Regionalligist spielt gegen Uerdingen Joppe sieht den Bonner SC nicht in Favoritenrolle gegen KFC

Bonn · Coach Björn Joppe sieht den Bonner SC gegen den KFC Uerdingen nicht in der Favoritenrolle. Trotz der glatten 0:6-Niederlage im ersten Spiel ist Vorsicht vor den insolventen Uerdingern geboten.

 Den Laden hinten dicht machen will BSC-Kapitän Chris Fillinger (2.v.r.) gegen den KFC Uerdingen.

Den Laden hinten dicht machen will BSC-Kapitän Chris Fillinger (2.v.r.) gegen den KFC Uerdingen.

Foto: Boris Hempel

Björn Joppe, der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, vertritt eine klare Meinung. „Wer jetzt glaubt, dass wir den KFC Uerdingen nach den Ergebnissen des ersten Spieltags so einfach weghauen, hat vom Fußball keine Ahnung.“ Sowohl der BSC als auch der aus der 3. Liga in die Regionalliga zwangsversetzte KFC haben ihre Auftaktpartien verloren – der BSC halbwegs moderat mit 0:3 gegen den Aufstiegsfavoriten Rot-Weiss Essen, der KFC empfindlich mit 0:6 gegen Rot-Weiß Oberhausen.

Am Samstag treffen im Uerdinger Ausweichquartier in Velbert der Tabellenvorletzte und das erste Schlusslicht des noch frischen Klassements aufeinander. „Das Spiel gegen Uerdingen wird sicherlich kein Selbstläufer“, sagt Joppe. „Natürlich hat die Mannschaft am vergangenen Samstag in dieser Zusammensetzung erstmals miteinander gespielt. Aber die trainieren schon länger zusammen, wachsen von Spiel zu Spiel enger zusammen und haben eine Reihe guter und durchaus erfahrener Kicker“, sagt der BSC-Coach.

Gemeint ist damit zum Beispiel Marco Cirillo, der sich in einem Interview mit dem „Reviersport“ klar zum KFC bekannte und fest daran glaubt, am Ende der Saison mit dem insolvenzgeschüttelten Traditionsclub trotz aller Widrigkeiten ein Fußballmärchen feiern zu können. Joppe warnt deshalb ausdrücklich, den kommenden Gegner auf die sprichwörtlich leichte Schulter zu nehmen. Allerdings ist sich der BSC-Trainer auch sicher, dass, wenn seine Mannschaft an die über weite Strecken gegen RWE gezeigte Leistung anknüpfen kann, der erste Dreier der Saison in Reichweite ist.

„Das, was wir vor allem in der ersten Halbzeit an Ballbesitz-Fußball gezeigt haben, war ordentlich“, sagt Joppe. „Nach dem 0:1 hatten wir gute Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Erst nach dem 0:2 war Essen überlegen, während bei uns verständlicherweise die Laufleistung nachließ.“ Für Joppe war allerdings nicht nur die Qualität des Gegners ausschlaggebend für die erste Saisonniederlage. Auch die Leistung des Schiedsrichter-Gespanns fand nicht die uneingeschränkte Zustimmung des 42-Jährigen, der dafür erneut mit einer gelben Karte bestraft wurde.

Maximilian Pommer fällt einige Wochen aus

„Abgesehen davon, dass uns vor dem 0:2 an Monteiro ein klarer Strafstoß verweigert wurde, sind einige meiner Spieler übel gefoult worden, ohne dass der Schiedsrichter das geahndet hätte.“ Ein Opfer ist für Joppe Mittelfeldakteur Maximilian Pommer, der nach seiner Einwechslung in der 66. Minute nach einem Tritt einen Teilabriss des Syndesmosebands erlitt und laut Joppe drei bis vier Wochen ausfällt. Ein dickes Fragezeichen steht außerdem hinter dem Einsatz von Leander Goralski. Der Innenverteidiger war unmittelbar vor dem 1:0 von Torschütze Simon Engelmann getroffen worden und hatte dabei eine schmerzhafte Knöchelprellung erlitten.

„Seine Härte und Abgebrühtheit würde uns natürlich sehr fehlen“, sagt der BSC-Coach. Die Aufstellung der Hintermannschaft dürfte Joppe also einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Denn Massaman Keita fällt als Alternative erneut aus. Der Zugang aus Siegburg sitzt eine Sperre für eine Tätlichkeit ab, die fast elf Monate zurückliegt, aber trotz der Annullierung der Saison in der Mittelrheinliga als persönliche Strafe nicht aufgehoben wurde. Keita, ansonsten ein Startelf-Kandidat, kann frühestens am kommenden Dienstag (19.30 Uhr, Sportpark Nord) im Heimspiel gegen den SV Straelen spielen.

Mohammed Loum kommt von BW Friesdorf

Nichts zu rütteln gibt es für den BSC-Coach dagegen am Mittelfeld. Vor allem die Neuzugänge Enzo Wirtz und Lars Holtkamp boten laut Joppe eine überzeugende Leistung. Damit dürfte Routinier Nils Teixeira, der seinen Trainingsrückstand mittlerweile aufgeholt hat, auch in Velbert zunächst nur der Platz auf der Bank bleiben.

Eine weitere Alternative im offensiven Mittelfeld könnte in Zukunft Mohammed Loum sein, den der BSC am Donnerstag verpflichtet hat. Der 23-jährige Senegalese spielte zuletzt bei BW Friesdorf in der Mittelrheinliga.

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