Schulausschuss in Alfter Zweite Chance für Gesamtschule

ALFTER · Der Schulausschuss der Gemeinde Alfter hält an der Errichtung einer Gesamtschule fest. Einstimmig. Die Option Sekundarschule wird zunächst nicht weiter verfolgt.

 Wird die Hauptschule Oedekoven zur Gesamtschule oder nicht? Das soll unter anderem eine Elternbefragung klären.

Wird die Hauptschule Oedekoven zur Gesamtschule oder nicht? Das soll unter anderem eine Elternbefragung klären.

Foto: Wolfgang Henry

Bürgermeister Rolf Schumacher zog den Beschlussvorschlag der Verwaltung für diese Schulform zurück. Bereits vor der Ausschusssitzung zeichnete sich dafür keine Mehrheit ab.Denn ein gemeinsamer Antrag von Grünen, SPD, FDP und Freien Wählern ging in die andere Richtung.

Zentrale Forderung: "Der Schulausschuss hält an dem Ratsbeschluss, in Alfter eine Gesamtschule zu errichten, grundsätzlich fest. Er bittet die Städte Bonn und Bornheim um eine interkommunale Vereinbarung, die es erlaubt, Schüler aus diesen Kommunen, die sich in Alfter anmelden, hier aufzunehmen und auf die Mindestzahl der erforderlichen Anmeldungen anzurechnen."

Schumacher griff diese und weitere Forderungen der Befürworter einer Gesamtschule in einem neuen Beschlussvorschlag der Verwaltung auf. Eine ausführliche Diskussion über beide Vorlagen endete schließlich mit einer einvernehmlichen Überarbeitung und Ergänzung des Fraktionsantrags, dem auch die CDU zustimmte.

Und so sieht nun der Fahrplan für die nächsten Wochen und Monate aus: Die Verwaltung gibt die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans in Auftrag, der für die Errichtung einer weiterführenden Schule erforderlich ist. Er wird unter anderem Aufschluss darüber geben, ob Alfter das Potenzial für eine Gesamtschule hat. Die Ergebnisse werden dem Schulausschuss in seiner Sitzung am 6. September vorgestellt.

Noch vor den Sommerferien werden die Eltern von Alfterer Grundschülern in der zweiten und dritten Klasse befragt, ob sie ihr Kind für eine Gesamtschule oder eine Sekundarschule anmelden würden. Die Ergebnisse sollen dem Rat in seiner Sitzung am 3. Juli vorgelegt werden. Die Bitte um eine interkommunale Vereinbarung über die Anerkennung von Anmeldungen auswärtiger Schüler sollen den politischen Gremien der Nachbarstädte übermittelt werden. Auf Verwaltungsebene hatten Bornheim, Bonn und Rheinbach signalisiert, dass sie zu einer gemeinsamen Schulentwicklungsplanung mit Alfter nicht bereit sind.

Wie mehrfach berichtet, war die Errichtung einer Gesamtschule in Alfter aufgrund nicht ausreichender Anmeldezahlen im Februar gescheitert. Mindestens 100 Kinder aus der Gemeinde hätten angemeldet werden müssen. Nach Abschluss des Verfahrens lagen jedoch nur 89 Anmeldungen aus Alfter vor. Die zusätzlichen 19 Anmeldungen von Kindern aus der Umgebung zählten nicht mit.

"Wir glauben, dass die Zahl 100 erreicht werden kann", unterstrich Uwe Tarnow (SPD). "Für uns ist maßgebend, dass die Aktion Gesamtschule nicht abrupt abgebrochen wird, sondern alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden", erläuterte Konrad Hobe (FDP). Eine zweite Chance für die Gesamtschule ist auch den Grünen und den Freien Wählern wichtig. "Ich habe den Eindruck, dass außer der CDU niemand an eine Sekundarschule denkt", äußerte Fritz-Norbert Böhme (Freie Wähler).

Peter Eßer (Linke) plädierte dafür, den Gedanken an eine Gesamtschule in Trägerschaft des Kreises nicht komplett wegzuschieben, falls Alfter mit einer alleinigen Trägerschaft scheitert. Auf Vorschlag von Wilhelm Windhuis (Grüne) wurde eine Entscheidung zunächst zurückgestellt: "Das können wir in der Hinterhand behalten." Mehr Transparenz über Kosten forderte Michael Mälchers (CDU). Bis zur nächsten Ratssitzung am 3. Juli soll die Verwaltung in einer Gegenüberstellung die nötigen Investitionen für eine Gesamtschule und eine Sekundarschule ermitteln.

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