Spiel beim Tabellenzweiten Auf die BSC-Defensive wartet gegen Fortuna Köln viel Arbeit
Bonn · Beim 0:0 in Aachen hat sich die Offensive des Bonner SC einmal mehr zu harmlos präsentiert. Im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Fortuna Köln dürfte es dagegen mehr auf einen anderen Mannschaftsteil ankommen.
Dass sich Masaaki Takahara bei seinem Kollegen Matti Fiedler nach dessen Roter Karte beschwert hat, erscheint eher unwahrscheinlich. Der technisch hoch veranlagte Japaner gilt als höflicher und eher zurückhaltender Zeitgenosse. Dabei hätte der Mittelfeldakteur in Diensten des Fußball-Regionalligisten Bonner SC allen Grund zur Klage.
Denn der Platzverweis von Fiedler in der 67. Minute der Partie des BSC bei Alemannia Aachen kostete Takahara den eigentlich geplanten Einsatz in der Schlussphase. So blieb es am Ende beim 0:0 und dem Bankdasein von Takahara. Während Fiedler am Mittwochabend (19 Uhr, Südstadion Köln) beim nachzuholenden BSC-Gastspiel bei Fortuna Köln zuschauen muss, darf sich Takahara große Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Bonner Startelf machen. „Eigentlich hatten wir geplant, Takahara und Güler gemeinsam zu bringen, um das Offensivspiel anzukurbeln“, berichtet Cheftrainer Markus von Ahlen. Aber der Platzverweis von Fiedler warf die Pläne über den Haufen.
Für von Ahlen war das torlose Remis in der Kaiserstadt – auch wenn der Abstand zur Alemannia nicht verkürzt werden konnte – dennoch ein Punktgewinn. „Wenn du in Unterzahl spielen musst und dann auch noch einen Strafstoß gegen dich bekommst, musst du mit einem Unentschieden zufrieden sein“, sagt der 51-Jährige. So war am Ende Kevin Birk derjenige, der auf dem morastigen Rasen des Aachener Tivoli die meisten Schulterklopfer seiner Kollegen mit in die Kabine nehmen konnte. In der 72. Minute hatte der Schlussmann den Foulelfmeter von Selim Gündüz aus der rechten Ecke seines Tores gefischt. Die gelungene Parade kam nicht von ungefähr. Waldemar Polec, der alte und neue Torwarttrainer des BSC, hatte Birk über Justin Klein einen Zettel zukommen lassen. Darauf stand, in welche Ecke Gündüz bevorzugt zielt.
Auf dem Papier und auf dem ramponierten Aachener Rasen stimmte also die Abwehrarbeit der Gäste. „An der defensiven Intensität meiner Mannschaft hatte ich nichts auszusetzen“, sagt von Ahlen. Eine Qualität, die am Mittwochabend beim Tabellenzweiten Grundvoraussetzung sein dürfte, um aus dem Kölner Südstadion gegen alle Prognosen doch etwas Zählbares mit nach Bonn zu nehmen. Was der Tabellen-16. auch in Aachen einmal mehr vermissen ließ, war die offensive Qualität.
BSC-Neuzugang Albert Bunjaku fehlt die Spielpraxis
Hier setzt der Bonner Coach auf Zeit. Denn nach wie vor fehlt Neuzugang Albert Bunjaku die Spielpraxis. 30 Minuten gegen die U21 des 1. FC Köln und eine Stunde in Aachen bringen den 38-Jährigen nur langsam auf Touren. „Er braucht den Spielrhythmus“, sagt von Ahlen. Das Gleiche trifft auf Serhat-Semih Güler zu, der in Aachen für Bunjaku aufs Feld kam und seine ersten Einsatzminuten überhaupt unter dem neuen Trainer abspulte.
Ob der BSC allerdings beim Tabellenzweiten seine Offensivqualitäten entfalten kann, erscheint zumindest fraglich. „Wir müssen in Köln in erster Linie die offensive Wucht des Gegners abarbeiten“, schätzt von Ahlen. Die meiste Arbeit kommt wohl auf das defensive Mittelfeld und die Viererkette des Bonner Viertligisten zu. Für den rotgesperrten Matti Fiedler kehrt Leander Goralski nach verbüßter Gelbsperre zurück auf seine angestammte Position. Den defensiven Part auf der Sechserposition dürfte Nils Teixeira wieder übernehmen.
Derweil zog die Fortuna aus Köln im Sonntagsspiel beim Namensvetter in Düsseldorf noch einmal den Kopf aus der Schlinge. Jannik Löhden egalisierte in der 82. Minute per Fallrückzieher die Düsseldorfer Führung aus der 22. Minute. Zuvor hatte Fortuna Köln fünf Siege in Folge gefeiert. In Düsseldorf gaben neben dem Torschützen auch Maik Kegel sowie Toptorjäger Sascha Marquet nach längerer Pause ihr Comeback.