Saison-Auftakt gegen Lotte Bonner SC startet mit guten Erinnerungen

BONN · Der Bonner SC startet am Samstag bei den Sportfreunden Lotte in die neue Regionalliga-Spielzeit. Eine Saison, die von vielen Fragezeichen geprägt ist.

 Optimistisch und erwartungsfroh geht BSC-Coach Thorsten Nehrbauer in die neue Saison.

Optimistisch und erwartungsfroh geht BSC-Coach Thorsten Nehrbauer in die neue Saison.

Foto: Boris Hempel

Thorsten Nehrbauer ist Optimist. Ob ein unverbesserlicher, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. „Ich bin positiv“, sagt der Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC. „Ich glaube an das Gute und dass wir die Saison durchspielen werden.

Stattliche 42 Meisterschaftsspieltage plus Pokal haben der 42-Jährige und seine junge Mannschaft vor der Brust. Niemand weiß, ob aufgrund der Corona-Pandemie der Spielplan des Westdeutschen Fußballverbandes tatsächlich aufgeht. Am Samstag jedenfalls muss der BSC im um eine Woche verlegten Auftaktspiel bei den Sportfreunden Lotte antreten – nach einer mehr als sechsmonatigen Wettkampfpause.

„Es überwiegt die Vorfreude“

Von Nervosität ist laut Nehrbauer innerhalb der Mannschaft nichts zu spüren. „Es überwiegt die Vorfreude. Alle brennen auf das erste Spiel.“ Wo seine Mannschaft im Vergleich zur Konkurrenz steht, kann Nehrbauer verständlicherweise nicht sagen. „Aber das geht unserem Gegner nicht anders.“ Was die Startformation für Lotte anbetrifft, hat der BSC-Coach auf „sieben oder acht Positionen“ eine klare Vorstellung. Verraten wollte Nehrbauer nicht viel. „Nur, dass Jonas Hupe im Tor stehen wird.“

Ein Problem sieht der Coach darin nicht. „Im Gegenteil“, sagt er. „Das zeigt doch, dass fast alle die Vorbereitung gut überstanden haben und sich für die Positionen in der Stamm­elf aufdrängen.“ Um die anderen macht sich der Bonner Übungsleiter ebenfalls keine Sorgen. „In dieser ultralangen Saison wird jeder einzelne Spieler gebraucht.“ Lediglich der als Stand-by-Kicker verpflichtete Julian Büscher steht nach seinem Kreuzbandriss längerfristig nicht zur Verfügung. „Das ist jammerschade. Julian hätte uns sicher im einen oder anderen Spiel weiterhelfen können“, findet Nehrbauer.

Corona-Fälle verursachten Pause

Selbst die durch die Corona-Fälle im Umfeld der ersten Mannschaft verursachte Trainingspause scheint vergessen. Durch die einwöchige Verschiebung ließ sich der Rückstand halbwegs kompensieren. Ob die Pause dennoch Auswirkungen hat, werden die ersten Pflichtspiele zeigen. Denn bereits am kommenden Mittwoch steht mit Wiedenbrück das zweite Auswärtsspiel in Folge auf dem dicht gedrängten Plan.

Die Elf von Trainerin Imke Wübbenhorst hat sich Nehrbauer zuletzt auf Video angeschaut. „Lotte ist eine Mannschaft, die hoch presst und aggressiv auf den zweiten Ball geht.“ Bei den Gastgebern ist der Einsatz des etatmäßigen Sechsers Dino Bajric nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk fraglich – für Nehrbauer nicht kriegsentscheidend. „Lotte lebt von seiner Geschlossenheit.“

Die Bonner Erinnerungen an das Team von der Grenze zu Niedersachsen sind angenehm. Das letzte Duell im Sportpark Nord gewann der BSC im September 2019 mit 4:1 – gleichzeitig der höchste Sieg in der abgebrochenen Spielzeit 2019/2020. „Ein 1:0 würde mir diesmal schon reichen“, witzelt Nehrbauer.

Enttäuscht zeigte sich derweil Dirk Mazurkiewicz, der Vorstandsvorsitzende des BSC, über die geringen Aussichten, in naher Zukunft wieder mehr Fans ins Stadion zu bekommen. „Leider gibt es in dieser Angelegenheit keinerlei Bewegung.“ Nach wie vor sind in NRW laut geltender Corona-Verordnung pro Spiel maximal 300 Zuschauer zugelassen. „Solange das so ist, wird das Bonner Gesundheitsamt unser Konzept für den Sportpark Nord nicht prüfen“, fürchtet Mazurkiewicz. Wer zumindest einen Hauch von Stadionatmosphäre erleben will, kann die Partie am Samstag in Lotte im Beueler Brückenforum via Livestream verfolgen. Einlass ist um 13 Uhr – bis zum Platz mit Mund- und Nasenmaske.

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