49. Ball des Sports "Ball der Bälle" der Sporthilfe wird zum Fest der Handballer

Wiesbaden · Rund 2000 Gäste sind zum 49. Ball des Sports nach Wiesbaden gekommen. Im Fokus standen die deutschen Handballer. Der Erlös von 750.000 Euro soll dazu beitragen, dass das Förderbudget der Sporthilfe 2019 erstmals auf über 20 Millionen Euro zu steigern.

 Die Mitglieder der "Hall of Fame des deutschen Sports" stehen beim 49. Ball des Sports auf der Tanzfläche.

Die Mitglieder der "Hall of Fame des deutschen Sports" stehen beim 49. Ball des Sports auf der Tanzfläche.

Foto: Andreas Arnold

Der "Ball der Bälle" der Deutschen Sporthilfe ist vor allem ein Fest für die Handballer geworden.

"Im Nachgang können wir stolz sein, was wir für unsere Sportart getan haben", sagte Uwe Gensheimer, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, unter dem Jubel der rund 2000 Gäste des 49. Ball des Sports in Wiesbaden. Zusammen mit Bundestrainer Christian Prokop musste er jedoch das Fest vorzeitig im Smoking verlassen, um zum Auftritt im ZDF-Sportstudio ins benachbarte Mainz zu fahren.

"Bis dahin ist kein Alkohol erlaubt", verkündete der Coach und stellte eine Woche nach dem vierten Platz bei der Heim- Weltmeisterschaft fest: "Wir haben gezeigt, dass Handball eine sehr attraktive Sportart ist, bei der man 60 Minuten mitfiebern kann. Es ist wichtig, dies weiter durch die Bundesliga zu leben." Prokop wurde allseits für sein im Vergleich zur EM-Pleite 2018 (9. Platz) lockeres Auftreten bei der WM gelobt. "Vor einem Jahr sind wir der Frustration verfallen. Aus dem Fehler haben wir gelernt", sagte er im voll besetzten Ballsaal.

Heiner Brand, Weltmeister-Bundestrainer von 2007, findet es zwar bitter, bei der Heim-WM am Ende nicht noch Bronze geholt zu haben, glaubt aber auch so an einen Aufschwung des Handballs in Deutschland: "Das wird mit Sicherheit passieren." Nach dem WM-Sieg 2007 seien 845 000 Mitglieder in den Vereinen gewesen, aktuell seien es nur 750 000. "Jetzt haben wir die Chance, wieder mehr Leute zu finden."

Fast drei Jahre nach seiner Aufnahme in die "Hall of Fame" des deutschen Sports" hat Fußball-Ikone Günter Netzer nun offiziell seine Aufnahme-Urkunde erhalten. "Für mich ist die Aufnahme von großer Bedeutung", meinte der 74-Jährige. "Andere Mitglieder haben zum Teil viel Größeres geleistet als ich. Sie haben für ihren Sport gelebt und unter größten Schwierigkeiten Opfer gebracht. Ich fühle mich sehr wohl in diesem Kreis." An der Aufnahmefeier im Juli 2016 hatte Netzer nicht teilnehmen können.

Der auch für den Sport verantwortliche Bundesinnenminister Horst Seehofer war nicht zum 49. Ball des Sports gekommen, bei dem rund 170 Medaillengewinner von Olympischen Spielen und Paralympics sowie WM und EM dabei waren. Die Bundesregierung war durch Justizministerin Katarina Barley und Gesundheitsminister Jens Spahn vertreten. "Um ehrlich zu sein, reicht es nur noch zum Fitnessstudio", sagte der CDU-Politiker zu seinen sportlichen Aktivitäten. "Für einen Mannschaftssport ist der Terminkalender nicht geeignet."

Für die Deutsche Sporthilfe ist der Ball des Sports, der 2020 das 50. Jubiläum feiern wird, "der wichtigste Tag", wie Vorstandschef Michael Ilgner betonte. Die größte Benefizveranstaltung Europas bringt einen Erlös von 750.000 Euro für die Förderung der Athleten, der dazu beitragen soll, dass der Förderhaushalt der Stiftung in diesem Jahr erstmals die 20-Millionen-Euro-Grenze deutlich übersteigt.

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