Bruce Kapusta in Bad Neuenahr Schmunzeln, Schunkeln, Träumen
BAD NEUENAHR · Zu ihrem Benefizkonzert zur Unterstützung der Aktion "Nachbar in Not" haben die Unternehmerfrauen im Handwerk ein Urgestein nicht nur des Kölner Karnevals, sondern auch der Kölschen Weihnacht an die Ahr eingeladen: Trompeter Bruce Kapusta.
Gemeinsam mit Rezitatorin Annemarie Lorenz und Violinistin Chizuko Takahashi brachte er das Publikum in der vollbesetzten Bad Neuenahrer Pius-Kirche zum Schmunzeln, Schunkeln und Träumen.
Anderthalb Wochen vor Weihnachten stimmte Kapusta die Gäste auf das große Fest ein und ließ das Publikum mit einem kurzweiligen Programm schon einmal an der Krippe verweilen. Bereits zehn Jahre ist Kapusta mit seiner "Kölsch Klassische Advent & Weihnachten"-Tournee unterwegs, aber die Herzen fliegen ihm immer noch scharenweise zu.
Immer mit der Trompete im Anschlag, war er an allen Ecken und Enden der Kirche präsent und sich nicht zu schade, das ein oder andere Erinnerungsfoto von sich schießen zu lassen. Das Publikum dankte es ihm mit ausgiebigem Mitsingen beim Klassiker "Leise rieselt der Schnee" und einem Medley aus "Vom Himmel hoch, da komm ich her", "Süßer die Glocken nie klingen" und "Macht hoch die Tür".
Zwischen den Stücken unterhielt Lorenz auf charmant-kölsche Art: Mit Anekdoten - seit Jahren in Kleinarbeit gesammelt - sorgte sie mal für heiteres Lachen, mal für nachdenkliche Momente. So kamen die Besucher nicht mehr aus dem Lachen heraus in der Anekdote vom Christbaumständer, der Amok läuft.
Nachdenklich wurde es mit den "Gedanken einer Mutter zur Weihnacht", die ihren Kindern den Spiegel vorhält, was es eigentlich bedeutet, einen festlichen Tag zu organisieren. Und was waren das noch für Tage, als man an den "Hillige Mann" geglaubt hat. Kapusta reicherte den Klassikerreigen mit eigenen Kompositionen wie "Höösch fällt d'r Schnie" und "Weihnachten bei Oma und Opa" an.
Leider erzeugte die Technik ab und zu kleine Ruckler und Kapustas Stimme schien insgesamt etwas in Mitleidenschaft gezogen. Sein Lungenvolumen war davon aber nicht beeinflusst: Selbst längste Töne konnte er auf seiner Trompete halten.
Takahashi war mit ihrem souveränen Geigenspiel musikalischer Haltepunkt des Abends. Dass sie und Kapusta auch ohne Halbplayback überzeugen, bewiesen sie mit "Es ist ein Ros entsprungen" und "Maria durch ein Dornwald ging", die sie als reines Duett präsentierten.
Zu allen Stücken war die PiusKirche in jeweils neues atmosphärisches Licht getaucht. Besonders anrührend: Kapusta und Takahashi mit den Evergreens "Ich bete an die Macht der Liebe" und "Ave Maria" von Charles Gounods.
Landrat Jürgen Pföhler als Schirmherr der Aktion "Nachbar in Not" stellte den seit 1974 bestehenden Hilfsfond des Kreises Ahrweiler vor und dankte sowohl den Unternehmerfrauen als auch Kapusta und seinen Mitstreiterinnen für die vielfältige Unterstützung dieser wichtigen Institution. Im Kreis sei mehr Not am Mann, als auf den ersten Blick ersichtlich sei.