Grundstein für 2019 legen Bayern-Keeper Neuer will's Kritikern zeigen

München · Vor einem Jahr ging Manuel Neuer noch an Krücken und fehlte in Doha, diesmal will er in Katar den Grundstein für ein 2019 der Extraklasse legen. Vor der Abreise ins Trainingslager des FC Bayern gibt es eine schlechtere Bewertung.

 Konnte zuletzt nicht an seine frühere Topform anknüpfen: Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Konnte zuletzt nicht an seine frühere Topform anknüpfen: Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Foto: Matthias Balk

Für Manuel Neuer ist das Trainingslager des FC Bayern in Katar nach einem schwierigen Jahr 2018 ein ganz besonderer Neustart.

Anders als vor zwölf Monaten, als der verletzte Kapitän der Münchner und der Fußball-Nationalmannschaft an Krücken ging und um die WM-Teilnahme bangen musste, kann der Ausnahmetorhüter nun in der Woche am Persischen Golf den Grundstein für ein 2019 mit neuen Bestleistungen legen. Denn nach seinen drei Mittelfußbrüchen hat der 32-Jährige noch nicht wieder die Paraden gezeigt, die ihn ganz speziell beim WM-Triumph 2014 zum Weltbesten machten.

Mit der DFB-Auswahl will Neuer dafür sorgen, "dass die Begeisterung um die Mannschaft wieder riesig wird", wie er es kurz nach dem Jahreswechsel formulierte. In der Bundesliga jagen die um sechs Punkte distanzierten Münchner den Spitzenreiter Borussia Dortmund. "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen", sagte Neuer. In Doha sind täglich zwei Trainingseinheiten für die Mannschaft vorgesehen. Trainer Niko Kovac nimmt 29 Akteure mit in den Wüstenstaat, darunter auch die Rekonvaleszenten Corentin Tolisso und James Rodríguez. Neuzugang Alphonso Davies ist ebenfalls dabei.

Vor der Abreise ins Emirat gab es für Neuer eine schlechtere Bewertung vom "Kicker". Erstmals seit 2007 steht er aus Leistungsgründen nicht in der Rangliste, die vom Dortmunder Roman Bürki angeführt wird. 2007 spielte Neuer als 21-Jähriger noch für Schalke 04. Zuletzt fehlte er zweimal verletzungsbedingt im Klassement. Er sei sehr glücklich, nun wieder topfit zu sein, versicherte Neuer wiederholt. "Ich kann wieder alles machen, nichts tut mehr weh."

Neuer kann im neuen Jahr Kritiker widerlegen, deren Einschätzungen er auch nach Toren mit Bayern gegen Augsburg (1:1) oder der Nationalelf gegen Holland (0:3) als überzogen empfand. "Wenn ich mir ein paar dieser Situationen einzeln anschaue, komme ich zu der klaren Bewertung: Es ist alles in Ordnung. Die Kritiker haben ja immer nur einzelne Tore vor Augen, keiner spricht darüber, wie viele Bälle ich zum Beispiel schon ablaufe oder entschärfe, bevor es überhaupt gefährlich werden kann", verteidigte sich Neuer an Silvester in der "Süddeutschen Zeitung".

"In meinen Augen sind das auch Paraden, ich verhindere damit hundertprozentige Torchancen. Aber so was geht natürlich in keine Statistik ein", führte Neuer aus. Es habe in der Hinrunde einfach "nicht die klassischen Torwartmomente" für ihn gegeben. Er sei davon überzeugt, dass "die Leute bald" wieder seine Paraden bei sogenannten Unhaltbaren sehen werden. "Er wird uns noch viele Punkte retten. Er war ja auch nie schlecht", versicherte Torjäger Robert Lewandowski in der "Bild" (Donnerstag).

Der Belgier Thibaut Courtois, der Spanier David de Gea oder Frankreichs Weltmeistertorwart Hugo Lloris sind nach Einschätzung von Neuer die internationale Garde, mit der er sich messen will. Das Duell mit dem brasilianischen Weltklassekollegen Alisson Becker vom FC Liverpool steht für Neuer am 19. Februar und am 13. März in der Champions League an. "Ich will denen schon zeigen, dass ich's auch noch kann", sagte der 84-malige Nationalspieler. "Ich bin überhaupt nicht satt."

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