Wer die Parkscheibe weiterdreht, zahlt 35 Euro

Der Beueler Parkplatz am Kletterschiff gegenüber von T-Mobile ist wieder hergestellt - Stadt: Ausschließlich für die erholungssuchenden Besucher der Rheinaue

  Der Parkplatz am Kletterschiff  in Ramersdorf wird vornehmlich von Mitarbeitern der T-Mobile genutzt. Rheinauenbesucher gehen leider oft leer aus.

Der Parkplatz am Kletterschiff in Ramersdorf wird vornehmlich von Mitarbeitern der T-Mobile genutzt. Rheinauenbesucher gehen leider oft leer aus.

Foto: Malsch

Ramersdorf. Kaum fertiggestellt, ist er schon wieder zugeparkt - offensichtlich von Mitarbeitern der T-Mobile. Nachdem der T-Mobile-Campus am Landgrabenweg bezogen ist, ist jetzt auch der Parkplatz gegenüber "für Rheinauenbesucher wieder hergestellt worden", wie das Presseamt mitteilte. Er bietet insgesamt 94 kostenlose Parkplätze, davon sind drei für Behinderte und acht für Taxis reserviert.

Die Stadt Bonn lege Wert darauf, "dass diese Stellplätze ausschließlich für die erholungssuchenden Besucher des Freizeitparks Rheinaue angelegt sind. Mitarbeitern und Besuchern der gegenüber liegenden T-Mobile-Zentrale sollten die in ausreichender Anzahl im Campusgelände zur Verfügung stehenden Parkmöglichkeiten nutzen, damit die neu geschaffenen Flächen nicht von Dauerparkern blockiert werden", hieß es aus dem Presseamt.

Die Beschilderung gestattet lediglich das Parken mit Parkscheibe für die Dauer von drei Stunden. Wer die Parkscheibe nicht auslegt oder diese Zeit überschreitet, muss ab sofort mit einem Verwarnungsgeld rechnen: 25 Euro. Richtig teuer wird es, wenn die städtischen Verkehrsaufseher bei ihren Kontrollen feststellen, dass die Parkscheibe einfach weitergedreht wurde. Diese unzulässige Verlängerung der Parkzeit wird mit 35 Euro geahndet.

Im Bonner Stadthaus ist der Ärger der Bürger wegen des notorisch zugeparkten Platzes an der Jugendverkehrsschule bekannt. Insbesondere die Bürgervereine Küdinghoven und Ramersdorf mahnten immer wieder an, eine Lösung zu finden, damit die T-Mobilisten nicht diesen Parkplatz nutzen - immerhin wurde mit dem Neubau für ausreichende Stellplätze in der Tiefgarage gesorgt.

Für den CDU-Bezirksverordneten Ludwig Burgsmüller ist die Parkscheiben-Regelung jedenfalls "keine befriedigende Lösung". Er hoffe, dass die Außendienstmitarbeiter verstärkt Präsenz zeigten, um die Dauerparker abzuschrecken: "Wenn das so klappt, wär'' es ja gut. Aber wir wissen doch, wie das läuft: Es geht so lange gut, bis sich der alte Trott wieder herstellt."

Burgsmüller schlägt stattdessen vor, für zwei Drittel der Parkplätze Gebühren zu erheben und lediglich am Kletterschiff eine Parkscheibenregelung zu gestatten. Doch noch lieber wäre es ihm, die T-Mobile-Mitarbeiter würden sich verständiger zeigten: "Das wäre jedenfalls besser für das Verhältnis des Konzern zu den Bürgern - auch für seine Außenwirkung."

Aber "toll" sei er ja schon geworden, so Burgsmüller: Im Gegensatz zum früheren teilweise unbefestigten Parkplatz ist das Areal nun durchgehend mit Parkmarkierungen versehen. Aber die Stadt warnt: Wer ohne Berechtigung die Behindertenplätze in Anspruch nimmt oder in Grünanlagen parkt, muss zudem damit rechnen, dass sein Auto kostenpflichtig abgeschleppt wird.

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