Tödlicher Unfall auf dem Nürburgring Rennfahrer kommt von Strecke ab - Zuschauer stirbt

Nürburgring · Nach einem schweren Unfall bei einem Sportwagenrennen auf dem Nürburgring ist ein Zuschauer gestorben. Der Motorsport-Fan sei seinen Verletzungen im Strecken-Hospital erlegen, teilte der Veranstalter am Samstag mit. Mehrere weitere Zuschauer wurden verletzt, wie die zuständige Polizei in Adenau bestätigte.

 Der Nissan des britischen Fahrers Jann Mardenborough liegt im Bereich „Flughafen“ der Nordschleife neben der Strecke am Nürburgring. Mardenborough war bei der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring von der Strecke abgekommen und in den Zuschauerbereich geflogen, dabei starb ein Zuschauer.

Der Nissan des britischen Fahrers Jann Mardenborough liegt im Bereich „Flughafen“ der Nordschleife neben der Strecke am Nürburgring. Mardenborough war bei der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring von der Strecke abgekommen und in den Zuschauerbereich geflogen, dabei starb ein Zuschauer.

Foto: dpa

Rund eine Stunde nach dem Start des Auftaktlaufs zur Langstrecken-Meisterschaft war der Brite Jann Mardenborough mit seinem Nissan von der Strecke abgekommen und über die Begrenzung in den Zuschauerbereich geflogen. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und nicht wieder gestartet.

Erste Bilder zeigen, wie das Auto mit der Startnummer 23 kurz vor einer Kurve komplett abhebt, sich in der Luft praktisch senkrecht aufstellt und dann gegen eine Leitplanke kracht. Von dort flog der Wagen offenbar über den Zaun in die Zuschauer.

Wie die Polizei am Nachmittag berichtet, handelt es sich bei dem getöteten Zuschauer um einen 49-jährigen Mann aus den Niederlanden. Ein weiterer Zuschauer wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, zwei weitere Personen, darunter der Fahrer, wurden ins Krankenhaus Adenau gebacht. Zehn Personen wurden vor Ort notfallpsychologisch betreut. Am Sonntag konnten alle Verletzten das Krankenhaus verlassen.

"Wir sind tief erschüttert und traurig über die Ereignisse", teilte Nissan mit und sprach von einer "Tragödie". Der Autobauer sicherte seine volle Unterstützung bei einer Untersuchung des Geschehens zu.

Der Unfall ereignete sich im Bereich "Flugplatz", einem der schnellsten Abschnitte der legendären Nordschleife. Dort erreichen die Sportwagen bei trockenen Bedingungen wie am Samstag oft Geschwindigkeiten von weit mehr als 200 Stundenkilometern.

Eigentlich war das Rennen der beliebten Langstreckenserie auf vier Stunden angesetzt. Die "61. ADAC-Westfalenfahrt" sollte den beteiligten Werksteams verschiedener Hersteller auch zur Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Mitte Mai dienen.

In der 38-jährigen Historie der Serie hatte es zuvor nie Unfälle gegeben, bei denen Zuschauer verletzt wurden. Die Renn-Veranstalter drückten den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. Im Fahrerlager herrschte kurz nach dem Unfall ebenfalls Entsetzen.

Der Brite Mardenborough gilt als talentierter Rennfahrer. Er startete seine Karriere dank der GT Academy von Nissan, bei der über virtuelle Autorennen am Computer die Fähigkeiten junger Fahrer getestet wurden. Mardenborough setzte sich dabei gegen tausende Gegner durch und durfte danach bei Langstreckenrennen mitfahren. Für diese Saison erhielt er bei Nissan einen Vertrag als Werksfahrer in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

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