VRS-Tarif gilt jetzt auch im Kreis Neuwied

Die Kunden können die Schienenwege mit einer Karte nutzen - Kreisbeigeordneter Heinz-Jürgen Scheid lobt die Preisvorteile - Das DB-Ticket wird überflüssig

VRS-Tarif gilt jetzt auch im Kreis Neuwied
Foto: Kreis Neuwied

Neuwied. (suc) Ab Sonntag, 28. Mai, gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) auf der Schiene bis Neuwied-Engers und löst den bisher dort gültigen Tarif der Deutschen Bahn ab. Für die Fahrgäste bedeutet das: Ihnen steht ab sofort das VRS-Ticketsortiment ohne Einschränkungen zur Verfügung.

"Das bedeutet, wer künftig aus dem Kreisgebiet mit den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn Richtung Nordrhein-Westfalen fährt, kann neben Einzel- und Vierertickets auch Job-, Semester- und Schülertickets sowie die Tagestickets für ein bis fünf Personen des VRS nutzen", teilte Heinz-Jürgen Scheid, Beigeordneter des Kreises Neuwied, bei der Vorstellung des neuen Gefüges mit.

"Der Landkreis Neuwied als Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr kommt somit dem Wunsch einer Vielzahl von Bürgern nach, den VRS-Tarif auf der Schiene von allen Bahnhöfen im Landkreis Neuwied aus nutzen zu können", freute sich Scheid weiter.

Konkret gebe es fünf VRS-Preisstufen, abhängig von der Entfernung zwischen Start- und Zielort. Im VRS-Tarifraum können Fahrgäste an Start- und Zielorten Busse und Bahnen zur Weiterfahrt innerhalb einer Gemeinde nutzen. Bisher waren sie gezwungen, wenn sie aus dem Kreis Neuwied kamen, beim Umsteigen zusätzlich ein VRS-Ticket zu lösen.

Einschränkung: Im Kreis Neuwied gelten die VRS-Tickets ausschließlich in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn. Zu den Preisen teilte Scheid mit, dass die Umstellung auf den VRS-Tarif diese in den meisten Fällen günstiger mache.

Rund 98 Prozent der Kunden, die zuvor zwei Tickets für ihre Strecke lösen mussten - ergo: DB-Ticket und VRS-Anschlussticket - bezahlen ab 28. Mai weniger für ihre Fahrten, da sie sich in ein- und demselben Tarifverbund bewegen. Kunden aus dem Kreis Neuwied haben unter anderem die Möglichkeit, wenn sie entsprechende Strecken etwa beim Weg zur Arbeit oder zur Schule zurücklegen, rabattierte VRS-Tickets zu erwerben.

Die Umstellung hat fiskalische Auswirkungen für den Kreis Neuwied: Da sich aus der neuen Tarifgestaltung Mindereinnahmen für die Verkehrsverbünde ergeben, müssen diese aus der öffentlichen Hand ausgeglichen werden. Beispiele wie dieses zeigen, dass der Kunde profitieren kann.

Wer bisher von Neuwied nach Köln gefahren ist, hat für seine Karte 11,70 Euro gezahlt. Künftig werden für diese Strecke als VRS-Gebiet neun Euro fällig. Wer ein neu eingeführtes Vierer-Ticket nutzt, zahlt noch 7,53 Euro. Von Neuwied nach Bonn wurden bisher 7,60 Euro berechnet, künftig sind es noch 6,10 Euro, bei rabattierten Karten noch 5,18 Euro.

Verkauft werden die Tickets an den Verkaufsautomaten im VRS-Tarifgebiet sowie bei der Deutschen Bahn, im Kreis Neuwied selbst an den DB-Automaten und im Bahnhof Neuwied/Kundenzentrum. Die Verbesserung sei nur möglich geworden, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten, lobte Scheid. Er dankte dem Land, das die Sache unterstützt habe.

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