Flüchtlinge in Wachtberg Wohnraum für Flüchtlinge gesucht

WACHTBERG · 90 Asylbewerber waren im Januar in Wachtberg registriert. Gut ein halbes Jahr später hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt. Zuletzt sei pro Woche ein Dutzend neuer Hilfesuchender im Drachenfelser Ländchen angekommen, teilt die Gemeinde mit.

 Im Übergangsheim der Gemeinde Wachtberg in Fritzdorf können 32 Flüchtlinge wohnen. Kürzlich wurde es umfassend renoviert. Wie auch sein Pendant in Berkum ist das Haus voll belegt.

Im Übergangsheim der Gemeinde Wachtberg in Fritzdorf können 32 Flüchtlinge wohnen. Kürzlich wurde es umfassend renoviert. Wie auch sein Pendant in Berkum ist das Haus voll belegt.

Foto: Axel Vogel

Die rapide schnell gestiegene Zahl der Zuweisungen stelle nicht nur die Gemeindeverwaltung, sondern auch den mit der praktischen Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden betrauten Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes vor große Herausforderungen. Der vorhandene Wohnraum ist knapp.

Wachtberg hält zwei sogenannte Übergangsheime vor, eines in Berkum und eines in Fritzdorf. In den 90er Jahren wurden sie als erste Bleibe für die nach Deutschland zurückkehrenden Aussiedler genutzt und dienten in der Folgezeit der Gemeinde als Unterkünfte für zum Beispiel durch Hausbrand oder andere Umstände in Not geratene Personen. Und natürlich auch für die bis dato überschaubare Zahl von Asylbewerbern.

Beide Häuser sind kürzlich umfassend renoviert worden. Das Haus in Fritzdorf bietet 32, das in Berkum, aufgeteilt auf zwei Gebäudetrakte, insgesamt 45 Personen Platz. Beide sind seit Längerem schon voll belegt.

Deshalb sucht die Verwaltung weiterhin dringend nach Wohnraum für Flüchtlinge. Benötigt werden der Gemeinde zufolge Wohnungen aller Größen, sowohl kleinere Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen sowie Appartements und Drei-/Vier- und mehr Zimmer-Wohnungen. Auch über Hausangebote würde sich Ansprechpartner Christoph Heinrich freuen; in ihnen sollen Familien untergebracht werden.

Wer Immobilien zu vermieten hat, findet die Kontaktdaten in der nebenstehenden Info-Box. Michael Bau, Geschäftsführer des Wachtberger DRK Ortsvereins und zuständig für die Betreuung der Asylsuchenden, kümmert sich um die Verteilung der Neuankömmlinge auf die vorhandenen Wohnräume. Gemeinsam mit Christoph Heinrich besichtigt er im Vorfeld die angebotenen Wohnungen, lernt Vermieter und Nachbarn kennen. Mit viel Gespür gehe er später bei der Belegung vor, so die Gemeinde.

"Die Leute geben gerne Wohnraum ab, aber es muss stimmen", sagt Bau. So achtet er stark darauf, wen er bei wem unterbringt. Das Gros der Flüchtlinge stammt aus Syrien und aus den Balkanländern, wie Albanien, Kosovo und Serbien. Weitere Herkunftsländer sind Afghanistan, Pakistan, Irak, und Iran. Aus Afrika sind Flüchtlinge zum Beispiel aus Eritrea, Ghana, Mali und Nigeria dabei.

Bei manchen Unterkünften gebe es sogar Familienanschluss. Das ist gerade für die Integration wichtig. Mit großer Freude beobachtet Bau diese Seite der Hilfsbereitschaft, bei der nicht selten Vermieter auch die Funktion von Paten für die bei ihnen wohnenden Flüchtlinge übernehmen. Im Gegenzug würden die neuen Mieter gerne bei alltäglichen Aufgaben mithelfen, zum Beispiel auch Rasenmähen.

Wie kann ich helfen?

Wer sich in der Flüchtlingshilfe, sei es durch Sach- und Geldspenden, persönlich oder als Pate engagieren möchte, kann sich unter der Hotline "Flüchtlingshilfe", Tel. 02 28/18 40 69 14 melden oder per E-Mail an fluechtlingshilfe@drk-wachtberg.de. Wer Wohnraum zu vermieten hat, erreicht Ansprechpartner Christoph Heinrich unter Tel. 02 28/9 54 41 34 oder per E-Mail an christoph.heinrich@wachtberg.de.

Auskünfte zu Mietangeboten nimmt auch Alfons Engels unter 02 28/9 54 41 55 oder per E-Mail an die Adresse alfons.engels@wachtberg.de entgegen.

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