Fritzdorfer Schreinerei Netterscheidt & Seidel feierte 110-jähriges Bestehen Zum Jubiläum den Goldenen Meisterbrief

FRITZDORF · Groß war am Freitagabend die Gästeschar, die sich an der Werkstatt der Schreinerei Netterscheidt & Seidel versammelt hatte, um gemeinsam das 110-jährige Bestehen des Schreinerei- und Treppenbaubetriebes zu feiern.

 Auszeichnung für Walter Seidel (M.): Es gratulieren Sohn Reinhold und Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher.

Auszeichnung für Walter Seidel (M.): Es gratulieren Sohn Reinhold und Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher.

Foto: Maximilian Mühlens

"Sie und Ihre Vorfahren haben die vollste Hochachtung verdient, über die vielen Jahren einen solchen Betrieb aufgebaut zu haben", sagte der ehemalige Bürgermeister Hans-Jürgen Döring in Richtung der Familie Seidel.

In Fritzdorf hat das Holzhandwerk eine lange Tradition, zeitweise gab es in dem Wachtberger Ortsteil bis zu zehn Schreinereien. "1952 hatte Fritzdorf kaum Auspendler. Die Handwerksbetriebe banden die Fritzdorfer an ihren Ort - das war eine Besonderheit", so Döring.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch die detaillierte Broschüre von Wolfgang Kündgen vorgestellt, der sich mit der Holztradition des Ortes auseinandergesetzt hat. "Fritzdorf bemüht sich, wie kein anderes Dorf in der Gemeinde um seine Geschichte", lobte Döring. Ein Beleg dafür seien die vielen Schriften, die es über den Ort gebe.

Eine ganz besondere Überraschung hatte Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher für Walter Seidel parat. Seidel, der von 1983 an den Betrieb führte und 2005 in den Ruhestand ging und die Firma an seinen Sohn Reinhold übergab, war sichtlich überrascht, als er zum Podium gebeten wurde und plötzlich im Mittelpunkt stand.

"Als Zeichen der Anerkennung meisterlichen Schaffens wird aus Anlass des fünfzigjährigen Meisterjubiläums der Goldene Meisterbrief verliehen", ist auf dem Goldenen Meisterbrief zu lesen, den Thomas Radermacher dem 82-jährigen Altmeister Walter Seidel übergab.

"Diese Ehre wird wirklich nicht jedem zuteil", betonte der Kreishandwerksmeister. Gleichzeitig bedauerte es Radermacher jedoch außerordentlich, dass es in Fritzdorf aktuell nur noch vier Schreinereien gibt - "es wäre schön, wenn man diesem Trend entgegenwirken könnte"

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