Stundenlohn von 3,85 Euro Schaustellerbetrieb aus der Region soll Arbeiter ausgebeutet haben

Rhein-Sieg-Kreis · Ein Schaustellerbetrieb aus dem Rhein-Sieg-Kreis soll zwei Männern aus Moldawien weniger als vier Euro pro Stunde bezahlt haben und sie in einem Seecontainer schlafen lassen. Nun ermittelt der Zoll.

 Der Zoll ermittelt gegen einen Schaustellerbetrieb im Rhein-Sieg-Kreis. (Symbolfoto)

Der Zoll ermittelt gegen einen Schaustellerbetrieb im Rhein-Sieg-Kreis. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Frank Molter

Das Hauptzollamt Köln ermittelt gegen einen Schaustellerbetrieb aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Der Betrieb soll zwei Männer aus Moldawien einen Stundenlohn von 3,85 Euro bezahlt haben und sie in einem Seecontainer untergebracht haben, teilte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln, mit. „Für 3,85 Euro Stundenlohn und einen Schlafplatz im fensterlosen und unbeheizten Seecontainer, schlimmer kann man Menschen in Deutschland meiner Meinung nach kaum ausbeuten“, sagte er. Der Zoll hatte die beiden 36 und 41 Jahre alten Männer bei einer Finanzkontrolle am 1. Februar auf dem Gelände des Schaustellerbetriebs angetroffen.

Die beiden Männer gaben Ahland zufolge an, dass sie gezielt für diese Tätigkeit in Moldawien angeworben wurden und seit Anfang des Jahres für den Schaustellerbetrieb arbeiten. Die Pässe seien ihnen nach der Ankunft abgenommen worden. Der Betrieb habe ihnen 1200 Euro in bar versprochen. Dafür mussten sie sechs Tage in der Woche zwölf Stunden täglich arbeiten, erklärte der Sprecher weiter.

Die Zollbeamten kontrollierten den Betrieb nach einem anonymen Hinweis, wonach dort osteuropäische Männer beschäftigt und untergebracht werden. Der Zoll leitete noch vor Ort Ermittlungsverfahren ein. Diese richten sich in erster Linie gegen den Arbeitgeber der Männer, sagte Ahland. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Maßnahmen der beiden Männer entscheidet die zuständige Ausländerbehörde.

(ga)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort