Sinzig Sieben Jahre Jugendsozialarbeit im HoT

SINZIG · Seit sieben Jahren wird im Haus der offenen Tür (HoT) in Sinzig Jugendsozialarbeit geleistet. Und dies mit großem Erfolg und bundesweiter und gar europaweiter Anerkennung. Denn die Kompetenzagentur im HoT steht im Ranking aller Kompetenzagenturen in Europa auf Platz drei.

 Petra Klein spricht vor den Festgästen im HoT.

Petra Klein spricht vor den Festgästen im HoT.

Foto: Martin Gausmann

Grund genug für eine Festveranstaltung unter dem Motto "Jugend braucht Perspektive". Diese Perspektiven haben in den vergangenen sieben Jahren die "Kompetenzagentur" und die "Schulverweigerung 2. Chance" überaus erfolgreich und effektiv geboten. Die Zukunft beider Einrichtungen ist jedoch nicht gesichert, die Fördermittel laufen zum 31. Dezember aus.

Beim Festabend am Dienstag konnte die Jugendeinrichtung, die von der katholischen Kirchengemeinde in Sinzig mit Unterstützung der Stadt Sinzig getragen wird, viel Lob einheimsen. Dies kam von Sinzigs Pastor Achim Thieser, von Banu Sisman vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und vom Vertreter des Bistums Trier, Frank Kettern.

"Die Jugendsozialarbeit in Sinzig ist jeden Cent, der in sie investiert wird, wert", so Kettern. Er sprach ebenso wie Claudia Mierzwoski von der Fachstelle für internationale Jugendarbeit (IJAB) von einer Leuchtturmfunktion, die das HoT mit seiner Arbeit in ganz Europa einnimmt.

Für den unterhaltenden Teil sorgten die Jugendlichen des HoT mit Musik und Filmbeiträgen in gewohnter Weise selbst. Die Hoffnung in Sachen Finanzierung ruht nun auf dem Kreis Ahrweiler. "Wir hoffen darauf, dass der Kreis die entstehende Finanzierungslücke in Höhe von 138 000 Euro schließen kann", so HoT-Chefin Petra Klein.

Denn im September 2014 wird die Europäische Union wohl ein neues Förderprogramm auflegen. "Die Finanzierungslücke ist einfach eine strukturelle Angelegenheit innerhalb der EU", erklärte Petra Klein. Neu wird denn im September sein, dass nicht mehr der Träger des HoT, also die Kirchengemeinde, sondern das Kreisjugendamt die neuen Fördermittel beantragen müsste. "Unser Rat ist bundesweit und auch in Europa gefragt", gibt sich Klein über den Status der Jugendsozialarbeit im HoT sehr selbstbewusst.

Und dazu gibt es Zahlen: Denn in den vergangenen sechs Jahren wurden 330 Jugendliche durch die Kompetenzagentur vermittelt. Einsparungen für die öffentlichen Hände von rund 3,9 Millionen Euro rechnete Klein vor. Eine ähnliche Bilanz wurde für die Schulverweigerung 2. Chance vorgelegt.

Hier wurden 125 Jugendliche erfolgreich zurück in die Schulausbildung gebracht. Einsparungen für das Jugendamt etwas über eine Million Euro. Ob es für die Jugendsozialarbeit im HoT eine Zukunft gibt, bleibt zurzeit allerdings noch unklar. Erste Weichenstellungen könnten bei der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises fallen, die am Mittwoch, 27. November, stattfindet.

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