Vor 366 Zuschauer im Sportpark Nord Bonner SC unterliegt Wegberg-Beeck mit 0:2

Bonn · Vor 366 Zuschauern hat der Bonner SC im Sportpark Nord den vierten Spieltag der Regionalliga West absolviert. Die Löwen begrüßten die Mannschaft aus Wegberg-Beeck, gingen am Ende aber als Verlierer vom Platz.

Vor 366 Zuschauer im Sportpark Nord: Bonner SC unterliegt Wegberg-Beeck mit 0:2
Foto: Boris Hempel

Wie viel Druck verträgt der „Kessel“ Bonner SC? Eine Frage, die vor allem die sportlich Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten nach der 0:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den FC Wegberg-Beeck in den kommenden Tagen und vielleicht Wochen beschäftigen dürfte. 366 zahlende Zuschauer, alle brav mit Maske, waren in den Sportpark Nord gekommen.

Damit lag der BSC, natürlich coronabedingt, immerhin weit vor den Bundesligisten 1. FC Köln und Bayern München. Ein schwacher Trost, denn insbesondere Aufsteiger standen auf dem Zettel, wenn es darum ging, halbwegs realistisch Punkte für die Habenseite zu kalkulieren.

Aber wie schon in der abgebrochenen Saison, als es vor allem gegen die Aufsteiger Niederlagen hagelte, verhinderten eigene Unzulänglichkeiten in der Hintermannschaft und fatale Ballverluste in der Vorwärtsbewegung den ersehnten Erfolg. So hatten Shpend Hasani und Nils Hühne bei ihren Toren in der 15. und 33. Minute relativ leichtes Spiel, die entscheidenden Tore zu erzielen.

Für BSC-Cheftrainer Thorsten Nehrbauer gab es demnach auch nichts zu beschönigen. „Das war ein hochverdienter Sieg für Wegberg-Beeck“, meinte der 42-Jährige. „Vor allem in der ersten Hälfte war das in allen Bereichen zu wenig.“

Bonner SC - Wegberg-Beeck (4. Spieltag)
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Foto: Boris Hempel

Zwei individuelle Fehler hatte Nehrbauer schon als Ursache für die Last-Minute-Niederlage am Mittwoch in Wiedenbrück ausgemacht. Für einen Akteur hatte das Konsequenzen. Während Schlussmann Jonas Hupe auch gegen den Aufsteiger im Tor stand, musste Cedrik Mvondo auf der Bank Platz nehmen. Der Innenverteidiger war in Wiedenbrück in der 90. Minute das entscheidende Foul im Strafraum unterlaufen. Hendrik Lohmar hatte diesen Fauxpas per Elfmeter mit dem 2:1-Siegtreffer bestraft.

Erstmals in der Startelf stand dafür Burak Gencal, der statt Masaaki Takahara das Vertrauen seines Trainers erhielt. Allzu lange Freude an Gencals bescheidener Darbietung und dem Bemühen seiner Schützlinge sollte Nehrbauer allerdings nicht haben. Gerade einmal 15 Minuten waren verstrichen, als sich die Fehlerliste um einen weiteren Eintrag verlängerte. Nach einem langen Einwurf bekam Shpend Hasani die Zeit, sich zu drehen. Anfängerfehler sagen Fußballtrainer in der Regel dazu.

Hasani jedenfalls ließ sich das nicht zweimal sagen und erzielte aus rund fünf Metern die Führung für den Aufsteiger. Auch beim zweiten Wegberger Treffer durch Innenverteidiger Nils Hühne in der 33. Minute musste Nehrbauer mehr notieren, als ihm lieb war. Zunächst ließ sich Dominik Bilogrevic in der Vorwärtsbewegung den Ball abnehmen. Dann durfte sich Meik Kühnel gleich zweimal mit Flanken in den Bonner Strafraum versuchen.

Konnte Hupe den ersten Streich von Kühnel noch abwehren, fand der zweite Ball den Kopf von Hühne, der nahezu ungehindert zum 2:0 einköpfen konnte. „Beide Tore haben wir selbst gemacht“, konstertierte Nehrbauer.

Zur zweiten Halbzeit versuchte es der BSC-Trainer mit Angreifer Aloy Ihenacho, der für den unauffälligen Gencal ins Spiel kam. Zunächst aber musste der 42-Jährige BSC-Coach den Ausfall seines Kapitäns verkraften. In der 50. Minute war Kris Fillinger mit seinem Torhüter zusammengeprallt. Eine Verletzung am rechten Knie verheißt nichts Gutes. „Das MRT wird Klarheiten bringen“, meinte Nehrbauer.

Kurze Zeit später reklamierte der BSC-Coach und sein Stab vehement ein Wegberger Handspiel. „Eine Schlüsselszene“, fand der Bonner Trainer. „In der Bundesliga wird das meistens gepfiffen. Das hätte uns heute sicherlich geholfen.“ So musste Nehrbauer auf die erste gute BSC-Chance bis zur 64. Minute warten. Metin Kizil hatte das Wegberger Gehäuse nur um wenige Zentimeter verfehlt.

In der Schlussphase hatten Dario Schumacher per Freistoß (74.) und der eingewechselte Tackie Sai (77.) noch die Chance, zu verkürzen. Auf der anderen Seite scheiterte Marc Kleefisch in der Nachspielzeit an BSC-Schlussmann Hupe. „Das war die bislang schlechteste Leistung meiner Mannschaft“, gestand Nehrbauer. Zumindest bleibt dem am Mittwoch spielfreien BSC die nächste englische Woche erspart. Zeit also, sich zu schütteln, eigene Fehler zu analysieren und wenn möglich abzustellen. Denn am Sonntag muss der BSC zur Zweitvertretung von Borussia Dortmund.

Bonner SC: Hupe, Wiese, Winke, Roschlaub, Damaschek, Fillinger (52. Takahara), Bilogrevic, Schumacher, Kaiser (60. Touloupis), Gencal (46. Ihenacho), Kizil (73. Sai).

FC Wegberg-Beeck: Zabel, Hoffmanns (80. Kleefisch), Hühne, Wilms, Post, Geerkens, Mandt, Kühnel, Fehr, Hasani (25. Lekesiz), Kabambi (88. Brauweiler).

Tore: 0:1 Hasani (15.), 0:2 Hühne (33.). Zuschauer: 366. Schiedsrichter: Lars Aarts (Goch).

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