Zeichen für Gesamtschule Siebengebirge stehen gut

Awo hofft auf das Finanzierungsmodell "Private Public Partnership" - RP: Schuldgeld ist zulässig

Rhein-Sieg-Kreis. "Die Zeichen für die Gesamtschule Siebengebirge stehen gut." Diese Meinung vertritt Werner Dobersalske, Kreisgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Rhein-Sieg.

Was ihn so zuversichtlich stimmt, ist sein Besuch bei der Bezirksregierung in Köln. Dort stellte er dem Schuldezernenten des Regierungspräsidenten das Konzept der Awo für die geplante Gesamtschule in der Bergregion von Königswinter vor.

Das Ergebnis der Unterredung: "Die Bezirksregierung unterstützt unser Projekt in jeder Hinsicht", verriet Dobersalske. Erleichtert war der Kreisgeschäftsführer nachdem er von der Bezirksregierung erfahren hatte, dass in Nordrhein-Westfalen die Entrichtung eines Schulgeldes zulässig ist.

In der Vergangenheit war der Awo von verschiedenen Seiten mehrfach vorgeworfen worden, ein verfassungswidriges Schulgeld von den Eltern nehmen zu wollen. "Schulgeld ist nach der Landesverfassung zulässig.

Das hat man mir ausdrücklich versichert. Allerdings darf das Schulgeld nur so hoch sein, dass keine Kinder wegen der Höhe des Geldbetrages am Schulbesuch gehindert werden", erklärte Dobersalske in einem Gespräch mit dem GA.

Wie berichtet, war seitens der Stadt Bad Honnef, die sich auf ein von ihr in Augtrag gegebenes Gutachten berief, die Notwendigkeit einer weiteren Gesamtschule bezweifelt worden.

Die Awo will 150 Euro Schulgeld pro Monat und Kind nehmen. "Von diesem Geld bezahlen wir vorwiegend das Mittagessen, die Ganztagsbetreuung und das außerschulische Angebot", sagte Dobersalske.

Die Vorbereitungen laufen jedenfalls auf Hochtouren. Die Awo arbeitet derzeit an verschiedenen Finanzierungsmodellen für das 20 Millionen Euro teure Schuldorf. Neben dem ursprünglichen Modell - eine zu gründende Trägergesellschaft beteiligt sich mit sechs Millionen Euro an den Kosten; der Rest finanziert sich über das Schulersatzfinanzierungsgesetz des Landes - soll nun eine Einbeziehung des Pilotprojektes "Private Public Partnership" (PPP) untersucht werden.

PPP ist ein neues Finanzierungsmodell des Landes. Es soll vor dem Hintergrund der schlechten Finanzlage von Land und Kommunen privates Kapital mobilisieren und private Kooperationspartner für öffentliche Projekte gewinnen.

"Die Gesamtschule ist sicherlich interessant für private Investoren", sagte Dobersalske. PPP könne die Lösung für das Awo-Projekt und die Schulprobleme von Königswinter und Bad Honnef sein.

Gefragt nach dem Zeitplan der Awo, sagte Dobersalske: "Wenn der Stadtrat Königswinter einen positiven Beschluss bezüglich der Beteiligung treffen sollte, kann alles ganz schnell gehen.

Die Pläne des Architekten liegen vor. Wir würden dann zum Schuljahr 2003/04 in einem Provisorium starten. Der Vorlaufbetrieb könnte zwei bis drei Jahre dauern. Wir würden dann in dieser Zeit in aller Ruhe das Schuldorf bauen", blickte Dobersalske in die Zukunft. Wunschstandort ist der Limperichsberg in Thomasberg.

Der Stadtrat wird sich am Dienstag, 18. Juni, erneut mit dem Thema beschäftigen. Für diese Sitzung, die um 17 Uhr in der CJD-Aula beginnt, hat die Firma Komplan einen aktualisierten Schulentwicklungsplan angekündigt.

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