Rathaus in Sankt Augustin "Wissen macht mutiger" lautete der Titel des Krebsinformationstags

SANKT AUGUSTIN · Schon das Wort "Krebs" löst bei den meisten Menschen erst einmal Erschrecken aus. Wird es in einer Diagnose verwendet - und das kommt pro Jahr im Rhein-Sieg-Kreis etwa 5000 Mal vor - "steht die Welt still", wie Bürgermeister Klaus Schumacher sagte. Als Schirmherr begrüßte er am Samstagmorgen die Besucher des Krebsinformationstages im Sankt Augustiner Rathaus, der unter dem Slogan "Wissen macht mutiger" über die Krankheit, über Vorsorge-, Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten Auskunft erteilte.

 Zum Krebsinfotag unter dem Motto "Wissen macht mutiger" begrüßt Organisatorin Ingrid Schürheck zahlreiche Experten.

Zum Krebsinfotag unter dem Motto "Wissen macht mutiger" begrüßt Organisatorin Ingrid Schürheck zahlreiche Experten.

Foto: Arndt

17 Aussteller hatte Ingrid Schürheck, Vorsitzende des Vereins "Leben mit Krebs" dafür gewinnen können. Zahlreiche Vorträge von Medizinern sowie Angebote anderer Fachleuten wie Selbsthilfegruppen, Physiotherapeuten oder Experten für Schmerztherapie wurden ebenfalls kostenlos angeboten.

"Haut-, Darm- und Prostatokrebs sind die häufigsten Krebserkrankungen", sagte der Arzt Michael Schepkem, der einen Vortrag über Diagnostik und operative Möglichkeiten bei Darmkrebs hielt. Über Hautkrebs, "dessen Vorkommen seit Jahren stetig steigt", berichtete Privatdozent Peter Kurschat. "Jetzt spüren wir die Folgen des unbedachten Sonnenbadens in den 80er Jahren. Schwarzer Hautkrebs ist für Menschen jüngeren Alters eine der am häufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankungen."

Prostatakrebs kommt ebenfalls recht oft vor. "Leider, und da konnte ich mich bis vor kurzem nicht ausnehmen, gehen Männer im Gegensatz zu Frauen selten, viel zu selten zur Vorsorgeuntersuchung", gab Bürgermeister Schumacher zu. Er appellierte an die männlichen Besucher - "schon aus Verantwortung gegenüber der Familie" - das Vorsorgeangebot wahrzunehmen.

Ihren langen Weg bis zum Sieg über die Krankheit hat eine Besucherin gerade hinter sich: Im Juni 2010 erhielt die heute 53-Jährige aus Hennef die Diagnose Brustkrebs. "Seit Januar ist die Behandlung beendet. Ich habe während dieser Zeit aufwendig nach zusätzlichen Angeboten, vor allem für meine seelische Stabilität, suchen müssen.

Die Krankenkassen übernehmen solche Formen der begleitenden Therapien eigentlich nie." Bis in den Schwarzwald führte die Suche der Pädagogin. Am Samstag freute sie sich über das rege Interesse der Besucher am Angebot einer Frau, die Mal- und Tanztherapie für Krebserkrankte anbietet.

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