Heimspiel gegen den BCV Glesch-Paffendorf Dem Bonner SC fehlt ein echter Torjäger

Bonn · Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC erwartet am Freitagabend im Sportpark Nord den BCV Glesch-Paffendorf. Besser werden muss da die Chancenverwertung.

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 Dass Alexander Tackie Sai über einen eigenen Treffer jubeln konnte, ist schon lange her. Seit vier Spielen wartet der BSC-Angreifer auf einen zählbaren Erfolg.

Dass Alexander Tackie Sai über einen eigenen Treffer jubeln konnte, ist schon lange her. Seit vier Spielen wartet der BSC-Angreifer auf einen zählbaren Erfolg.

Foto: rheinzoom.photo/Boris Hempel

Der Bonner SC macht zu wenig aus seinen Torchancen. Ähnlich wie der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fehlt dem Mittelrheinligisten ein gelernter Mittelstürmer. Das jedenfalls findet BSC-Cheftrainer Lukas Sinkiewicz. „In fast allen Spielen liegt das Chancenplus auf unserer Seite“, sagt der 37-Jährige. „Nur machen wir daraus zu wenig.“

Der Ex-Profi sieht die Ursache, wie viele seiner Kollegen in den Profiligen auch, in der Ausbildung junger Fußballer. Zu häufig seien Tugenden wie das mannschaftsdienliche Spiel gefragt. „Klein-klein bis in den Strafraum hinein sehen wir von der 1. Liga bis zu uns runter in der Mittelrheinliga“, sagt Sinkiewicz. Statt auf solche Spielertypen wie einst Rudi Völler oder Miro Klose zu setzen, habe sich die Philosophie im Nachwuchsbereich geändert.

„Wir haben weniger Egoisten im Fußball“, findet der BSC-Coach. „Aber wenn du ein Tor machen willst, musst du oft auch egoistisch sein.“ Viele Spieler wollten sich in den entscheidenden Szenen vor dem Tor nicht angreifbar machen und keine Verantwortung übernehmen. „Wir haben keinen Knipser“, sagt der Bonner Trainer. „Und diejenigen, die in den ersten Spielen Tore gemacht haben, treffen nicht mehr.“

Zum Glück aus Bonner Sicht und nach einer Trainingswoche mit reichlich Abschlussübungen kann der BSC am Freitagabend (20 Uhr, Sportpark Nord) wieder zu Hause an der Lösung des Problems arbeiten. Im Sportpark Nord stimmt im Gegensatz zu den Auswärtsauftritten die Punkteausbeute. In der Heimtabelle sind die Bonner hinter Vichttal auf Platz zwei zu finden.

Nächster Gast ist der BCV Glesch-Paffendorf. Der Tabellenvorletzte hat erst einen Sieg und ein Remis auf dem Konto. Fünfmal verlor die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer – zuletzt mit 1:2 im eigenen Stadion gegen den FC Hürth. „Ich erwarte einen tief stehenden Gegner“, sagt Sinkiewicz. Heißt für den selbsternannten Aufstiegsfavoriten, das Spiel und vor allem Tore zu machen.

Zuletzt beim 2:2 bei der Zweitvertretung von Fortuna Köln sprang diesbezüglich zweimal Jonas Berg für seine Sturmkollegen in die Bresche. Damit schloss der 20-Jährige mit mittlerweile vier Treffern zu seinen Kollegen Ergün Yildiz und Alexander Tackie Sai auf. Letzterer wartet seit vier Partien auf ein Tor. Yildiz ging in den letzten beiden Spielen leer aus, verschoss gegen Bergisch Gladbach einen Foulelfmeter.

Im Gegensatz zu den Abschlussqualitäten macht sich Sinkiewicz trotz der kleinen Negativserie von drei sieglosen Partien hinsichtlich der Tabelle wenig Sorgen. Aktuell fehlen dem Regionalliga-Absteiger sechs Zähler auf den Überraschungs-Tabellenführer Freialdenhoven. Der Rückstand zum Mitabsteiger FC Wegberg-Beeck, der am Sonntag auf Freialdenhoven trifft, beträgt derzeit fünf Punkte. „Wir müssen in Schlagdistanz bleiben“, fordert der BSC-Coach.

Während am Freitagabend der zuletzt in Köln aus familiären Gründen fehlende Dan-Patrick Poggenberg wieder mit von der Partie ist, muss Sinkiewicz aller Voraussicht nach erneut auf Rudolf González verzichten. Den Nationalspieler der Dominikanischen Republik plagen nach wie vor muskuläre Probleme. Spätestens im November erwartet der Bonner Cheftrainer dann seinen seit der ersten Begegnung in Hürth an der Schulter verletzten Mannschaftskapitän Leon Augusto zurück.

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