ANZEIGE Bürgerstiftung Bonn In voller Fahrt

Uli Kindermann hegt und pflegt die Offenen Bücherschränke, ein Erfolgsprojekt der Bürgerstiftung, per Lastenrad

 Projektleiter Ulrich Kindermann vor dem Beueler Bücherschrank, der ihn zum Fan der Offenen Bücherschränke werden ließ.

Projektleiter Ulrich Kindermann vor dem Beueler Bücherschrank, der ihn zum Fan der Offenen Bücherschränke werden ließ.

Foto: Niklas Schröder

Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele“, ist von Marcus Tillius Cicero (106-43 v. Chr.), dem berühmtesten Redner Roms, überliefert. Unsere Stadt ist da im Umkehrschluss ein Körper voller Seele. Denn die Bürgerstiftung sorgt seit 2003 im gesamten Stadtgebiet kontinuierlich für neue „Offene Bücherschränke“, für Räume mit Büchern.

Der erste aufgestellte „Offene Bücherschrank“ war damals das Exemplar an der Poppelsdorfer Allee. Anlässlich des 20. Geburtstags der Bürgerstiftung kommt jetzt bereits der 22. „Offene Bücherschrank“ dazu – im Baumschulwäldchen in der Weststadt, finanziert von der Knauber Unternehmensgruppe. „Die Offenen Bücherschränke der Bürgerstiftung sind einfach ein tolles Projekt, weil sie auf so vielfältige Weise Sinn stiften. Sie fördern das Lesen und die Neugier, sie schaffen einen Ort der Begegnung im Stadtviertel und sie die stehen für ein nachhaltiges Wiederverwenden von Büchern. Das möchten wir fördern und spenden deshalb einen Bücherschrank für das Baumschulwäldchen in unserer direkten Nachbarschaft“, begründet Dr. Ines Knauber-Daubenbüchel, geschäftsführende Gesellschafterin der Knauber-Unternehmensgruppe, das Engagement.

Das Prinzip der Schränke ist einfach: Aussortierte, gut erhaltene Bücher dürfen darin abgestellt werden, von anderen kostenlos mitgenommen oder gegen andere Bücher getauscht werden. Und: Im untersten Fach sollte ausschließlich Lesestoff für Kinder zu finden sein.

Uli Kindermann ist ein großer Freund der „Sharing Economy“, auf dem das Prinzip der „Offenen Bücherschränke“ basiert, also des Teilens und des Zur-Verfügung-Stellens von Dingen wie Büchern. Der 45-Jährige ist als ehrenamtlicher Leiter des Projekts „Offene Bücherschränke“ regelmäßig unterwegs zu allen Bonner Exemplaren. „Als ich 2016 von Frankfurt nach Bonn zog, stand nur 500 Meter von meiner damaligen Wohnung in Beuel einer der ,Offenen Bücherschränke‘. Der war regelmäßig fast leer. Im Gegenzug stand bei mir auf der Arbeit ein offenes Bücherregal, das voll war, aber verstaubte“, erinnert sich Kindermann. Also begann er auf dem Heimweg per Lastenrad Bücher von der Arbeit zu ,seinem‘ Bücherschrank mitzunehmen und ein bisschen darin aufzuräumen. Letzteres wurde seine Feierabendtradition – bis der Schrank 2018 abbrannte, er sich für den Wiederaufbau stark machte, sich mit Jürgen Reske, dem Geschäftsführer der Bürgerstiftung Bonn, traf. Dann ergab eins das andere, bis er schließlich Anfang 2020 die ehrenamtliche Projektleitung übernahm. „Die Bürgerstiftung ist für die Organisation rund um das Aufstellen neuer Bücherschränke verantwortlich, ich unterstütze nur bei Anfragen und etwas beim Aufräumen“, erklärt er. Bevor er diese Verantwortung aber übernahm, radelte er alle Bücherschrank-Standorte ab, von Röttgen bis zum Bonner Bogen: „Ich wollte sie dann auch alle kennen“, so Kindermann.

Inzwischen sei das Abfahren der Standorte, das „Entlasten“ von zu vollen Schränken durch Umverteilung auf andere Schränke, gegebenenfalls das Aussortieren von Dingen, die dort nicht hineingehören, sein Feierabend- oder Wochenendsport. „Bei einer großen Runde zu bis zu 16 Schränken bin ich sechs Stunden unterwegs und transportiere Kilos an Büchern. Bei den meisten Schränken sorgt allerdings jemand anderes für Ordnung“, erzählt der passionierte Radfahrer: „Es kümmern sich unglaublich viele Menschen ehrenamtlich um die Schränke, es ist wirklich ein Gemeinschaftsprojekt“. Er mag seine Runden und seine Aufgaben, weil er vor Ort meistens mit jemanden ins Gespräch kommt, den er nicht kennt, und weil er sich über die große Wertschätzung der Offenen Bücherschränke und die rege Buchentnahme freut. „Nach einer Woche ist die Hälfte der Bücher weg“, weiß er.

Wenn Sie die Offenen Bücherschränke aus dem Blickwinkel Uli Kindermanns betrachten wollen, dann gehen Sie mit ihm bei den Begegnungswochen der Bürgerstiftung Bonn am Samstag, 11. Juni, um 14 Uhr auf Radtour zu diversen Standorten. Anmeldung unter www.fürBonn.de.

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