Wachtberger Acker neben der A 61 wird Solarpark

Berkumer Landwirt will 2,5 Hektar großes Feld mit Fotovoltaik-Anlage bestücken

Wachtberger Acker neben der A 61 wird Solarpark
Foto: VG Brohltal

Wachtberg. Es ist ein Präzedenzfall, der Vorbildcharakter haben und das Aussehen der Wachtberger Landschaft durch Folgeprojekte nachhaltig verändern könnte. Genau aus diesem Grund befasste sich jetzt der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde ausführlich mit einem Antrag von Obstbauer Hubertus Wolf aus Berkum, der ein 2,5 Hektar großes Feld mit Solarmodulen zur Stromgewinnung bestücken will.

Die Fläche liegt von der Neuenahrer Straße nicht einsehbar hinter den Gebäuden der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften (FGAN). "Das Grundstück ist von einer seit Jahren bestehenden, dicht gewachsenen Erlenhecke umgeben, so dass das landschaftliche Bild nicht beeinträchtigt würde.

Zinssatz, Einspeisevergütung und Modulpreise stehen zur Zeit in einem günstigen Verhältnis", begründet Wolf seinen Antrag. Da sich jedoch diese Faktoren schnell ändern könnten und für die Wirtschaftlichkeit der Anlage entscheidend seien, bittet Wolf um eine zügige Bearbeitung des Antrags. Nicht warten könne er auf die zurzeit diskutierte Neufassung des Flächennutzungsplanes.

Wolf stieß mit seinem Anliegen auf viel Verständnis bei den Ausschuss-Mitgliedern. Thomas Kühlwetter (UWG) betonte, dass es kaum eine Fläche in Wachtberg gebe, die für ein solches Vorhaben besser geeignet sei. Außerdem sei es im Interesse aller Wachtberger, dass den Landwirten die Chance gegeben würde, neue Einnahmequellen zu erschließen.

Andreas Löllgen (FDP) merkte jedoch kritisch an, dass man genau wie bei Windrädern solch große technische Anlagen nur in vorher festgelegten Gebieten genehmigen sollte. Löllgen fragte sich zudem, ob fruchtbarer Boden der geeignete Platz für eine solche Anlage ist.

Nach einer Sitzungsunterbrechung einigte sich die Mehrheit darauf, dass dieser Einzelantrag genehmigt wird, gleichzeitig aber die Problematik Eingang in den neuen Flächennutzungsplan findet. Dieser solle geeignete Flächen für solche Vorhaben ausweisen, um künftige Konflikte zu vermeiden. Denn es gebe sensible Bereiche im Drachenfelser Ländchen, die eine Pflasterung mit Solarmodulen nicht vertrügen.

Neben der Autobahn 61 entsteht zurzeit im Kreis Ahrweiler eine vergleichbare Anlage. Die Fotovoltaik-Anlage bedeckt eine Fläche von rund 2,6 Hektar, das entspricht gut dreieinhalb Fußballfeldern, und steht an der Zufahrtsstraße zum Industriegebiet Brohltal Ost/A 61 bei Wehr.

Das innovative Stromerzeugungsprojekt wird von der Firma Sybac-Solar GmbH aus Kehrig gebaut. Monteure sind dabei, die dafür nötigen 15 000 Solarmodule zu befestigen und zu vernetzen. Mit einer geplanten Jahresleistung von 1,472 Millionen Kilowattstunden (kWh) kann diese Anlage mehr als 300 Haushalte versorgen.

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