Bundestag debattiert Dopingbekämpfung Am Gesetz scheiden sich die Geister

BONN · Die Experten streiten sich darüber, ob ein Gesetz, wie es in Frankreich, Italien und Spanien existiert, die Dopingbekämpfung in Deutschland voranbringen kann. Am Donnerstag nächster Woche kommt es im Plenum des Bundestages zur entscheidenden Debatte über ein Anti-Doping-Gesetz

Die Aussichten, dass der von der SPD eingebrachte Entwurf eine Mehrheit findet, ist eher gering. Die Partei hat bereits angekündigt, den Entwurf in möglichen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl zu thematisieren.

Im Kern würde das in dem Gesetz verankerte generelle Dopingverbot den Abschreckungsfaktor deutlich erhöhen, weil Sportlern, die im Wettkampf oder Training dopen, dann neben den sportrechtlichen auch strafrechtliche Konsequenzen drohen würden – also neben Wettkampfsperren auch Geld- und Gefängnisstrafen.

Die Bundesregierung favorisiert eine Verschärfung des Arzneimittel-Gesetzes, die auch den Besitz geringer Dopingmittel-Mengen unter Strafe stellt. Dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) reicht dies, der SPD jedoch nicht. „So kommen wir im Kampf gegen Doping in Deutschland nicht weiter“, sagte die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag (SPD) im nebenstehenden Interview.

Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) in Bonn vermeidet eine klare Positionierung. „Wir sind dafür, die Dopingbekämpfung strafrechtlich zu stärken“, erklärte NADA-Chefjustiziar Lars Mortsiefer dem GA: „Gleichzeitig plädieren wir aber auch dafür, die Sportgerichtsbarkeit zu festigen. Man muss beides tun.“

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