Niederlage in Wuppertal Bonner SC muss weiter um Klassenerhalt bangen

Wuppertal · Der Bonner SC hat am Samstag sein Spiel trotz einer insgesamt starken Auswärtsleistung beim Wuppertaler SV mit 2:4 verloren. Damit sind die Bonner auf den 20. Rang abgerutscht und müssen weiter um den Klassenerhalt bangen.

Niederlage in Wuppertal: Bonner SC muss weiter um Klassenerhalt bangen
Foto: Boris Hempel

Bonn. Das Zittern um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga West geht für den Bonner SC weiter. Nach den beiden Siegen gegen Straelen und Homberg verlor die Mannschaft von Cheftrainer Björn Joppe trotz einer insgesamt starken Auswärtsleistung beim Wuppertaler SV mit 2:4 (1:2) und rutschte hinter Rot-Weiss Ahlen, die 2:0 im Kellerduell beim SV Bergisch Gladbach 09 gewannen, auf Rang 20 ab. Zwei Punkte hat der BSC mehr auf dem Konto als Bergisch Gladbach.

Daniel Somuah (32.) und Rudolf González (65.) hatten die beiden frühen Wuppertaler Treffer durch Kevin Hagemann (6.) und Mateo Aramburu (26.) ausgeglichen. Nach dem 3:2 für Wuppertal durch Ex-BSC-Spieler Burak Gencal (70.) lag der erneute Ausgleich für den BSC in einer ereignisreichen Schlussphase mehrfach in der Luft, ehe Beyhan Ametov in der 89. Minute mit dem 4:2 für die Hausherrn alles klar machte. „Heute hat nicht die bessere, sondern die effektivere Mannschaft gewonnen“, sagte Joppe. „Phasenweise haben wir den WSV in der ersten Hälfte vorgeführt, dann aber durch individuelle Fehler zwei Tore hergeschenkt.“ Imponiert zeigte sich Joppe von der Aufholjagd seiner Spieler. „Das unterstreicht, wir gut die Jungs seit Wochen drauf sind. Leider haben wir dem Gegner mit dem 2:3 ein weiteres Geschenk gemacht“, sagte Joppe. Vor den beiden letzten Spielen macht sich der BSC-Coach trotzdem keine Sorgen. „Wenn wir zweimal gewinnen, kann uns nichts passieren.“

Nach zwei Siegen in Folge hütet sich Joppe in der Regel davor, am erfolgreichen Kollektiv zu rütteln. In Wuppertal war der BSC-Coach dazu gezwungen. Ausgerechnet Marcel Kaiser, den Spieler der letzten Wochen, musste Joppe ersetzen. Für den gelbgesperrten Torschützen gegen Straelen und Homberg kehrte Rudolf González in die Startelf zurück. Und die Partie begann für die Gäste denkbar unglücklich. In der 4. Spielminute hätte der BSC in Führung gehen müssen. Nach einer Ecke von Dario Schumacher verlängerte Dominik Bilogrevic den Ball vor die Füße von David Winke, der aus kürzester Distanz völlig freistehend an WSV-Schlussmann Sebastian Patzler scheiterte – eine glasklare Torchance. 120 Sekunden später wusste sich Marcel Damaschek im eigenen Strafraum gegen Joelle Tomczak nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte WSV-Kapitän Kevin Hagemann sicher zum 1:0 für die Gastgeber. Auf der anderen Seite ging der Versuch aus der Distanz von BSC-Kapitän Schumacher nur knapp über die Latte (11.). Auch Schaal verfehlte das WSV-Tor in der 14. Minute aus spitzem Winkel nur knapp. Der frühe Rückstand schien keinerlei Schäden am Nervenkostüm der Gäste verursacht zu haben. In der 17. Minute lag der Ausgleich für die Gäste in der Luft. Aber Damaschek verfehlte die Freistoßflanke von Schumacher um wenige Zentimeter. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb der BSC das aktivere Team. Nur der Ertrag wollte sich nicht einstellen. Zunächst fand die scharfe Hereingabe von Schumacher keinen Abnehmer (23.). Eine Minute später geht der Schlenzer des Bonner Kapitäns knapp am Dreieck des Wuppertaler Gehäuses vorbei. Stattdessen ging Wuppertal mit dem zweiten gelungenen Angriffsversuch mit 2:0 in Führung. Nach einem von Dautzenberg nach vorne abgewehrten Ball traf Mateo Aramburu in der 26. Minute zum 2:0. Angesichts der Bonner Chancen ein glücklicher Vorsprung. Dass das Selbstbewusstsein der Gäste trotz der beiden Nackenschläge nicht gelitten hatte, demonstrierte Daniel Somuah, der in der 32. Minute den Eckball von Schumacher per Kopf zum 1:2 veredelte und den nach wie vor mutigen Auftritt des BSC belohnte. Vier Minuten später hatten die Gäste Glück, als Tomczak fünf Meter vor Dautzenberg über den Ball trat. Dass die Gäste die Lücken in der Wuppertaler Abwehr zu wenig nutzten, zeigte die 43. Minute, als der Versuch von Schumacher im Fünfmeterraum geblockt wurde.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten versuchte es Joppe in der Offensive mit Serhat-Semih Güler, der für den erneut blass gebliebenen Takahara ins Spiel kam. Zunächst ergaben sich für den BSC im Vergleich zur Anfangsphase weniger Räume. Dennoch blieben die Gäste hartnäckig. Die erste Ausgleichchance vergab Schumacher, dessen Schuss aus elf Metern vor der Torlinie geblockt wurde (63.). Zwei Minuten später belohnte sich der BSC für den nicht nachlassenden Einsatz. González nutzte einen Fehler von Moritz Römling zum längst verdienten 2:2 aus. Die Freude über den Kraftakt, zwei Tore ausgeglichen zu haben, währte allerdings nur fünf Minuten. In der 70. Minute erzielte ausgerechnet der kurz zuvor eingewechselte Burak Gencal das 3:2 für die Gastgeber. Damaschek hatte per Kopf unfreiwillig vorgelegt. „Ein besseres Geschenk kann man nicht machen“, ärgerte sich Joppe. Dann vertändelte in der 78. Minute Schumacher nach einem Konter über Güler den erneuten Ausgleich. In der 82. Minute hatte González nach Zuspiel von Schumacher das 3:3 auf dem Fuß, scheitere aber an Patzler. Wenige Sekunden später klärte ein Wuppertaler Abwehrbein den Kopfball von Winke vor der Linie. Stattdessen sorgte eine Minute vor dem Abpfiff Beyhan Ametov mit dem 4:2 gegen aufgerückte Bonner für die Entscheidung. Wieder Boden gut machen kann der BSC im Heimspiel gegen den Pokalfinalisten Alemannia Aachen, das auf Dienstag, 1. Juni um 18 Uhr im Sportpark Nord verlegt wurde.

Wuppertaler SV: Patzler, Römling (67. Cokkosan), Uphoff, Müller, Saric, Tomczak, Aramburu, Holtkamp (69. Gencal), Pytlik, Bender, Hagemann (63. Ametov).

 Bonner SC: Dautzenberg, Ganzález, Sarr, Winke, Damaschek, Ehret (78. Monteiro), Bilogrevic (88. Sai), Schumacher, Takahara (46. Güler), Schaal (73. Teixeira), Somuah.

Tore: 1:0 Hagemann (6./FE), 2:0 Aramburu (26.), 2:1 Somuah (32.), 2:2 González (65.), 3:2 Gencal (70.), 4:2 Ametov (89.). Schiedsrichter: Selim Erk (Herne).

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