Zahl der Wohnungseinbrüche in Siegburg deutlich gestiegen

Die dunkle Jahreszeit ist Einbruchszeit. Rund 150 Einbrüche in Wohnungen und Häuser hat die Kreispolizei Siegburg allein im vergangenen Dezember in ihrem Bereich registriert - im ganzen Jahr 2009 waren es 910 Einbrüche.

 In der dunklen Jahreszeit haben auch die Einbrecher Konjunktur. Inzwischen kommen sie auch immer häufiger während der Tagesstunden.

In der dunklen Jahreszeit haben auch die Einbrecher Konjunktur. Inzwischen kommen sie auch immer häufiger während der Tagesstunden.

Foto: dpa

Siegburg. Die dunkle Jahreszeit ist Einbruchszeit. Das kann die Polizei sogar mit klaren Zahlen belegen. Rund 150 Einbrüche in Wohnungen und Häuser hat die Kreispolizei Siegburg allein im vergangenen Dezember in ihrem Bereich registriert - im ganzen Jahr 2009 waren es 910 Einbrüche.

So viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Seit 2006 hat die Zahl der Einbrüche sogar um fast 43 Prozent zugenommen. Deshalb schlägt die Polizei jetzt Alarm und setzt dabei vor allem auf die Hilfe der Bevölkerung. "Aus Erfahrung wissen wir, dass Einbrecher vor allem im Herbst und Winter aktiv sind.

Frühe Dunkelheit und ungemütliches Wetter senken das Entdeckungsrisiko der Täter." Das sagte Landrat Frithjof Kühn, als er am Donnerstag mit Ralf Dittrich, Leiter der Direktion Kriminalität, und Michael Kröll, bei der Polizei in Siegburg für Opferschutz und Kriminalprävention zuständig, das neue Projekt zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche vorstellte.

Zwar machen die Wohnungseinbrüche nur vier Prozent der insgesamt rund 24 000 Straftaten im Bereich der Kreispolizei aus, aber die psychologische Wirkung auf die Betroffenen ist teilweise verheerend. Kühn: "Die Menschen haben Angst und fühlen sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr sicher."

Mit Hilfe von Wissenschaftlern des Landeskriminalamtes wurden alle Einbrüche der vergangenen Jahre genau analysiert, um aus den Ergebnissen ein Bekämpfungskonzept zu erstellen, sagte Dittrich. Dabei werden alle Abteilungen der Polizei und auch die Einsatzhundertschaften eingebunden.

Ein Schwerpunkt wird auf die Ermittlungen gelegt: von der Spurensicherung über die Fahndung, die verstärke Überwachung bekannter Hehler bis hin zu Zeugenbefragungen und Appellen zu Mithilfe an die Bevölkerung. Dittrich: "Wir sind beim Thema Wohnungseinbrüche ganz dringend auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen."

Wie wertvoll Hinweise von Zeugen und die schnelle Alarmierung der Polizei sein können, zeigte sich erst vor wenigen Tagen in Uckerath. Dank aufmerksamer Joggerinnen schnappte die Polizei einen von zwei Einbrechern, die versucht hatten am helllichten Tag in ein Haus einzusteigen. "Auch tagsüber lohnt es sich, die Augen offen zu halten, dann geschehen nämlich 60 Prozent aller Einbrüche", sagte Dittrich.

Inzwischen kennt die Polizei auch den zweiten Täter. Unter dem Stichwort "Vorsicht! Wachsamer Nachbar" hat die Polizei jetzt auch ein Faltblatt herausgegeben, in dem die Bürger erfahren, was sie tun können, um ihre eigenen Häuser und Wohnungen zu sichern, aber auch ihr gesamtes Umfeld und die Nachbarschaft schützen können.

Kühn appelliert an die Bürger: "Eine gute Nachbarschaft kann vor Einbrüchen schützen. Achten Sie auf ihre Nachbarn und deren Häuser. Melden Sie auch scheinbar unwichtige Ereignisse. Treffen Sie Vereinbarungen, gegenseitig auf Häuser und Wohnungen zu achten, wenn der andere nicht da ist."

Was tun, damit Einbrecher draußen bleiben? 90 Prozent aller Einbrüche finden im Erdgeschoss statt und in 70 Prozent aller Fälle kommen die Täter über die Rückseite des Hauses, etwa ungesicherte Terrassentüren. Deshalb rät die Polizei Türen und Fenster mit Schlössern und Sicherungen zu versehen, die Einbrüche unmöglich machen.

Haus- und Wohnungstüren sollten nicht nur zugezogen, sondern abgeschlossen werden. Hilfreich ist auch eine gute Außenbeleuchtung mit angeschlossenen Bewegungsmeldern, um Einbrecher abzuschrecken. Auch Kellertüren und -fenster lassen sich wirksam gegen Eindringliche sichern.

Wie sich Häuser und Wohnungen wirksam gegen Einbrecher sichern lassen, erfahren Bürger an zwei Informationsabenden, die das Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz am Mittwoch, 24., und Montag, 29. November, jeweils um 19 Uhr in der Polizeistation in Siegburg, Frankfurter Straße 12-18, anbietet. Anmeldungen ab sofort unter der Telefonnummer (0 22 41) 5 41 47 77.

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