Wann ist ein Schulweg für Erstklässler gefährlich?

Auf Elternkritik hin will die Stadt die Kreuzung Goldbergweg/Heiderhofring sicherer machen - Ab dem neuen Schuljahr entfällt für die Muffendorfer Pänz die Berechtigung für Schülerbustickets

Wann ist ein Schulweg für Erstklässler gefährlich?
Foto: dpa

Muffendorf/Heiderhof. Die Stadt wird die Fahrbahnmarkierungen an der viel frequentierten Kreuzung Goldbergweg/Heiderhofring ändern. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins, der auf Initiative von Muffendorfer Schülereltern mit Vertretern des Straßenverkehrsamts, der Polizei, der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Heiderhof und den Politikerinnen Annette Schwolen-Flümann und Barbara Ingenkamp zustande kam.

Jeweils an die 30 Sechs- bis Zehnjährige aus Muffendorf überqueren täglich auf ihrem Weg zur Schule am Weißdornweg diese, so Schülermutter Barbara Bettzüge-Pfaff, "sehr gefährliche Stelle" am Zebrastreifen vor der Bushaltestelle der Linien 613, 619 und 610.

Obwohl jeweils ein Elternpaar morgens zur Sicherheit mit einem Kindertrupp mitgehe, sei es ein Wunder, dass da bei den oft beschleunigenden Pkws noch nichts passiert sei. "Wir haben jeden Morgen Angst um unsere Kinder", sagte Martin Schulz. Selbst, als sie mitging, habe sie die Kleinen kaum vor einem plötzlich noch überholenden Fahrzeug zurückreißen können, fügte Jilla Trautner ihre Erfahrungen hinzu.

Er verstehe ihren Mütterinstinkt, ihre Ängste. Der mit Zebrastreifen gekennzeichnete Überweg sei aber trotzdem "kein Unfallschwerpunkt", entgegnete der zuständige Polizeibeamte Wolfgang Siebert. Die Stelle berechtige nicht zur Aufstellung eines Hinweisschildes auf einen gefährlichen Schulweg, unterstrich auch Fred Fabritius vom Ordnungs- und Straßenverkehrsamt. Eine Tempo-30-Zone könne hier ebenfalls nicht eingerichtet werden.

Fabritius präsentierte den mit einer Unterschriftenliste angerückten Eltern jedoch gleich ein Bündel anderer Verbesserungsvorschläge, die die Stadt bis zum Beginn der dunklen Jahreszeit realisiert haben will. Durch neue Straßenmarkierungen werde besagter Überweg auf zwei Fahrbahnen reduziert und mit hoch reflektierenden Schildern versehen, so dass Auto- und Busfahrer das Tempo drosseln müssten, versprach er.

Auch die weiteren Überwege direkt an der Kreuzung, die die Muffendorfer Eltern für ihre Kinder aber ohnehin als zu unübersichtlich und kompliziert ansehen, sollen wieder Zebrastreifen erhalten. Die Markierungen am Heiderhofring Richtung Schlehenweg würden ebenfalls der Sicherheit dienlich verändert.

"Mal sehen, was das bringt", wollen die Eltern und Bezirksvorsteherin Schwolen-Flümann am Ball bleiben. Wobei diejenigen, die ihre Kinder aus dem unteren Muffendorf per Bus zum Überweg Heiderhofring schicken, es jetzt auch schriftlich von der Stadt mitgeteilt bekommen haben, dass der Schulweg nach einer aktuellen Überprüfung ab sofort nicht mehr die Voraussetzungen für eine objektive, besondere Gefährlichkeit erfülle. Mit der Konsequenz, dass ihnen vom neuen Schuljahr an keine Schülerjahrestickets für Busse mehr zustehen. "Das ist doch absurd", meinte Schülermutter Heidi Wilhelmi.

Schicke jemand seine Kinder mal von der Muffendorfer Hauptstraße hoch zum Heiderhof. "Da sind neben dieser noch andere sehr gefährliche Stellen zu überwinden".

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