Fußball-Mittelrheinligaspiel Vorfälle zwischen BSC und FC Pesch sorgen für Missstimmung

BONN · Die Vorfälle nach dem Fußball-Mittelrheinligaspiel zwischen dem FC Pesch und dem Bonner SC haben zumindest indirekt für die Verlegung der Partie zwischen dem FC Hennef und dem BSC gesorgt. Es herrscht Missstimmung.

Der weitaus überwiegende Teil der BSC-Fans unterstützt die Elf friedlich. In Pesch   aber schlugen zwei Anhänger gehörig über die Stränge – mit Folgen.

Der weitaus überwiegende Teil der BSC-Fans unterstützt die Elf friedlich. In Pesch aber schlugen zwei Anhänger gehörig über die Stränge – mit Folgen.

Foto: Ronald Friese

In einer Stellungnahme auf seiner Facebook-Seite schreibt der FC Pesch von einem Angriff zweier Anhänger des BSC, die offenbar versucht hätten, „mit Quarzsandhandschuhen“ die Pescher Mannschaft nach dem Ende der Begegnung zu attackieren. Einer der Beteiligten habe auf seiner anschließenden Flucht seine Brieftasche verloren. Die Geldbörse des Täters sei später nach Aufnahme der Personalien BSC-Coach Lukas Sinkiewicz übergeben worden, der sich ausdrücklich für das Verhalten der Fans entschuldigt habe.

Birkhölzer in der Schusslinie

Dagegen wirft Pesch in seiner Stellungnahme Markus Birkhölzer, dem Fanbeauftragten des BSC vor, uneinsichtig reagiert zu haben. Birkhölzer habe stattdessen angebliche Provokationen der Pescher Spielerbank und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für die Eskalation verantwortlich gemacht. „Unser FCP ist ein kleiner Verein aus dem Kölner Norden und hat keinerlei Profistrukturen, wird von ehrenamtlichen Menschen geführt“, schreibt der Verein. „Auch bei einer Ankündigung von rund hundert vermeintlich friedlichen Personen kann nicht erwartet werden, dass wir dafür in der Mittelrheinliga eigens ein Konzept mit der Polizei erstellen.“ Pokalspiele gegen Alemannia Aachen, Fortuna Köln oder Viktoria Köln seien problemlos auf der Pescher Sportanlage ausgerichtet worden.

In der Stellungnahme verlangt Pesch, dass der offenbar identifizierte Anhänger des Bonner Clubs zukünftig von sämtlichen Fanprojekten des BSC ausgeschlossen werden solle. Ein lebenslanges Hausverbot auf der Anlage des FC Pesch sowie eine Anzeige wegen Körperverletzung seien dem Betreffenden bereits zugestellt worden.

Auch der BSC reagierte zunächst auf seiner Facebook-Seite. In Gesprächen mit dem FC Pesch habe man die aktuelle Situation genutzt, die gemeinsamen Werte in den Fokus zu setzen. „Der FC Pesch und der Bonner SC sprechen dieselbe Sprache“, heißt es in dem Schreiben, das am Montag online ging. Es liege auf der Hand, dass nicht jeder Amateurverein bei Spielen in der Oberliga ein Sicherheitskonzept erstellen könne. Der BSC verspricht, gemeinsam mit Pesch für Aufklärung zu sorgen.

Besserer Austausch mit den Gegnern

„Eine generelle Lösung für alle Plätze, auf denen wir zu Gast sind, ist sicherlich schwierig“, sagt der BSC-Vorstandsvorsitzende Dirk Mazurkiewicz. „Aber wir müssen und werden uns zukünftig besser austauschen, um es den anderen Vereinen in der Liga so leicht wie möglich zu machen.“ Als Konsequenz aus dem Vorfall in Pesch würden Platzverbote in Pesch und Bonn sowie Strafanzeigen umgesetzt. „Solche Fans wollen wir nicht“, sagt Mazurkiewicz.

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