Unterstützung für Bad Neuenahr-Ahrweiler Externe Experten sollen beim Wiederaufbau nach der Flut helfen

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Verwaltung soll beim Wiederaufbau entlastet werden. Ein entsprechender Auftrag für Beratungs-Profis soll nun europaweit ausgeschrieben werden.

 Expertise gefragt: Workshop zum Wiederaufbau nach Flut im Rathaus Bad Neuenahr. Jetzt sollen darüber hinaus auch externe Experten helfen.

Expertise gefragt: Workshop zum Wiederaufbau nach Flut im Rathaus Bad Neuenahr. Jetzt sollen darüber hinaus auch externe Experten helfen.

Foto: AHR-FOTO

Der Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur nach der Flutkatastrophe ist eine Mammutaufgabe, die nicht allein von der Stadtverwaltung und ihrer Bauabteilung bewältigt werden kann. Das wird auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler jeden Tag erneut deutlich. Bürgermeister Guido Orthen bringt es auf den Punkt: „Wir können das allein nicht stemmen.“

Aus diesem Grund wurde bereits im Herbst 2021 die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler mbH gegründet, die seither zahlreiche Aufbauprojekte vollständig übernimmt und abwickelt. Außerdem trug man dem stark gewachsenen Bedarf an Fachkräften im Stellenplan des Rathauses Rechnung. Bei allen Bemühungen, die bevorstehenden Aufgaben mit eigenen Kräften zu bewältigen, sei eine externe Unterstützung von Nöten, erklärte Jörn Kampmann vom Wiederaufbaustab des Rathauses am Montagabend im Stadtrat.

Unterstützung wird für Jahre gebraucht

Unterstützung gesucht: Bürgermeister Guido Orthen hält externe Experten für den Wiederaufbau für unerlässlich

Unterstützung gesucht: Bürgermeister Guido Orthen hält externe Experten für den Wiederaufbau für unerlässlich

Foto: Martin Gausmann

„Nachdem sich die Herausforderungen der kommenden Jahre klarer abzeichnen, ist die Verwaltung zu der Auffassung gelangt, dass externe Unterstützung in vielen Bereichen des Wiederaufbaus für einen längeren Zeitraum – mindestens die nächsten Jahre – erforderlich sein wird“, teilte Bürgermeister Guido Orthen (CDU) dem Stadtrat mit. Um geeignete Dienstleister zu gewinnen und den vergaberechtlichen Vorschriften Rechnung zu tragen, sollen diese Unterstützungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Ein solches Verfahren benötigt jedoch mehrere Monate Zeit. Um bis zum Abschluss eines solchen Vergabeverfahrens handlungsfähig zu bleiben, beabsichtigt man im Rathaus nunmehr eine „interimistische Vergabe“ auf Grundlage eines bestehenden Rahmenvertrages mit einem Dienstleister, der bereits in den vergangenen Monaten für die Stadtverwaltung tätig war. Dabei handelt es sich um das Ingenieurbüro Julius Berger International mit Sitz in Wiesbaden. Kampmann: „Wir brauchen eine gewisse externe Unterstützung.“

Das Unternehmen soll insbesondere beauftragt werden, Leistungen im Bereich der Arbeitsvorbereitung (insbesondere Terminplanung), des Projekt-Controllings (Finanzcontrolling), der Dokumentation (Erweiterung Datenbank mit Auswertungssystem) und zur Beratung des verwaltungsinternen Projektmanagements zu erbringen, erläuterte Kampmann. Die konzeptionelle wie auch fachliche Hilfestellung im Alltagsgeschäft erstrecke sich auch auf die Lösung von „komplexen Einzelfragen“. Die Stadt geht von Kosten in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro aus, die als Projektsteuerungsleistungen aus dem Wiederaufbaufonds erstattet werden könnten.

Auch das Marketing packt mit an

Auch die „Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“ soll der Stadt aus der Krise helfen. Auch sie unterstützt bereits jetzt bei der Umsetzung des Wiederaufbaus. So wurde der Gesellschaft beispielsweise die Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur im Bereich des Kurparks übertragen. Darüber hinaus ist nunmehr beabsichtigt, auch im Rahmen der Gesamtprojektsteuerung des Wiederaufbaus unterstützende Dienstleistungen der ABMG in Anspruch zu nehmen. Konkret geht es insbesondere um die Unterstützung bei Betrieb und Pflege der Datenbank für den Wiederaufbau.

„Die Vergütung der zu erbringenden Leistung erfolgt auf der Grundlage eines in Abstimmung befindlichen Rahmenvertrages und darin vereinbarter Honorarsätze. Da noch nicht abschließend abschätzbar ist, wie lange und in welchem Umfang die Unterstützung erforderlich sein wird, ist die Angabe eines konkreten Auftragsvolumens nicht möglich“, teilte die Stadtverwaltung mit. Einstimmig votierte der Stadtrat dafür, der Stadtverwaltung die Unterstützung durch externe Fachkräfte zu ermöglichen.

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