Wachtberger CDU-Politikerin Trauer um Alt-Bürgermeisterin Ursula Perkams

Wachtberg-Adendorf · Bis zu ihrem Lebensende setzte sie sich für den Umweltschutz und das Gemeindewohl ein. Jetzt ist Ursula Perkams nach kurzer Krankheit mit 83 Jahren gestorben.

 Ursula Perkams im Hof ihres Fachwerkhauses zu ihrem 80. Geburtstag.

Ursula Perkams im Hof ihres Fachwerkhauses zu ihrem 80. Geburtstag.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Noch am 30. April, ihrem inzwischen 83. Geburtstag, feierte Ursula Perkams in Adendorf bei den Feierlichkeiten zum Auftakt in den Wonnemonat Mai mit, sprach mit Anwohnern und Freunden über anstehende Aktivitäten. Am vergangenen Donnerstag ist sie nach ganz kurzer Krankheit plötzlich verstorben. Der Ort Adendorf und die Gemeinde trauern.

Über Jahrzehnte hat sich Perkams für Wachtberg und dessen Umgebung eingesetzt. In der Kirchstraße in einem 1743 errichteten Fachwerkhaus wohnte die gebürtige Kölnerin Ursula Perkams mit ihrem Ehemann Günter seit 1974.

Perkams setzte sich für den Umweltschutz ein

Zehn Jahre später übernahm sie den Ehrenamtsjob als Ortsvertretungsvorsitzende in Adendorf und stand – durch die Diskussionen um die anstehende Errichtung einer 40 Hektar großen Giftmülldeponie zwischen Adendorf, Arzdorf und Fritzdorf – plötzlich an der Spitze einer Bewegung, aus der sich wenig später die Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung gründete. Als CDU-Gemeinderatsmitglied wirkte Ursula Perkams gleich in mehreren Legislaturperioden mit, um die Gemeindeentwicklung in Wachtberg voranzutreiben. Sie war seit vielen Jahren Ehrenvorsitzende der CDU-Wachtberg, Altbürgermeisterin der Gemeinde und überregional weit macht ihr niemand ihre zu aktiven Kommunalpolitiker-Zeiten erzielten Wahlergebnisse streitig. Gleich zwei Mal holte sie in Adendorf über 80 Prozent der Stimmen für die CDU – ein Beweis für die Ehrlichkeit und das Engagement von Perkams, dass sie für die Allgemeinheit zeigte. Jahrelang kämpfte sie gegen Windräder, die man in Ortsnähe platzieren wollte. Auch die drei Arbeitskreise der Aktionsgemeinschaft „Vogelwelt“, „Pflaumenbäume Grimmesdorfer Weg“ und „Adendorf summt und blüht“ stehen ganz im Dienste von Landschaftsschutz und Artenvielfalt. Fit hielt sie sich bis zuletzt stolz auf ihrem rot lackierten E-Bike.

Seit 2021 war sie Ehrenvorsitzende

Birte Tschentke, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung e.V., bezeichnete Ursula Perkams als „Menschenfängerin“, die es verstand, viele Menschen für die Interessen der Dorfgemeinschaft und darüber hinaus zu gewinnen: „Wir werden Uschi wahnsinnig vermissen. Die Aktionsgemeinschaft werden wir in ihrem Sinne weiterführen“, sagte Tschentke. Alleine 35 Jahre stand Ursula Perkams als Vorsitzende an der Spitze der von ihr mitgegründeten Aktionsgemeinschaft, kandierte im November 2021 nicht mehr für eine weitere Amtszeit und wurde von den Mitgliedern nach der Wahl ihrer jungen Nachfolgerin zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Volker Gütten, der sich als Nachfolger von Ursula Perkams als Vorsitzender der Ortsvertretung Adendorf äußerte, bezeichnete die engagierte Wachtbergerin als eine Institution und Konstante für das Dorf, seine Menschen, die jetzt auf gleich ohne Vorahnung weg sei. „Sie ist immer da gewesen, auf jedem Fest, jedem Jubiläum und unterstützte alle bei jeder relevanten Aktion für die Gemeinschaft der Bürger. Unvergessen ist ihr Einsatz in Sachen drohender Giftmüll-Deponie. Da war Ursula Perkams immer beharrlich, durchsetzungsstark und fintenreich, erfüllte alles, was man sich im Ehrenamt zum Wohle aller wünscht.“ Auch viele weitere Menschen, die Ursula Perkams kannten, bezeichneten sie als ein Vorbild auch in der Kommunalpolitik – ohne Uschi wird vieles anders, weil sie immer da war.

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