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Gestaltungstipps für die Terrasse – vom Aufbau bis zur richtigen Wahl von Steinen und Holz

Wenn die Sonne scheint, spielt sich hier und nicht im Wohn- und Esszimmer das Familienleben ab: Auf der Terrasse wird gefrühstückt, gesonnt, gespielt, gegrillt.

Wenn die Sonne scheint, spielt sich hier und nicht im Wohn- und Esszimmer das Familienleben ab: Auf der Terrasse wird gefrühstückt, gesonnt, gespielt, gegrillt.

Foto: Getty Images/iStockphoto/brizmaker

Wenn die Sonne scheint, spielt sich hier und nicht im Wohn- und Esszimmer das Familienleben ab: Auf der Terrasse wird gefrühstückt, gesonnt, gespielt, gegrillt. Experten raten zu folgenden Gestaltungstipps.

Viele stellen an die Terrassen die gleichen Ansprüche wie an den Innenbereich, erläutert Heike Röttgen vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Berlin. Das lässt sich nicht so ohne weiteres umsetzen, denn die Witterung verlangt nach anderen Materialien.

Aufbau: Eine stabile Unterkonstruktion ist notwendig. Darauf werden die Tragbalken befestigt, ehe die eigentlichen Bodenbretter darüber kommen. Bei Steinterrassen ist es wichtig, zunächst den Untergrund zu verdichten. Darauf kommt eine 10 bis 15 Zentimeter dicke Schicht aus Schotter und Kies. Sie dient als Drainage. Das ist besonders im Winter wichtig, wenn Wasser hineinsickert und gefriert. „Wäre die Schicht nur zwei oder drei Zentimeter stark, schieben sich die Steine bei Frost heraus“, erklärt der Buchautor Folko Kullmann aus Stuttgart.

Die Terrasse muss laut einer DIN-Norm 15 Zentimeter tiefer als das Haus liegen. Durch das Gefälle der Außenfläche oder mit Hilfe einer Fassadenrinne wird Regenwasser vom Haus weggeleitet, erklärt August Forster vom Bundesverband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau.

Während ein Heimwerker durchaus ein Holzdeck im Garten oder einen freien Sitzplatz errichten kann, sollte eine Terrasse, die direkt ans Haus angrenzt, besser von einem Fachmann geplant werden. „Gefälle, Untergrund und Abdichtung müssen perfekt sein, damit Mauerwerk und Fundament des Hauses keinen Schaden nehmen“, erklärt Kullmann. Die Anschlussstellen im Schwellenbereich sind besonders bei den beliebten großformatigen Platten knifflig, ergänzt die Landschaftsarchitektin Heike Röttgen. „Schließlich sollen hier keine Wärmebrücken entstehen.“ Viele Terrassen liegen im Eckbereich eines Hauses, auch das verlangt viel Fachwissen.

Stein: Natursteine sind laut Röttgen zuletzt immer beliebter geworden, vor allem in Erdtönen wie Beige und Braun. Betonsteine sind in der Regel preiswerter als Natursteine, robust und relativ einfach zu verlegen. „Nachgefragt werden häufig auch frostsichere Fliesen“, weiß Forster. Ihr Vorteil ist die einfache Reinigung.

Steinart und -farbe sollten zum Haus und zu den Mauern passen. Hier gilt es zu bedenken, dass nasse Steine dunkler aussehen als trockene. „Grundsätzlich sollte man nicht zu kleinteilig werden“, rät Kullmann. Sonst wirkt die Gestaltung unruhig. Es gilt: Je kleiner der Garten ist, desto größer sollten die Platten sein. „Große Platten können in einem Kiesbett verlegt werden, dann wird Trockenmörtel in die Fugen gefegt“, erläutert Kullmann. Bei kleineren Platten gehe das nicht, sie wackeln und brechen. Daher kommen sie in ein Zementbett.

Holz: Eine Zeit lang waren geriffelte Oberflächen beliebt. Allerdings helfen sie wenig gegen die grundsätzliche Glätte von Holz bei Regen. Und sie sind unpraktisch: „In den Rillen sammeln sich Laubreste und ähnliches“, warnt Röttgen. Da sich darin auch Feuchtigkeit länger hält, können sich Algen bilden.

„Für Holzdecks sollte nur gut abgelagertes, imprägniertes Holz verwendet werden“, sagt Kullmann. Er rät zur Behandlung mit einer Lasur. „Auf geölten Flächen entstehen unansehnliche Wasserflecken, wenn es regnet. Lack und Farbe blättern ab.“ Eine Lasur muss mindestens alle zwei Jahre aufgefrischt werden. Geeignete Terrassenhölzer sind Robinie, Lärche und Eiche. „Diese Harthölzer sind wetterfest und können sogar unbehandelt bleiben.“ Allerdings eben nur, wenn die Fläche stets gut abtrocknen kann.

Forster dagegen empfiehlt grundsätzlich, das Holz nicht zu behandeln: „Dann entsteht irgendwann eine schöne, silbergraue Patina.“ Bei der Wahl der Hölzer sollte man unbedingt auf das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten.

Bruch: Viele Hausbesitzer wünschen sich laut Forster den gleichen Belag für innen und außen. Aber auch ein optischer Bruch zwischen Wohnraum und Terrasse hat seinen Reiz, findet Forster. „Moos oder Gräser in Fugen können dem Außenbereich das gewisse Etwas geben“, sagt auch Kullman. Sinn macht aber kein bewusster Bruch durch eine Treppe. Sie ist eine Stolperfalle. Ein ebenerdiger Übergang vom Haus nach draußen ist besser. Muss ein Höhenunterschied im Garten wie an einem Hang überwunden werden, sollte man das abseits der Terrasse machen. dpa

Literatur:
Folko Kullmann: Garten-Projekte für Selbermacher, BLV Buchverlag, München, 2015, 128 Seiten, 14,99 Euro, ISBN-13: 978-3-8354-1353-5

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