Erste Saisonniederlage in Vichttal Zwei gehaltene Elfmeter nützen nichts

Bonn · Die erste Saisonniederlage musste Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC beim 2:4 in Vichttal hinnehmen.

Das Nachsehen hatten Ergün Yildiz (rechts) und der Bonner SC beim VfL Vichttal.

Das Nachsehen hatten Ergün Yildiz (rechts) und der Bonner SC beim VfL Vichttal.

Foto: Boris Hempel/rheinzoom.photo

Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit Bonner SC kam im bisherigen Saisonverlauf der Fußball-Mittelrheinliga auf fremdem Terrain auf keinen grünen Zweig. Zwei Unentschieden standen bisher zu Buche. Am Sonntag folgte gar die erste Niederlage. Dabei sollte die Elf von Trainer Lukas Sinkiewicz die Unwägbarkeiten der Spielklasse schmerzlich erfahren. Der Topfavorit unterlag am sechsten Spieltag mit 2:4 (0:2) beim kampfstarken VfL Vichttal. Verdient, wie der BSC-Cheftrainer unverblümt einräumte. Mit der Folge, dass der Punktevorsprung des Spitzenreiters FC Wegberg-Beeck auf die Bonner auf vier anwuchs.

„Wir waren etwas überrascht über die Vichttaler Zweikampfhärte“, sagte Sinkiewicz, der den VfL als „giftig“ bezeichnete. Dieses durchaus legitime Zweikampfverhalten sorgte letztlich für das überraschende Ergebnis. Die Gastgeber legten freilich eine Spielweise an den Tag, an die sich die Bonner möglichst schnell werden gewöhnen müssen.

Die besondere Atmosphäre im kleinen Vichttaler Stadion beflügelte die Hausherren, die gegen eine nachlässig agierende BSC-Hintermannschaft bereits nach fünf Minuten durch Nick Gerhards in Führung gingen. Zwar übernahmen die Bonner fortan die Spielkontrolle, doch die Mannschaft von Trainer Andi Avramovic hielt unbeirrt an ihrem Matchplan fest, der da lautete: hinten dichthalten, vorn Nadelstiche setzen. Während die Bonner sich offensiv einige Hochkaräter erspielten, diese aber nicht zum Ausgleich nutzten, erwiesen sich die Konter der Hausherren als äußerst effizient. So rückte BSC-Keeper Ron Meyer ungewollt oft ins Rampenlicht.

In der 18. Minute musste der Zerberus den ersten Strafstoß der Gastgeber parieren, um zu verhindern, dass seine Elf frühzeitig auf die Verliererstraße geriet. Beim 0:2 durch den agilen Tugay Temel war Meyer allerdings chancenlos (24.). „Der Gegner hat sich in alles reingeworfen“, lobte Sinkiewicz den aufopferungsvollen Kampf des Underdogs. Diese Galligkeit in den Zweikämpfen ließ seine Elf hingegen vermissen.

In der Halbzeit brachte der 36-jährige ehemalige Bundesligaspieler mit Hajdar Shala und Bilal Ksiouar für Jan Luca Prangenberg und Nico Perrey zwei frische Kräfte. Kurz darauf verkürzte Ergün Yildiz auf 1:2 (58.) und weckte die BSC-Hoffnungen auf die Wende. Diese befeuerte Keeper Ron Meyer, der nach einer Stunde auch noch einen einen zweiten Vichttaler Strafstoß hielt.

Sinkiewicz ging nun mit der Hereinnahme der weiteren Offensivkräfte Samir Maalab und Daniel Somuah volles Risiko. Der Schuss ging indes nach hinten los: Erneut war es Temel, der Meyer zum 3:1 überwand (76.). Hoffnung keimte bei den Bonnern auf, als Yildiz nervenstark vom Elfmeterpunkt aus auf 2:3 verkürzte (85.). Die Avramovic-Elf allerdings war abgebrüht genug, nicht nur die knappe Führung zu verteidigen, sondern diese noch auszubauen.

Denn der Regionalliga-Absteiger lief in der fünften Minute der Nachspielzeit in einen Konter, den der eingewechselte Joseph Mbuyi zum 4:2-Endstand verwertete. Beim Bonner SC dürfte nach der ersten Saisonniederlage in der kommenden Woche nun Redebedarf herrschen.

Bonner SC: Meyer, Keita, Poggenberg, Prangenberg (46. Shala), Perrey (46. Ksiouar), Gonzalez (75. Somuah), Yesilay (75. Sai), Pommer, Berg, Yildiz, Adahchur (66. Malaab).    

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