Zehn Jahre Haft für Dealer

Italiener ist nach Ausweisung ein freier Mann - Er betrieb Pizzeria in Bad Neuenahr

Koblenz/Bad Neuenahr-Ahrweiler. (ln) Wegen Drogenhandels in großem Stil ist der Italiener Rosario C., dem Verbindungen zur Cosa Nostra nachgesagt werden, vom Landgericht Koblenz zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die muss "Saro", wie der Mann in einschlägigen Kreisen genannt wird, jedoch nicht antreten. Weil der 45-Jährige ein Geständnis abgelegt und damit das Gericht möglicherweise auf die Spur von Hintermännern gebracht hat, verzichtete die Erste Strafkammer auf Vollzug des Urteils und veranlasste stattdessen die Abschiebung des Verurteilten nach Italien. Dort ist er ein freier Mann.

Die Strafe setzt sich aus fünf Jahren Haft für den Heroin-Schmuggel und fünfjährigem Freiheitsentzug aus alter Rechnung zusammen. Denn der Italiener saß bereits seit sechs Jahren in einer hessischen Justizvollzugsanstalt ein, und hätte dort auch noch einige Jahre vor sich gehabt. Mit dem Geständnis entging "Saro" der Verbüßung der Strafe und vermied zudem einen "endlosen Prozess". Für Dienstag erst war eine Videokonferenz zwischen Rom und Koblenz vorgesehen. Dann wäre Rosario C. mit den Aussagen seines dort einsitzenden Hauptbelastungszeugen konfrontiert worden.

"Saro" hat gestanden, zwischen Ende 1989 und September 1990 zehn Kilogramm Heroin mit Hilfe eines Kastenwagens mit doppeltem Boden nach Sizilien geschmuggelt zu haben. Der Mann hatte von 1987 bis 1990 im Restaurant seiner Lebensgefährtin in Ahrweiler gearbeitet und später eine Pizzeria in Bad Neuenahr betrieben.

Sollte "Saro" innerhalb der Verjährungszeit von 20 Jahren deutschen Boden betreten, wird er seine Strafe verbüßen müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort