Königskette bleibt in der Familie Winfried Redeligx ist neuer Schützenkönig in Rhöndorf

RHÖNDORF · Das gab's noch nie: Die Rhöndorfer Schützen haben kein scheidendes Königspaar. Denn die Königskette bleibt in der Familie. Um 20.34 Uhr am Samstag ließen es die Böllerschützen im Löwenburger Tal krachen. Rhöndorf hatte seinen Schützenkönig 2012: Winfried Redeligx.

 Fast schon ein "Stammplatz" in der Königskutsche: Malu und Winfried Redeligx.

Fast schon ein "Stammplatz" in der Königskutsche: Malu und Winfried Redeligx.

Foto: Frank Homann

Im vergangenen Jahr holte sich seine Frau als erste Königin der Sankt- Hubertus-Schützengesellschaft überhaupt diesen Titel. Nun wurde aus dem Prinzgemahl der König. Und Kommandeur Hans-Günter Haas und Königs-Adjutant Hans-Friedrich Ueberbach dekorierten beim anschließenden Laternenfest die Majestäten familienintern einfach um.

Marie-Luise "Malu" Redeligx wurde die über neun Kilo schwere Königskette los. Das Krönchen durfte die alte und neue Königin behalten. Präsident Peter Profittlich ulkte: "Sonst brauchen wir bei dieser Zeremonie immer vier Stühle." Und: "Winfried Redeligx hat gezeigt, dass er genauso gut schießen kann wie seine Frau."

Am Sonntag beim Festzug nach dem Hochamt strahlte und winkte das Paar in der Kutsche. Von der Pfarrkirche ging es zur Kranzniederlegung an der alten Kapelle und weiter zum Domizil der Schützen, wo das Schützenfest mit Frühschoppen, Wettbewerben und Kinderspielen fortgesetzt wurde.

"Im vorigen Jahr hatte mein Mann gesagt, dass er sich beim nächsten Mal den Titel holen will, aber ich habe es nicht geglaubt", meinte "Malu" Redeligx nach dem spannenden Duell. "Ich habe auch Glück gehabt", sagte der König. Zumal er in der Endphase mit Lothar Wintjes einen ebenfalls exzellenten Sportschützen und Kameraden aus der ersten Mannschaft als Konkurrenten hatte. Rund 60 Schützen hatten zu Beginn auf das "Federvieh" aus Holz vom Schützenplatz draufgehalten.

Bereits beim Ehrenschuss durch Königin "Malu" fiel die Krone. Auch das war ein Novum. Dann zog es sich lange hin, bevor Markus Stang den Kopf wegputzte. Danach holten sich Franz-Josef Weber, Thomas Ockenfels und Herbert Gyr die weiteren Pfänder. Über drei Stunden vergingen, ehe Redeligx mit dem 309. Schuss das letzte Fitzelchen vom Rumpf von der Stange fegte. Lothar Wintjes gratulierte dem neuen König als Erster, und Hilario Crisostomo und Richard Thomas packten ihn sich auf die Schultern.

Danach standen die vielen Schützenfest-Besucher Schlange zur Gratulationscour und freuten sich mit dem Regenten. In Rhöndorf ist der Großneffe des Malers Wilhelm Redeligx bestens bekannt. Der 65-Jährige war früher wie seine Frau Mitglied der Sankt-Hubertus-Jungschützen, war 1966 Maikönig, 1968 deren Schützenkönig und 1970 Präsident. Nach einer Vereinspause trat er 1997 in die Sankt-Hubertus-Schützengesellschaft ein.

"Das ist eine starke Gemeinschaft, hier herrscht ein guter Zusammenhalt", lobte der pensionierte Polizist, der nach der Schulzeit in Rhöndorf zunächst eine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolvierte. Seine Hobbys sind Jagen und Radfahren. Aber nun wird er mit seiner "Malu" ein weiteres Jahr die Rhöndorfer Schützen repräsentieren.

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