Fußball-Regionalligist Bonner SC und Björn Joppe trennen sich einvernehmlich

Bonn · Fußball-Regionalligist Bonner SC und der bisherige Cheftrainer Björn Joppe haben sich nach eigenen Aussagen einvernehmlich getrennt. Dies teilten beide Seiten am Mittwoch offiziell mit.

 Björn Joppe ist ab dem kommenden Jahr nicht mehr Trainer des Bonner SC.

Björn Joppe ist ab dem kommenden Jahr nicht mehr Trainer des Bonner SC.

Foto: Boris Hempel

Der Fußball-Regionalligist Bonner SC sucht ab sofort einen neuen Cheftrainer. Der Tabellen-16. der Regionalliga West und der bisherige Amtsinhaber Björn Joppe haben sich laut einer Pressemeldung des Viertligisten vom Mittwochabend einvernehmlich zum 31. Dezember 2021 getrennt. Offizieller Grund für die vorzeitige Vertragsauflösung: Joppe, der bislang lediglich über die sogenannte Elite-Lizenz verfügt, wird ab Januar 2022 den für die Regionalliga obligatorischen Lehrgang zur A-Trainer-Lizenz absolvieren und stünde dem BSC im Abstiegskampf deshalb nur zeitweise zur Verfügung.

„Wir sind deshalb in unseren Gesprächen übereingekommen, dass sich beides angesichts der Tabellensituation nur schwer miteinander vereinbaren lässt“, sagt BSC-Sportdirektor Daniel Zillken. „Unsere Situation ist herausfordernd und benötigt vollen Einsatz und Verfügbarkeit. Wir werden jetzt schauen, wie wir uns auf der Position des Cheftrainers neu aufstellen.“ Der neue Trainer, der laut Zillken die Regionalliga gut kennen sollte, soll möglichst noch in diesem Jahr gefunden werden und die Mannschaft zum Trainingsbeginn am 3. Januar betreuen.

Joppe konnte Absteig in der Vorsaison knapp vermeiden

Joppe hatte die Mannschaft am 13. Dezember 2020 von Thorsten Nehrbauer übernommen und den Abstieg in der Corona-Saison 2020/2021 als Tabellenvorletzter vermeiden können. „Ich bedanke mich bei Allen für das Vertrauen, das mir beim Amtsantritt geschenkt wurde“, sagte Joppe, der sich bereits von seinen Spielern verabschiedet hat. „Ich danke auch noch einmal der Mannschaft, die sich Tag für Tag zu 100 Prozent bei jedem Training reingehängt hat. Ich habe beim BSC viele neue Freunde gefunden und wünsche dem Verein und Mannschaft alles Gute.“

Auch BSC-Sportvorstand Stefan Krämer fand versöhnliche Worte: „Wir danken Björn Joppe für sein Engagement. Er hat seine Trainertätigkeit Ende 2020 in einer für den Verein schwierigen Situation aufgenommen und uns zum Klassenerhalt in der Regionalliga geführt. Wir wünschen ihm für seine berufliche Zukunft und den weiteren Karriereweg alles Gute.“

Ob die sportlich unbefriedigende Situation des BSC – der Verein sammelte in 21 Spielen lediglich 18 Punkte – bei der Trennung eine Rolle gespielt hat, wollte Zillken nicht ausdrücklich bestätigen. „Dass wir alle mit der sportlichen Lage nicht zufrieden sind, ist doch klar. Das gilt auch für Björn Joppe.“

Suche nach neuem Trainer läuft bereits

Die Suche nach einem Nachfolger für Joppe läuft bereits auf vollen Touren. „Ich habe bereits einige interessante Kandidaten“, verriet Zillken. „Grundsätzlich müssen wir Augen und Ohren auch auf dem Trainermarkt offen halten, um auf eine solche Entwicklung halbwegs vorbereitet zu sein“, erklärte der BSC-Sportdirektor. Namen nannte der 54-Jährige natürlich nicht.

Die Gerüchteküche brodelt. Heißer Kandidat soll Markus von Ahlen sein. Der 50-Jährige, der einst 1860 München zu Zweitligazeiten trainierte, sammelte seine Meriten bis zum Sommer 2020 als Trainer der U 19 von Bayer Leverkusen. Außerdem sollen Benedict Weeks, bis Oktober Trainer des Regionalligisten SV Straelen und Matthias Mink, bis Februar Trainer des FC Homburg, auf der Bonner Kandidatenliste stehen.

Ebenfalls noch nicht geklärt ist, ob Marcel Ndjeng Co-Trainer des BSC-bleibt. Allerdings spricht einiges für einen Verbleib des 39-Jährigen. „Natürlich hängt das vom neuen Cheftrainer ab“, sagt Zillken. „Aber Marcel macht einen guten Job und hat ein gutes Standing bei der Mannschaft.“

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