Partie beim SV Straelen Markus von Ahlen steht vor erstem Punktspiel als BSC-Trainer

Bonn · Beim SV Straelen bestreitet Markus von Ahlen am Samstag sein Pflichtspieldebüt als Trainer des Bonner SC. Im Hintergrund führt Sportdirektor Daniel Zillken Gespräche bezüglich möglicher Nachverpflichtungen.

 Will mit dem BSC den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffen: Markus von Ahlen.

Will mit dem BSC den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffen: Markus von Ahlen.

Foto: Boris Hempel/Boris_Hempel

Dario Bezerra-Ehret ist gelernter Mittelfeldspieler. Seine Heimat auf dem Spielfeld: das zentrale und defensive Mittelfeld. Beim Fußball-Regionalligisten Bonner SC kam der 23-Jährige unter Ex-Trainer Björn Joppe meist auf der Position des Sechsers zum Einsatz. Jetzt aber ist alles anders. Der neue BSC-Chefcoach Markus von Ahlen schulte Ehret kurzerhand um und verpflanzte den gebürtigen Kölner auf die Position des Rechtsverteidigers.

Seine Feuertaufe in der ungewohnten Rolle feierte Ehret beim ersten Vorbereitungsspiel gegen den Südwest-Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz (1:1). Den anfangs fragenden Blicken Richtung Trainerbank folgten in den nächsten beiden Testspielen gegen den Siegburger SV 04 (3:2) und den VfB Hilden (2:0) immer mehr gelungene Aktionen – vor allem im Spiel nach vorn. Am Samstag, anlässlich der Punktspielpremiere des neuen Bonner Trainers beim SV Straelen (14 Uhr), dürfte Ehret zu den Glücklichen gehören, die von Ahlen in die Startelf beordert. „Wir müssen gut und kollektiv verteidigen, dürfen dabei aber das Offensivspiel nicht vergessen“, sagt von Ahlen. „Die Balance zwischen Abwehr und Angriff muss stimmen.“ Und bei dieser Qualität scheint eben der umgeschulte Ehret gegenüber dem gelernten Abwehrspieler Massaman Keita, der in der Hinrunde oftmals rechts verteidigte, die Nase vorn zu haben.

Das Beispiel Ehret zeigt auch, dass von Ahlen nicht unbedingt auf neuen Spielern besteht, sondern mit dem zur Verfügung stehenden Kader die Aufgabe Klassenerhalt angehen will. „Neue Spieler müssen in der Lage sein, sich sehr rasch in das bestehende Gefüge einzuordnen“, erklärt der Übungsleiter. „Viel Zeit haben wir allerdings nicht.“ Nach knapp drei Wochen Trainingsarbeit und drei Vorbereitungsspielen zieht der 51-Jährige eine positive Bilanz. „Die Jungs ziehen gut mit und sind in der Lage, Vorgaben umzusetzen“, sagt von Ahlen. „Die Verhaltensweisen innerhalb der Mannschaft haben sich geändert. Die Spieler und damit die einzelnen Mannschafsteile arbeiten jetzt vor allem im Spiel gegen den Ball viel besser zusammen. In unserer Lage ist das eine lebensnotwendige Grundlage.“

Einige BSC-Spieler sind angeschlagen

Über der richtigen Startformation dürfte von Ahlen dennoch bis zum Spieltag grübeln. „Das Ganze ist ein Puzzle, das zusammenpassen muss.“ Dabei denkt der Trainer vor allem über die Akteure nach, die beim letzten Test gegen Hilden angeschlagen nicht dabei waren. Akteure wie Rudolf González und Etienne Mukanya hätten sich im Training wie auch in den Testspielen zuvor durchaus aufgedrängt.

Auf der anderen Seite stehen Spieler aufgrund von Verletzungen auf der Kippe. So stieg Justin Klein, offensichtlich einer der Gewinner der Vorbereitung unter von Ahlen, nach seinem Pferdekuss aus der Partie gegen Hilden erst am Donnerstag wieder ins Training ein. Auch Maximilian Pommer, der zuletzt als offensiver Sechser zu überzeugen wusste, klagte über Probleme nach den Belastungen auf Kunstrasen und kehrte deshalb ebenfalls erst am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück. Der Einsatz von Luis Monteiro ist aufgrund einer Knöchelverletzung fraglich. Serhat-Semih Güler muss trotz überstandener Leistenoperation aufgrund eines Zehenbruchs passen.

Ob von Ahlen noch den einen oder anderen neuen Spieler bekommt, wollte BSC-Sportdirektor Zillken (noch) nicht verraten. „Wir führen intensive Gespräche, aber wir betreiben keinen Aktionismus“, sagt der 54-Jährige, der dennoch die eine oder andere Neuverpflichtung nicht ausschließen will. „Markus von Ahlen bereitet die Mannschaft sehr fordernd und akribisch vor“, sagt Zillken. „Für Straelen habe ich ein gutes Gefühl.“

Heißt, dass bis dahin wohl noch kein Neuer im Bus an den Niederrhein sitzen dürfte. Und heißt auch, dass aller Voraussicht nach Dario Ehret in Straelen sein Punktspieldebüt als Rechtsverteidiger feiert. Ob die Partie auf Natur- oder Kunstrasen stattfindet, entscheidet sich erst am Freitag.

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