ANZEIGE Ratgeber Erster Eindruck entscheidet

Wie das Praktikum zum Erfolg wird

 Gibt Tipps: Rhetorik-Trainerin Beatrix Schwarzbach

Gibt Tipps: Rhetorik-Trainerin Beatrix Schwarzbach

Foto: dpa-tmn/Marlène Meyer-Dunker

Kein eigener Arbeitsplatz, kein richtiger Ansprechpartner und vorgeschobene Aufträge, weil nichts Besseres zu tun ist: Nicht immer sind Praktika besonders gut organisiert. Doch einiges haben Praktikanten selbst in der Hand.

„Im besten Fall fängt ein Praktikum schon vor dem Praktikum an“, sagt Susanne Braun vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Wer ein Praktikum macht, sollte sich klar sein, was er erwartet. „Das sollte sich dann auch im Praktikumsvertrag oder in der Niederschrift wesentlicher Vertragsbedingungen widerspiegeln.“

Wo muss überhaupt ich hin? Welche Aufgaben erwarten mich? Eine gewisse Nervosität ist am ersten Praktikumstag ganz natürlich. Deshalb fängt die Vorbereitung schon auf dem Arbeitsweg an. Praktikanten sollten sich auf ihre Atmung fokussieren, rät Rhetorik-Trainerin Beatrix Schwarzbach: Nicht zu tief einatmen und durch das Ausatmen Spannung loslassen.

Daneben ist selbstbewusstes Auftreten entscheidend. Schwarzbach findet, die Körpersprache sollte Wachheit, Offenheit und Interesse vermitteln. Das gelingt zum Beispiel mit einem festen Händedruck. Außerdem sollte man sich mit ganzem Namen vorstellen und beim ersten Rundgang durch die Firma Fragen stellen, um Informationen zu sammeln.

Sind die ersten Tage erst einmal überstanden, ist man als Praktikant motiviert, Aufgaben zu übernehmen und möglichst viel zu lernen. Dabei ist Imagetrainerin Isabel Schürmann zufolge wichtig, zu entscheiden, wie viel man realistisch abarbeiten und verantworten kann.

Niemand muss gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn er zunächst mit leichten Übungen anfangen muss. „Einfache, eher niederschwellige Aufgaben können durchaus Bestandteil der Praktikumsarbeiten sein“, so die Expertin. Dagegen sei nichts einzuwenden, denn auch Routinetätigkeiten gehören zum Arbeitsalltag. Sicher ist: Je größer die Lernbereitschaft, Eigeninitiative und Neugierde, desto spannender und lehrreicher werden auch die übertragenen Aufgaben sein.

Es gibt auch rechtliche Leitlinien, in welchem Rahmen sich die Aufgaben innerhalb eines Praktikums bewegen sollten. DGB-Referentin Susanne Braun erläutert: „Ein Praktikum ist gesetzlich als Lernverhältnis definiert und darf keinen regulären Arbeitsplatz ersetzen.“ Es sei somit kein spezielles Hintergrundwissen erforderlich. Das Praktikum ist ihr zufolge eher zum „Mitlaufen“ gedacht und nicht als eine „tägliche Verrichtung von Arbeit“.

Dennoch müssen Praktikanten nicht nur untätig herumsitzen. Schürmann empfiehlt, zunächst das Miteinander im Team aufmerksam zu beobachten. Wer keine konkreten Arbeitsanweisungen bekommt und nicht eingebunden wird, sollte aktiv auf Teammitglieder zugehen.

Stellt sich später heraus, dass die übertragenen Aufgaben immer gleiche Routinearbeiten sind und nicht den zugesagten Inhalten entsprechen, sollten Praktikanten das Gespräch suchen, empfiehlt Schürmann.

Manche Praktika beginnen vielversprechend, erweisen sich jedoch als Enttäuschung. „Im Notfall kann das heißen, dass es besser ist, das Praktikum abzubrechen, als sich wochenlang durchzuquälen“, sagt Braun. dpa

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