Fußball-Regionalliga Bonner SC besiegt FC Wegberg-Beeck mit 3:1

Wegberg-Beeck. · Der Bonner SC hat am Samstagnachmittag die Partie gegen den FC Wegberg-Beeck mit 3:1 gewonnen. Nächste Woche könnten die Bonner dann zu Hause gegen den Tabellen-15., die U 23 von Schalke 04, den noch zarten Vorsprung auf die Abstiegsplätze ausbauen.

 Rudolf González (links) brachte den BSC in der sechsten Minute per Elfer in Führung (Archivbild).

Rudolf González (links) brachte den BSC in der sechsten Minute per Elfer in Führung (Archivbild).

Foto: Boris Hempel

Die Anweisung von Björn Joppe klang unmissverständlich. „Verlieren verboten“, hatte der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC mit Blick auf die Aufgabe beim FC Wegberg-Beeck und unmittelbar nach dem Pokalaus beim FC Pesch verkündet. Seine Spieler hatten offenbar gut zugehört und das 6:7 nach Elfmeterschießen schnell weggesteckt, obwohl der 3:1 (2:1)-Sieg gegen dezimierte Gastgeber – Kevin Weggen hatte in der 17. Minute die rote Karte gesehen – vor allem nach dem Seitenwechsel nicht sonderlich souverän wirkte.

Rudolf González per Elfmeter (6.), Robin Afamefuna mit einem direkt verwandelten Freistoß (20.) und Serhat-Semih Güler in der Schlussminute nach einem Konter schossen den BSC über den Strich auf Platz 14. Meik Kühnle hatte für die nie aufsteckenden Gastgeber in der 34. Minute das 1:2 erzielt. Am kommenden Samstag kann die Joppe-Elf zu Hause gegen den Tabellen-15., die U 23 von Schalke 04, den noch zarten Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter ausbauen.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen“, sagte Joppe nach dem Kellerduell. „Vor allem die ersten 20 Minuten hat meine junge Mannschaft es sehr gut gemacht. Dann kam die rote Karte, die uns überhaupt nicht gutgetan hat. Während wir vor allem in der zweiten Hälfte fast immer zu weit weg waren, hat Wegberg einen überragenden Kampf abgeliefert. Aber wir stehen eben am unteren Ende der Tabelle. Am Ende geht der Sieg trotzdem in Ordnung.“ Wie befürchtet musste Joppe seine Abwehrformation umbauen. Massaman Keita und Matti Fiedeler standen angeschlagen nicht zur Verfügung.

Dafür beorderte der BSC-Coach Creighton Braun und Kapitän Kris Fillinger in die Startelf. Braun übernahm in der Viererkette neben Leander Goralski in der Innenverteidigung, Fillinger spielte neben Lars Holtkamp den defensiven Part des Sechsers. Unerwartet kam das Startelfdebüt von U 19-Akteur Diakanua Maloko, der rechts verteidigte und seine Sache laut Joppe gut machte. Für Nils Teixeira reichte es nach überstandener Erkältung zunächst nur für die Bank.

Für die Gäste begann das Sechspunkte-Spiel auf tiefem Geläuf wie gemalt. Nach einem Foul von FC-Linksverteidiger Norman Post am aufgerückten Robin Afamefuna in der 5. Spielminute zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Eine Chance, die sich Robert González 60 Sekunden später nicht entgehen ließ. Angesichts der brisanten Tabellenkonstellation hinterließ das 1:0 des BSC seine Wirkung. Während der BSC abgeklärt spielte und die verunsicherten Gastgeber früh anlief, begannen die Nerven der Hausherrn nun erst recht zu flattern.

Vor allem Linksverteidiger Post hatten die Gäste als schwächstes Glied in der Wegberger Abwehrkette ausgemacht. In der 17. Minute versprang Post in Strafraumnähe der Ball. Als Nutznießer González daraufhin zielstrebig die Wegberger Box ansteuerte, blieb Kevin Weggen nur die Option, González von den Beinen zu holen. Für Schiedsrichter Martin Ulankiewicz zum Entsetzen der Gastgeber ein rotwürdiges Vergehen. Nachdem sich die Gemüter der Hausherrn halbwegs beruhigt hatten, versenkte Afamefuna den Freistoß sehenswert zur 2:0-Führung für den BSC in den rechten Torwinkel. Damit schien die halbe Miete gegen dezimierte Wegberger eingefahren.

Aber in der 34. Minute unterschätzte Debütant Maloko auf seiner rechten Abwehrseite ein langes Zuspiel auf Post, der wiederum Meik Kühnel erspähte. Der Kapitän des FC Wegberg-Beeck versenkte das Leder nach einem Wackler gegen Goralski unhaltbar für BSC-Schlussmann Kevin Birk flach ins linke Eck zum 1:2-Anschluss. Auch dieses Tor wirkte nach. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff rettete Birk gegen Jan Bach, der nach einem zu kurzen Pass von González auf Fillinger alleine auf das Bonner Tor zugelaufen war.

So wie die erste Hälfte geendet hatte, begann auch der zweite Abschnitt mit einer Großchance der dezimierten Gastgeber. Muja Arifi verfehlte das Bonner Gehäuse mit einem Schlenzer nach Goralski-Fehler nur um Zentimeter (50.). Wegberg-Beeck spielte mit dem Mut der Verzweiflung, setzte die verunsichert wirkenden Gäste trotz Unterzahl permanent unter Druck. Es dauerte bis zur 61. Minute, ehe der eingewechselte Etienne Mukanya den ersten Abschluss in der zweiten Hälfte für den BSC verbuchte. In der Folge ritten die Bonner auf der Rasierklinge – und konnten sich über den Schiedsrichter wahrlich nicht beschweren.

Vor allem nicht Teixeira, der in der 76. Minute im eigenen Strafraum Arifi von den Beinen holte. Auch beim Foul von Goralski an Arifi (88.) drückte der Unparteiische mit der gelben Karte beide Augen zu. Nachdem Güler in der 89. Minute nach einem Konter noch an Tiago Estevao im Wegberger Tor gescheitert war, machte es Güler in der Schlussminute mit dem erlösenden 3:1 dann besser. Für die Vorarbeit hatte Mukanya gesorgt, der sich mit einer offensichtlichen Leistenverletzung 20 Minuten über den Platz gehumpelt war. Das Auswechselkontingent des BSC war erschöpft.

 FC Wegberg-Beeck: Estevao, Post (78. Leersmacher), Hühne, Arifi, Hasani (23. Wilms), Bach, Kühnel, Abdelkarim (65. Passage), Hoffmanns, Fehr, Weggen.

 Bonner SC: Birk, Maloko, Braun, Goralski, González, Afamefuna, Fillinger (54. Ehret), Holtkamp (54. Teixeira), Takahara (46. Mukanya), Monteiro (65. Güler), Sai.

 Tore: 0:1 González (6./FE.), 0:2 Afamefuna (20.), 1:2 Kühnel (34.) 1:3 Güler (90.). Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz (Oberhausen). Zuschauer: 380.

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