Mit neuem Trainer gegen den VfL Vichttal Brunetto: Wir wollen und müssen liefern

BONN · Bereits am Freitagabend bestreitet Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC im Sportpark Nord das nächste Heimspiel. Gegner ist der unmittelbare Tabellennachbar VfL Vichttal. An der Seitenlinie sehen die Bonner Fans dann ein neues Gesicht: Giuseppe Brunetto feiert seinen Einstand als Trainer.

 Als hochemotionaler Trainer gilt Giuseppe Brunetto, der neue Coach des Bonner SC. Mit dem 1. FC Düren schaffte er den Regionalliga-Aufstieg.

Als hochemotionaler Trainer gilt Giuseppe Brunetto, der neue Coach des Bonner SC. Mit dem 1. FC Düren schaffte er den Regionalliga-Aufstieg.

Foto: Wolfgang Henry

Bei null fängt der Neue nicht an. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen regelmäßig ausgetauscht“, verrät Giuseppe Brunetto, seit Dienstag neuer Coach des Fußball-Mittelrheinligisten Bonner SC. Mit „wir“ meint der 50-Jährige den BSC-Sportdirektor Daniel Zillken, mit dem Brunetto eine langjährige Freundschaft pflegt.

Seit seiner Entlassung beim Regionalligisten 1. FC Düren im Oktober 2022 war Brunetto immer wieder Gast bei den Spielen des Regionalliga-Absteigers. Für die meisten im Umfeld des Tabellenvierten kam der Zeitpunkt des Engagements dennoch überraschend. Vor gut einer Woche war Lukas Sinkiewicz nach der 0:1-Niederlage bei der SpVg Frechen zurückgetreten.

Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Verpflichtung soll Brunettos Geburtstagsfeier am 6. April gespielt haben. „Als mich Daniel gefragt hat, musste ich nicht lange überlegen.“ Bereits am Dienstag leitete der neue Cheftrainer gemeinsam mit Gordon Addai, der beim 0:0 am Samstag in Hennef interimsweise die Verantwortung trug, das Training. Am Freitagabend (19.30 Uhr, Sportpark Nord) folgt gegen den Tabellendritten VfL Vichttal die erste Bewährungsprobe für den neuen Coach. Mit einem Dreier könnte der BSC dank des besseren Torverhältnisses am Überraschungsteam der bisherigen Saison vorbeiziehen und seinerseits Rang drei einnehmen.

Mit Blick auf die Chancen, doch noch ein Wort um den Aufstieg mitreden zu können, ist ein Sieg praktisch Pflicht. „Die Mannschaft ist fit und taktisch gut geschult“, sagt Brunetto nach den ersten Trainingseindrücken. „Mein Vorgänger hat einen guten Job gemacht.“ Der Neue an der Seitenlinie freut sich auf die bevorstehende Aufgabe. „Für mich ist der Job in Bonn eine schöne Herausforderung.“

Ähnlich wie sein neuer Chef Zillken sieht auch Brunetto das Thema Rückkehr in die Regionalliga trotz des aktuellen Rückstands von acht Punkten auf den FC Wegberg-Beeck und den FC Hennef 05 noch nicht als erledigt an. „Es sind noch 30 Punkte zu vergeben“, sagt Brunetto. „Solange es rechnerisch geht, werden wir alles versuchen. Und wenn nicht, kann ich die Mannschaft mit Blick auf die kommende Saison dorthin entwickeln, wo ich sie haben will.“

Brunetto kann Aufstieg. Ständig unter immensem Erwartungsdruck stehend, schaffte er nach der Saison 2021/2022 mit dem neu gegründeten 1. FC Düren den Sprung in Liga vier. Als Sahnehäubchen gewann Düren noch den FVM-Pokal. Unter großer medialer Aufmerksamkeit folgte im DFB-Pokal das Spiel gegen den großen FC Bayern, das mit 0:3 verloren ging, der Mannschaft und ihrem Coach aber reichlich Anerkennung einbrachte.

Brunetto gilt an der Linie als hochemotionaler Trainer. „Manchmal ist es auch ein wenig zu viel“, gibt der 50-Jährige zu. „Aber meine Aufgabe ist es, vor allem in die Köpfe der Spieler zu kommen und sie mitzunehmen.“ Von der mittlerweile als notorisch geltenden Auswärtsschwäche will Brunetto nicht reden. „Egal, ob auswärts oder im Sportpark Nord: Wir wollen und müssen liefern.“

Der kommende Gegner, der zuletzt in einem wilden Spiel den FC Hürth mit 5:3 nach Hause schickte, steht für Brunetto nicht zufällig unter den ersten drei der Liga. Einige Akteure kennt der 50-Jährige noch aus seiner Zeit in Düren. „Die Mannschaft spielt schon länger zusammen und hat mit Arandjel Avramovic einen sehr fleißigen Trainer“, sagt der neue Bonner Übungsleiter. Das Hinspiel verlor der BSC mit 2:4.

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