eine Wohnmöglichkeit in einem angegliederten Fachwerkhaus, das 1996 vollständig renoviert wurde, angeboten.

Ein neues Nutzungskonzept, so Kurenbach, könnte zum Beispiel Saal und Kneipe voneinander trennen. Das sieht auch der anonyme Autor aus dem Heimatbrief so: "Der Henseler Hof bedarf eines Konzepts mit der Zielrichtung, den Gaststättenanteil und die Vereinsnutzung glasklar voneinander abzugrenzen."

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